Das 124 qm große Holzhaus südlich von Berlin offenbart sich als eine Schatzkammer an DIY- und Upcycling-Ideen. Kein Wunder also, dass Steffi (34) aka @holzhausliebe und ihr Mann auch beim Hausbau viel in Eigenleistung gemacht haben. Nach dem Motto „Learning by Doing“ wurden Holzfensterbretter und Türen selbst eingebaut, alle Fliesen und Böden selbst verlegt. „Gott sei Dank haben wir festgestellt, dass wir keine zwei linken Hände haben“, lacht Steffi.
Welchen guten Interior-Tipp Steffi für uns hat, welche spannenden DIY-Projekte sie zu Hause umgesetzt hat und warum deren emotionaler Wert nicht mit einem Ölbild mithalten kann, hat sie uns im Interview verraten.
Nach dem Abitur hat sich Steffi für die Laufbahn des gehobenen Dienstes beim Zoll entschieden.
Liebe Steffi, wie würdest du deinen Wohnstil in drei Worten beschreiben?
Ein bisschen Skandi, ein bisschen Boho, ein bisschen Modern-Mid-Century.
„Ich liebe es, unser Haus zu einem Zuhause machen zu können, denn es ist unsers.“
Steffi ist froh, sich für den Erker entschieden zu haben. Der Essbereich wirkt so viel großzügiger. Über dem upgecycelten IKEA-BILLY-Regal hängt ein Ölbild von Steffis Ururopa, das ihr sehr viel bedeutet.
Das Holzhaus im New-England-Stil verfügt über einen offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereich, drei (Schlaf-)Zimmer, ein Gäste-WC sowie einen Hauswirtschaftsraum.
Was würdest du im Zuge des Hausbaus als deinen größten Glückskauf bezeichnen?
Das sind ganz klar die Musterfliesen in der Küche und im Gäste-WC.
In Gäste-WC und Küche wurden die Dekorfliesen Marrakesh Nr. 2 und Nr. 5 von Hornbach verlegt.
Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Durch die Tür zu gehen und mich sofort wohlzufühlen. Zu wissen, hier gehöre ich hin. Hier kann ich abschalten, den ganzen Tag in Jogginghose rumlaufen, kreativ sein und abends mit meiner Familie durchs Wohnzimmer tanzen.
Die Kommode im oberen Flur ist ein Fundstück von eBay Kleinanzeigen und gehört auch zu Steffis größten Glückskäufen.
„Eigentlich wollten wir nie in einem Haus wohnen.“
Flur-DIY: Eigentlich sollte unter der Treppe ein Einbauschrank angefertigt werden. Letztlich ist es ein IKEA-Hack aus HEMNES-Schränken geworden.
Worauf legst du bei der Gestaltung deines Zuhauses Wert?
Dass ich mich mit Dingen und Gegenständen umgebe, die ich liebe. Im besten Fall sind diese Dinge auch noch vielseitig einsetzbar und erfüllen mehrere Zwecke.
Vorher-Nachher: Aktuell bekommt das Schlafzimmer ein Makeover. Die Kommodenwand wurde mittlerweile umgestaltet – inklusive umlackierter HEMNES-Kommode von IKEA.
Zu welchem Einrichtungsgegenstand hast du eine besondere Beziehung?
Ich könnte jetzt von unserem DIY-Schreibtisch aus alten Gerüstbohlen oder unserer selbst gebauten Schiebetür zur Ankleide schwärmen, aber eigentlich hänge ich gar nicht so an den materiellen Gegenständen. Für mich sind es eher sentimentale Dinge wie das Ölbild von meinem Ururopa oder Fotos, die schöne Erinnerungen hervorrufen. Wenn Pflanzen als Einrichtungsgegenstände gelten, dann würden die auf jeden Fall auch dazu zählen.
Die Schiebetür zur Ankleide ist ein DIY-Projekt. „Ich kann zeitweise recht ungeduldig sein und bin perfektionistisch veranlagt. Das beißt sich ein bisschen – insbesondere, wenn es um DIY-Projekte geht“, lacht Steffi. „Ansonsten bin ich ziemlich optimistisch und entspannt.“
Noch zwei DIYs im Büro und Gästezimmer: Der Schrank ist eigentlich ein Barwagen von Maisons du Monde, dem die Rollen abgeschraubt wurden. Er dient als Stauraum für Unterlagen und Fotoequipment. Der DIY-Schreibtisch besteht aus alten Gerüstbohlen.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Ich liebe es, die Möglichkeit zu haben, meinen DIY-Projekten nachgehen zu können und unser Haus zu einem Zuhause machen zu können, denn es ist unsers.
Wie verbringst du neben den DIY-Projekten am liebsten deine Freizeit?
Ich reise gern, mache Fotos und reite, seit ich 12 bin. Gemeinsam mit meiner Familie gehe ich oft geocachen – insbesondere auch auf Reisen, denn dort kommt man dann an Orte, die in keinem Reiseführer stehen, aber absolut überwältigend sind.
Steffi mag die Kombination aus Pflanzen und Holzelementen.
Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
1. Mein Mann und ich sind 911 km auf dem Camino Francés (Jakobsweg) gelaufen.
2. Eigentlich wollten wir nie in einem Haus wohnen ;)
3. Ich esse keine Ananas und Rosinen – auch nichts, wo beides drin oder drauf ist.
Das Tipi musste für ein größeres Bett aus dem Kinderzimmer weichen. Die Kreuze an der Wand waren übrigens eine Idee von Steffis 4-jährigem Sohn.
Nach was hätten wir dich noch unbedingt fragen sollen?
Nach meinem Interior-Tipp.
Und der wäre?
Kauf Dinge, weil sie dich begeistern, dich glücklich machen, mit denen du dich umgeben möchtest, und nicht, weil sie gerade IN sind oder alle sie haben. Und einfach mal Möbel rücken – das bewirkt oft Wunder!