„Das Haus hat viel Charme.“ – Zu Besuch bei die.sandsteinscheune im denkmalgeschützten Haus von 1843

von Sebastian

Eine Besonderheit der sanierten Wohnscheune ist das Splitlevel im Erdgeschoss sowie der große Torbogen, der in den Garten hinausführt.

Sanftes Sonnenlicht fällt durch den blau gerahmten Torbogen in den loftartigen Wohnraum, in dem sich wie selbstverständlich Holz, Ziegel, Stahl und Beton im Materialmix umarmen. „Wir haben bei der Sanierung so viel wie möglich erhalten und das Alte mit sehr modernen Elementen kombiniert“, erklärt Caro aka @die.sandsteinscheune , als sie uns die Wohnscheune von 1843 zeigt. Einst als Lagerhaus genutzt, haben Caro und ihr Mann Ben das denkmalgeschützte Gebäude in der nördlichen Oberpfalz wachgeküsst und in drei Jahren mit viel Herzblut und Liebe zum Detail kernsaniert.

Wir haben uns mit Caro darüber unterhalten, wie es ihr gelungen ist, dem Alten das Museumsartige zu nehmen und auf nun 220 qm ein behaglich-modernes Familienzuhause für sich, ihren Mann und den gemeinsamen Sohn zu schaffen.

Der warme Sandstein außen und der gemütliche Backstein innen werden durch die blaue Fensterrahmung kontrastiert. Das gerade mal 400 qm große Grundstück fühlt sich durch den angrenzenden Fluss sowie die umliegenden unbebauten Grundstücke großzügiger an.

Liebe Caro, wie lässt sich dein Wohnstil in drei Worten beschreiben?

Industriell, modern und rustikal.

Ein spannender Mix! Wie habt ihr das umgesetzt?

Ich liebe die Kombination aus Alt und Neu! Durch die Balken, die alte Holzdecke und die nackte Ziegelwand hat das Haus viel Charme und Charakter. Die neuen minimalistischen Einbaumöbel, Tapetentüren und zum Teil skulpturalen Einbauten wie unsere Rohstahltreppe nehmen dem Alten das Museumsartige. So wirkt es sehr modern und gemütlich, aber nicht überladen.

Tapetentüren treffen auf Sichtbalken. Viele Möbel sind antik oder vom Trödel. „Und manches ist noch hier, aber entspricht nicht mehr unserem Geschmack oder ist nicht mehr intakt“, sagt Caro. „Aber ein Zuhause muss wachsen und so werden wir langsam Stück für Stück ersetzen.“

Mut zur Farbe: Das Blau der Fensterrahmen wiederholt sich im komplett in Blau gehüllten Gästebad. Materialmix: In der kernsanierten Scheune treffen Holz und Ziegel auf Beton und Rohstahl.

„Man muss die Materialien fühlen und sehen.“

Die Flowerpot-Pendelleuchte über dem Esstisch ist von &Tradition. Tisch und Bank: beide von WYE Design. Das in RAL 3012 lackierte Gewürzregal passt wunderbar zum Rest der Küche und zur Ziegelwand. Die handgefertigten Gewürzbehälter sind von Pfeffersack & Soehne.

Bei den modernen Kücheneinbauten wollte Caro unbedingt Le Corbusiers L’Ocre Rouge kombinieren. Der erdige Rotton – einer der 63 Farbtöne von Le Corbusier – harmoniert fabelhaft mit der Ziegelwand.

Splitlevel: Von der Küche aus führen ein paar Stufen runter in den Wohnbereich.

„Durch die Balken, die alte Holzdecke und die nackte Ziegelwand hat das Haus viel Charme und Charakter.“

Caro (38) ist beruflich Diplom-Grafikdesignerin. Was wir noch nicht über sie wussten? „Ich bin fürchterlich ungeduldig und habe zwei Jahre in China gelebt“, erzählt sie uns.

Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?

Wir sitzen sehr gerne auf der Couch vor dem großen Torbogen. Genauso aber auch im ersten Stock auf den Sesseln vor dem großen Gaubenfenster.

Bitte Platz nehmen und Ausblick genießen: Die IKEA-Sessel im Obergeschoss sind eigentlich Outdoorsessel, passen aber mit gemütlichen Sitzkissen wunderbar dorthin. Der Teppich darunter ist von MADE.com und harmoniert farblich mit den Fensterrahmen. Blick ins Grüne: Durch das große Torbogenfenster fällt der Blick direkt auf die Terrasse und den Garten.

Vorher-Nachher: Damit das Sonnenlicht mit seinen tanzenden Lichtspielen ins Wohnzimmer strömen kann, wurde während der Kernsanierung von 2019 bis 2021 zunächst das Tor geöffnet.

Der Eingangsbereich liegt ca. 50 cm höher. Als die Wohnscheune noch ein Lagerhaus war, wurden hier über eine Rampe die Waren geliefert. Die Familie hat die Rampe aus Cortenstahl neu gesetzt, die alten Schiebetore aber erhalten. Die Garderobe im Eingangsbereich ist ein DIY aus Modulmöbeln von MYCS. Eine Eigenkonstruktion war notwendig, um die krumme Wand auszugleichen sowie die Wandheizung miteinzubeziehen.⠀⠀⠀

Zu welchen Einrichtungsgegenständen hast du eine besondere Beziehung?

Am meisten zum Klavier und zum Apothekerschrank. Beide Stücke habe ich in vielen Stunden Arbeit aufwendig restauriert – gesäubert, geschliffen, Schäden ausgebessert und gestrichen.⠀⠀⠀⠀⠀

Klavier und Apothekerschrank wurden von Caro aufgearbeitet. Das rosa Sofa ist von INNOVATION Living, der runde Teppich davor von Zara Home.

Von welchen neuen Möbeln fürs Haus träumst du aktuell?

Also, wenn ich träumen darf, dann wären das die Esszimmerstühle Leya von Freifrau, der Esszimmertisch Clay von Desalto und entweder das Bubble-Sofa von Roche Bobois oder das Weber-Modulsofa von OBJEKTE UNSERER TAGE. Haha … ich spare …

Früher hast du öfter impulsiv gekauft. Wie gehst du da heute ran?

Mittlerweile überlege ich sehr gut und lege vorab am Computer die Möbel in den Grundriss, um zu sehen, wie sie in den Raum passen. Ich lasse mir generell Muster kommen und entscheide nichts vom Bildschirm aus. Man muss die Materialien fühlen und sehen, wie sie in echt wirken, um ein Gefühl für die Wirkung im Raum und für das Zusammenspiel mit dem Vorhandenen zu bekommen.

Aktuell stehen neue Gartenmöbel auf deiner Wunschliste. Von welchen träumst du?

Ich suche für die Terrasse mal wieder die eierlegende Wollmilchsau ... Zum Beispiel einen Esstisch, der ausziehbar, wetterfest, stylish und filigran ist. Den Thin-K von Kristalia finde ich toll. Oder auch den be-Easy slatted in Terrakotta – ebenfalls von Kristalia. Das sind die Träume …

Und welcher Outdoortisch wird es eher werden?

Realistisch finanzierbar wäre im Moment wohl eher der Rio von NARDI. Der ist aber auch eine gute Lösung. Stühle müssen ebenfalls unbedingt wetterfest und ohne Polster bequem sein. Wir haben einfach kaum Platz, um Sitzkissen zu lagern.

In Caros Büro unter dem Dachgiebel treffen ein alter Metallspind auf einen IKEA-Hack: Hierfür hat Caro den ALEX-Schreibtisch um eine extra tiefe Multiplexplatte ergänzt. Mit zu den Fensterrahmen farblich passender Bettwäsche macht es sich Caro unter den Holzbalken im Schlafzimmer gemütlich.

Um in das Familienbadezimmer im ersten Geschoss zu kommen, führt der Weg an Caros Lieblingsplatz vor dem großen Gaubenfenster vorbei.

Abschließend noch eine Frage: Welche Projekte stehen demnächst im Haus an?

Wir bekommen in den kommenden Wochen eine Stahlglastüre zum Windfang hin. Dann fehlen uns noch einige Leuchten im Haus – auch die werden sich hoffentlich in den nächsten Monaten entscheiden. Unser Gästezimmer ist noch nicht fertig: Wir müssen noch Kalkglätte an die Wände aufbringen und das Zimmer natürlich einrichten. Und dann freue ich mich natürlich darauf, im Frühjahr die Terrasse mit den neuen Möbeln zu bestücken. Unsere alten zerfallen mittlerweile.

Liebe Caro, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @die.sandsteinscheune hier folgen.

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