Die Natur ins Zuhause holen! Als Floristin kann das die 39-jährige Simone aka Simi Li besonders gut. Florales finden wir nicht nur in ihren Vasen, ihre Liebe zu Blumen ist auch in den zahlreichen Mustern und Farben ihrer Einrichtung unverkennbar. Warum die Nelke ihr absoluter Favorit in der Pflanzenwelt ist und wo ihre ausgeprägte Kreativität in der 160 Quadratmeter großen Erdgeschosswohnung sonst noch zu finden ist, verrät sie uns heute in ihrer Homestory. Hereinspaziert!
Liebe Simone, wie lebst du?
Ich lebe mit meinem Mann, meinen zwei Jungs, meinem Mädchen und Kater Eddy im Erdgeschoss unseres Zweifamilienhauses. Vor 14 Jahren sind wir hier eingezogen, haben das ganze Haus komplett neu renoviert und viele neue Fenster eingebaut, zum Beispiel unser geliebtes Bullauge im Esszimmer. Seit vier Jahren gibt es auch noch einen Anbau. Und natürlich den schönen Garten.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Ich mixe total gerne verschiedene Materialien, Muster und Stilrichtungen. Die Terrasse ist das beste Vorzeigebeispiel: großer alter Holztisch mit knalligen Metallstühlen und dazu kunterbunte Kissen. Und ich liebe den Mix aus Neu und Alt. Deswegen findet ihr mich total oft auf Flohmärkten oder in Secondhandläden. Und ganz wichtig für mich: Gemütlichkeit!
Wie kamst du zu der Metallbox, die unter dem Bullauge steht?
Unsere Gartenkissen und Auflagen haben einen Aufbewahrungsort gesucht. Die klassischen Kunststoffboxen waren mir aber schon immer ein Dorn im Auge. Kurzerhand habe ich dann bei ebay-Kleinanzeigen nach Aluboxen gesucht und prompt eine gefunden. Pflanzen und Blumen stehen ihr super!
„Ich bin genauso widersprüchlich wie unsere Einrichtung. Manchmal chaotisch, dann wieder organisiert.“
Gibt es spezielle Muster, Materialien und Farben, die du besonders magst?
Viele: Punkte, Blumen, Retromuster und und und. Festlegen kann ich mich nicht. Meine Lieblingsmaterialien sind eindeutig Holz und Keramik und meine absolute Lieblingsfarbe ist Grün. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich als Floristin nur eine Handvoll Vasen besitze. Ich vermute, dass in mir eine noch unentdeckte Vasensammlerin schlummert. Es gibt hier so unendlich viele tolle Vasensammlungen.
Klingt herrlich lebendig!
Ja, mein Charakter spiegelt sich in meinem Wohnstil auch 1:1 wider. Ich bin genauso widersprüchlich wie unsere Einrichtung. Manchmal chaotisch, dann wieder organisiert. Oft zielstrebig, im gleichen Atemzug orientierungslos. Mein Charakter ist nicht schwarz, nicht weiß, sondern bunt – eben wie unsere Einrichtung.
Was liebst du an eurem Zuhause besonders?
Die offenen Räumlichkeiten im Wohnbereich und den direkten Zugang vom Esszimmer zu Terrasse und Garten und dem großen Bullauge. Somit auch mein Lieblingsplatz.
Und dein liebster Einrichtungsgegenstand?
Das sind die von einer Freundin getöpferten Espressitassen und Müslischalen. Tägliche Freude!
„Bei mir muss es unkompliziert sein!“
Hast du auch Dinge bei dir Zuhause selber gemacht?
Ich verändere gerne Dinge. Bei mir muss es unkompliziert sein! Deshalb greif ich des Öfteren zum Farbeimer. An was ich mich jeden Tag erfreue, ist unsere Esszimmerlampe, die ich mintgrün gestrichen habe. Dann gibt es noch zwei grüne Tafeln, die ich auch selber bemalt habe. Macht was her und die Kinder können sich künstlerisch austoben. Ich male auch gerne und nähe, wenn es die Zeit zulässt. Meistens schnelle Dinge, die an einem Tag fertig werden müssen.
Was steht ganz oben auf deiner Wunschliste?
Ein neues Sofa.
Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Die hat schon im Kindesalter mit ca. 12 Jahren begonnen. Ich habe damals schon mein Zimmer ständig umgeräumt und dekoriert und mit meiner Mama zusammen auf dem Sperrmüll nach alten Schätzen Ausschau gehalten. Eine nie endende Leidenschaft.
Wer oder was inspiriert dich?
Wohnzeitschriften, Bücher, oft auch die Natur.
Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Nach Hause kommen bedeutet für mich, „sich rundum wohlfühlen“. Mal abgesehen vom Haushalt, der ständig auf mich wartet.
Drei Dinge, die wir noch nicht von dir wissen?
Das sind drei unaufgeräumte Kinderzimmer, die ich deshalb auch nie fotografiere.
Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?
Ganz klar als Floristin: Blumen, Pflanzen und unser Garten. Ich mache nebenher, also neben Mama-Sein, diverse Dekorationen für Freunde. Mein großer Traum wäre es, mich selbstständig zu machen! Wann, wie, wo, steht aber noch in den Sternen.
Kannst du uns ein paar Tipps geben, wie Blumen länger halten?
Immer unmittelbar, bevor sie in die Vase kommen, frisch anschneiden. Durch den Transport trocknen die Schnittstelle sowie die Poren aus, die für die Wasseraufnahme verantwortlich sind. Dadurch können sie das Wasser nicht mehr gut aufnehmen und welken schneller. Bei holzigen Stielen ist es wichtig, dass man sie mit einem Hammer an der Schnittfläche etwas anklopft, bei Flieder zum Beispiel.
Hast du selbst auch Lieblingsblumen oder -pflanzen?
Meine Lieblingsblumen sind unter anderem die altbackenen, als Friedhofsblumen verschrieenen Nelken. Wahrscheinlich hab ich Mitleid mit ihnen, weil sie sonst nicht so gemocht werden. Schon damals in meiner Gesellenprüfung vor über 20 Jahren durften sie meinen Brautstrauss schmücken. Und falls ich jemals einen eigenen Laden haben sollte, soll er „Frau Nelke“ heißen. Meine Lieblingszimmerpflanzen sind eindeutig Kakteen und Sukkulenten. Schön pflegeleicht.
Bei mir vergeht kein Tag ohne:
Cappuccino und manchmal auch ein Cappuccinobild.
Wo machst du am liebsten Urlaub?
Immer möglichst naturnah. Im Hotel findet ihr uns nie! Unsere Stand-up-Paddles sind immer mit an Bord, außer in den Bergen, beim Wandern oder Snowboarden. Daher sind wir die letzten sechs Jahre in den Sommerferien immer mit unserem VW-Bus nach Korsika gefahren. Dieses Jahr haben wir eine Süd-England-Tour mit unserem VW-Bus gemacht, haben in Jugendherbergen und eine Woche lang in einer umgebauten Scheune geschlafen.
Dankeschön für das Interview und die inspirierenden Einblicke!
