„Die Sorgen, ob alles mit dem Bau klappen würde, waren für mich viel zu stressig“, erzählt uns die 43-jährige Oberpfälzerin @SOMMERform aka Simone. Durch Zufall sind sie und ihr Mann Christian 2007 auf ein kleines Grundstück direkt am Wald aufmerksam geworden. Wie sie ihren zeitlosen, schlichten und aufgeräumten Wohnstil umsetzt, wie der einjährige Hausbau verlaufen ist und in welcher Jahreszeit sie am liebsten dekoriert, erfahrt ihr in der Homestory. Hereinspaziert!
Liebe Simone, wie wohnt ihr jetzt?
In einer 136 Quadratmeter (+55 Quadratmeter Nutzfläche und +120 Quadratmeter Garten/Terrasse) großen Doppelhaushälfte am Ortsrand einer kleinen oberpfälzer Stadt südöstlich von Bayern.
Die Fläche verteilt sich auf vier Etagen mit vier Zimmern im Keller, mit einem großen L-förmigen Koch-, Ess- und Wohnbereich mit Gäste-WC im EG, einem Schlaf- und Ankleidezimmer, meinem Büro und Bad im OG und einem L-förmigen Dachgeschoss mit kleinem zweiten Bad, das jetzt der Rückzugsort meines Mannes ist.
Bei dir vergeht kein Tag ohne:
Einen Cappuccino am Morgen und meine Social-Media-Accounts zu pflegen. ;-)
Hast du auch beruflich mit Gestaltung zu tun?
Ja, ich arbeite als Fachoberlehrerin für Kunst, Werken, Technisches Zeichnen und Textverarbeitung an einer Mittelschule im Nachbarlandkreis.
Verrätst du uns drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
Ich bin ein absoluter Serien- und Filmjunkie und
verbringe in den Wintermonaten viele Stunden vor dem Fernsehgerät.
Außerdem liebe ich Science-Fiction-Filme und verpasse keinen Star-Wars- oder Star-Trek-Film, die im Kino unbedingt in 3 D geschaut werden müssen.
Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Wenn ich heute in unsere Stichstraße einbiege, die von einem unserer wenigen Nachbarn als „unsere kleine Insel“ bezeichnet wurde, und unser Haus sehe, dann weiß ich, dass ich genau jetzt angekommen bin. Der über einjährige Bau, den wir zu zweit geplant, geleitet und überwacht haben, hat zwar so viel Kraft und Anstrengung von uns abverlangt, aber wir wurden mit einem wundervollen gemütlichen Zuhause belohnt, in dem wir uns beide pudelwohl fühlen!
Worauf legst du bei der Gestaltung deines Zuhauses Wert?
Bei der Planung der Innenräume war uns sehr wichtig, dass wir in unserem Haus alles sehr ruhig, einfach und zeitlos gestalten. Wichtig war mir im Wohnbereich ein dunkler Boden, denn wissenschaftlich vermittelt ein dunkler Boden „Halt und Stabilität“. Die Wände und Möbel sind in jedem Raum aber weiß (außer in meinem Arbeitszimmer, da ist eine Wand dunkelgrau), denn der Trubel des Alltags ist bunt genug. Die weiße Grundfarbe unseres Hauses ermöglicht mir, mit Dekoration zu spielen und dadurch Abwechslung zu bekommen. Nach unserem Einzug spielte Farbe noch eine wichtigere Rolle: Apfelgrün und Petrol wechselten sich damals ab, aber mit den Jahren wurde es hier immer monochromer. Die grünen Pflanzen sind jetzt Farbe genug!
Euer Haus ist neu gebaut ...
Ja. Dabei wollte ich ursprünglich nie bauen! Die Sorgen, ob alles mit dem Bau klappen würde, waren für mich viel zu stressig. Daher suchten wir viele Jahre nach einem gebrauchten Objekt mit kleinem Garten. Durch Zufall sind wir dann vom Chef meines Mannes auf dieses kleine Grundstück aufmerksam gemacht worden. Unsere jetzige Nachbarin (die Schwester des Chefs meines Mannes) und ihr damaliger Lebensgefährte wollten die zwei Doppelhaushälften für sich bauen. Eine Hälfte (jetzt rot) sollte als Wohnhaus dienen, die andere Hälfte (jetzt unser weißes Haus) hätte ein Musterhaus werden sollen. Leider verstarb der Lebensgefährte unserer Nachbarin bei einem Autounfall einen Tag, bevor die Bodenplatte des Kellers gegossen wurde. Ihr Wohnhaus wurde dennoch gebaut und für das zweite angefangene Haus wurden Käufer gesucht.
Wann war das?
Wir haben im Dezember 2007 mit der Planung und im Juli 2008 mit dem Bau begonnen und sind im April 2009 eingezogen.
Erinnerst du dich an das Gefühl, als ihr das Grundstück zum ersten Mal gesehen habt?
Ja, daran kann ich mich noch genau erinnern! Als wir das erste Mal in die kleine Stichstraße am Waldrand einbogen und unser Grundstück das erste Mal sahen, waren wir total begeistert von der Lage: direkt am Wald gelegen und trotzdem mitten in unserer Stadt.
Wie seid ihr dann bei der Planung vorgegangen?
Dadurch, dass die Bodenplatte des Kellers bereits beim Kauf vorhanden war, war der quadratische Grundriss unseres Hauses vorgegeben. Der Rohbau des Nachbarhauses stand bereits, somit konnten wir uns glücklicherweise ein Bild von der inneren Aufteilung der Stockwerke machen und wussten bereits beim ersten Durchlaufen, dass die vorhandenen Pläne nicht so bleiben würden!
Was wolltet ihr bei der Aufteilung anders haben?
Wir schlugen uns einige Nächte um die Ohren, verschoben Wände, vergrößerten Fenster und öffneten den Zugang zum Dachgeschoss, der in den alten Plänen nur durch eine Zugtreppe zu erreichen gewesen wäre, bis unsere Planung der vier Stockwerke (Keller, Erd-, Ober- und Dachgeschoss) so war, wie wir uns das vorgestellt hatten.
Und dann habt ihr euch Gedanken zum Innenausbau gemacht?
Nein! Wie alles eingerichtet werden sollte, bzw. welche Böden, Fliesen, Küche usw. verbaut werden sollten, wussten wir schon lange vor Beginn des Baus. Denn parallel zu den Besichtigungen der Objekte in den Jahren zuvor, schlenderten wir schon ohne Stress durch die Geschäfte und Firmen, holten uns Anregungen in Zeitschriften und im Internet und planten unsere bevorstehenden Renovierungsarbeiten. ;-) Leider, leider bin ich erst nach unserem Hausbau auf SoLebIch gestoßen – ein paar Änderungen hätten sich bei unserem Hausbau dann sicher ergeben!
In welchem Zimmer in deinem Zuhause hältst du dich am liebsten auf?
Am liebsten bin ich in unserem Koch-, Ess- und Wohnbereich. Hier wird gemeinsam gekocht, gegessen, gebastelt oder neue Projekte werden geplant, es wird gemütlich auf dem Sofa gekuschelt, gefeiert, diskutiert, Freunde werden bewirtet – einfach gesagt: Hier wird gelebt! Ich liebe die L-Form dieses Raumes. Ich mag es sehr, dass sich Gäste an die Theke setzen können, ein Gläschen trinken, während wir kochen, und ich liebe es, dass wir keinen Blick zur Küche haben, wenn wir auf dem Sofa sitzen und von dort den tollen Blick in unseren kleinen Garten genießen.
Welcher ist dein liebster Einrichtungsgegenstand und warum?
Ich liebe unseren weißen Barcelona Chair mit dem passenden Hocker im Wohnzimmer. Er ist auch mein liebstes Fotoobjekt. Er lässt sich ganz schnell mit verschiedenen Kissen, Decken, Beistelltischchen und Steh- oder Hängelampen umdekorieren und zaubert gleich wieder ein ganz anderes Wohngefühl.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Ich liebe unsere quadratische Grundform. Durch sie ist hier alles sehr kompakt und wirkt dadurch so gemütlich. In keinem Raum, weder im Wohnbereich noch im Dachgeschoss, hat man das Gefühl, verloren in einem großen Raum zu sein! Und im Sommer liebe ich unseren kleinen Garten, unser „OUTDOORzimmer“.
„Egal ob im Bereich Wohnen oder Mode – ich mag es sehr gerne schlicht und farblos.”
Welche Muster, Farben und Materialien magst du persönlich besonders?
Egal ob im Bereich Wohnen oder Mode – ich mag es sehr gerne schlicht und farblos. Weiß und Schwarz dominieren und werden mit vereinzelten metallischen Elementen in Gold, Kupfer oder Silber dekoriert. Als Material liebe ich Leinen und grob gestrickte Textilien. Aber auch Leder und Eichenholz findet man bei uns.
Mir ist aufgefallen, dass dein Zuhause sehr im weißen Skandi-Stil gehalten ist. Kannst du dich daran erinnern, wann du das erste Mal Gefallen an skandinavischem Design gefunden hast?
Mit Mitte 20 hatte ich das Glück, drei Wochen durch Schweden und Norwegen zu reisen, und habe mich dort in den Lebensstil der Skandinavier verliebt. Seitdem liebe ich das schlichte, schnörkellose Design.
Wo kaufst du deine Möbel und Wohnaccessoires – und hast du Lieblingshersteller?
Mein Mann und ich haben eine kleine Schwäche für Designklassiker. Einige Schmuckstücke, wie zum Beispiel der Barcelona Chair, Stühle und der Occasional Table von Eames, der Shell Chair CH07 von Carl Hansen oder die Gräshoppa-Stehleuchte von Greta Magnusson Grossman, haben schon je einen besonderen Platz in unserem Zuhause. Wohnaccessoires liebe ich vor allem von by Lassen, HAY, ferm LIVING, Menu, Lyngby und Norman Copenhagen. Bei den Textilien bevorzuge ich das Design von Marimekko oder Fine Little Day. Die süßen Holzfiguren von Bojesen haben das Herz von meinem Mann im Sturm erobert. Viele kleine Gesellen tummeln sich hier und da!
„Meinen Mann habe ich mit ‚do it yourself‘ bereits angesteckt.“
Hast du etwas Selbstgemachtes bei dir Zuhause?
Ja, sogar sehr, sehr viel! Ich hab die Kreativität und die Leidenschaft zu basteln und zu werken von meiner Mama geerbt. Bilder werden bei uns zum Beispiel nicht gekauft, die male und designe ich am PC am liebsten selbst. Meinen Mann habe ich mit „do it yourself“ bereits angesteckt. Viele unserer Dekogegenstände werden nach unseren Plänen und Maßen von ihm aus verschiedenen Materialien hergestellt. Ganz stolz ist er zum Beispiel auf den „Garten“-Schriftzug auf der Terrasse, die Handtuchleiter im Bad, Wandlampen über dem Sofa oder im Schlafzimmer, unsere Garderobe und viele andere Dinge.
Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Eindeutig von meiner Mama @kreativtreff ! Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass mir früher als Kind des Öfteren bereits am Hoftor schon die laute Musik entgegenwehte und ich dann genau wusste: „Jetzt wird wieder umgeräumt und neu dekoriert!“ ;-) Ihre Laune war dabei immer besonders gut und die Stimmung, durch die laute Musik, sehr ausgelassen. An solchen Tagen kam ich ganz besonders gerne nach Hause!
Für welche Jahreszeit dekorierst du am liebsten?
Ich liebe es, für jede Jahreszeit passend zu dekorieren, aber am liebsten dekoriere ich zur Advents- und Weihnachtszeit. Da bei uns sehr viel selbst gemacht wird und ich vor allem für Weihnachten ganz viel selbst herstelle, fange ich schon bereits im September/Oktober an, mir Gedanken für die Weihnachtsdeko, die Weihnachtskarten und die Tischdekoration zu machen.
Ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel steht:
Einen Wunsch von meinem Interior-Wunschzettel habe ich mir erst vor ein paar Tagen erfüllt: Ich war schon lange auf der Suche nach kubischen Wein- und Sektgläsern, die den Gläsern aus der Bauhaus-Kultur gleichen, und wurde bei Schott Zwiesel mit der Modo-Serie fündig. Jetzt stehen in meinem Glasschrank wunderschöne zylindrische Rotwein-, Weißwein- und Sektgläser, mit denen das ein oder andere Gläschen an lauen Sommerabenden auf der Terrasse ganz besonders gut schmeckt. Außerdem wünsche ich mir schon lange, für mein Arbeitszimmer, den LCW-Stuhl von Eames in Eiche!
Was machst du noch sehr gerne, neben dem Einrichten?
Ich bin sehr gerne kreativ und verbringe meine freie Zeit mit Stricken und Häkeln von Kissen und Decken, Malen von Bildern und Bedrucken von Textilien, Basteln von Schmuck und Papeterie und Werken von Dekorationsgegenständen aus Holz, Metall und Kunststoff. Viele Dekogegenstände für meine gedeckten Tische, wie zum Beispiel die Besteckbrettchen in Hausform mit passenden Sprüchen, Eierbecher, Salz- und Pfefferstreuer, Kerzenständer oder Serviettenringe usw., sind von mir gemacht.
Was kannst du gar nicht?
Inlinern und Skifahren. Außerdem habe ich wahnsinnige Angst vor Rodelbahnen, Fahrgeschäften auf Volksfesten, Hochseilgärten und vorm Fliegen.
Und wie und wohin reist du gerne?
Ich fahre unwahrscheinlich gerne mit dem Kreuzfahrtschiff und erkunde damit verschiedene Destinationen in unterschiedlichen Ländern. Dieses Jahr fahren wir die Kanaren an und ich freue mich schon so sehr!!!
Gab es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Oh ja, solche besonderen Momente hatte ich hier schon öfter! Aber einer ist etwas ganz Besonderes für mich: Fast zeitgleich mit mir hat sich 2012 [@mroom] alias Marion bei SoLebIch angemeldet. Wir hatten damals einen sehr ähnlichen Geschmack und einige Parallelen waren sichtbar, was die Einrichtung unserer Doppelhaushälften anging. So haben wir uns damals kennen- und mit den Jahren schätzen gelernt. Wir wohnen auch nicht allzu weit auseinander. Aber erst dieses Jahr, Anfang Januar, haben wir uns endlich bei mir persönlich getroffen. Diese Stunden beim späten Frühstück waren herrlich unterhaltsam! Bin froh, eine so liebe SoLebIch-Freundin schon so viele Jahre virtuell und jetzt auch persönlich zu kennen!
Liebe Simone, vielen lieben Dank für das spannende Interview!
Wenn ihr kein Bild mehr von Simone verpassen möchtet, dann folgt ihr hier.