Grau in Grau gleich tristes Einerlei? Von wegen! Wie charmant das monochrome Farbspiel sich auswirkt, wenn es mit Naturmaterialien und einer großen Prise Helligkeit kombiniert wird, beweist Cathi alias @interior.tam.tam in ihrem hübschen Zuhause in Düsseldorf. Hier lebt sie mit ihrer Familie auf ca. 250 qm, die ein Jahr lang aufwendig kernsaniert und dadurch so viel lichter und freundlicher wurden.
Wie Cathi sich trotz Grau-Faible Farbe ins Zuhause holt, warum man bei ihr nie in die Schränke sehen sollte und welchen Interior-Traum sie sich erfüllt hat? Die Antworten gibt’s in der Homestory. Hereinspaziert!
Cathi hat in Aachen Interiordesign studiert und im Anschluss eine Weiterbildung zur Screendesignerin absolviert. Beim Umbau und bei der Sanierung ihres Hauses konnte sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen: „Mir war wichtig, ein stimmiges Farb- und Materialkonzept zu haben“, erklärt sie.
Das hübsche weiße Wohnzimmersideboard ist von Ligne Roset.
Liebe Cathi, ihr habt sieben Jahre lang nach dem optimalen Haus für euch gesucht, bevor ihr schließlich fündig wurdet. War es Liebe auf den ersten Blick?
Eher auf den zweiten! Unser 50er-Jahre-Häuschen war ursprünglich nicht meine Traumimmobilie, mir schwebte eigentlich immer ein klassischer Stilaltbau vor. Aber heute liebe ich die Großzügigkeit des Hauses sehr!
Kannst du uns dein Haus beschreiben?
Wir haben in der unteren Etage ca. 110 qm. Dort befinden sich der offene Wohn- und Essbereich, eine Abstell- und Vorratskammer, die direkt in die Garage führt (absoluter Wunsch meines Mannes und recht aufwendig umzusetzen!), ein Gäste-WC und ein kleines Arbeitszimmer. Die erste Etage besteht aus unserem Schlafzimmer, einem Gästezimmer, einem kleinen Spielzimmer, unserem Masterbad und einem Gästebad. Dann gibt es noch die Kinderetage im neuen Dachausbau, mit zwei Kinderzimmern und einem Badezimmer.
„Ich liebe die gedeckten Farben und natürlichen Materialien, sie beruhigen mich.“
Das Treppenhaus zur Kinderetage haben Cathi und ihr Mann ganz neu konzipiert. „Die anthrazitfarbene Treppe aus MDF mit integriertem Schrank wirkt eher wie ein Möbelstück“, findet Cathi. „In Verbindung mit dem bis zu 6 m hohen Lichtschacht ergibt sich so ein sehr schönes Raumgefühl.“
Die Farbe Grau zieht sich in allen Facetten durch eure Räume ...
Das stimmt! Ich liebe die gedeckten Farben und natürlichen Materialien, sie beruhigen mich. Ich mag es einfach nicht überladen und setze Deko nur sehr dosiert ein. Farbe hole ich mir durch Accessoires oder Blumen ins Haus, die gibt es bei mir immer frisch!
„Es war gar nicht so leicht, den perfekten Grauton für unsere Fenster, die Haus- und Innentüren sowie das Treppenhaus zu kreieren“, sagt Cathi. „Mit einem normierten RAL-Ton konnte ich mich einfach nicht arrangieren!“ Ihr Sofa ist von Bolia, die Couchtische sind von Janua.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Etwas Ethno, etwas Boho, dennoch modern – einen genauen Stil kann man mir eigentlich nicht zuweisen. Ich würde aber sagen, wir wohnen individuell und klar, keinesfalls aber clean und ungemütlich.
„Etwas Ethno, etwas Boho, dennoch modern – einen genauen Stil kann man mir eigentlich nicht zuweisen.“
Stilvoller Stauraum: Die Treppe, die ins neu ausgebaute obere Stockwerk führt, beherbergt einen versteckten Schrank.
Was war dein größter Glückskauf?
Unser großer massiver Holzesstisch von Janua, der eine echte Investition war. Normalerweise suche ich unsere Möbel aus oder schlage welche vor, mit diesem kam aber tatsächlich mein Mann um die Ecke und ich war zunächst skeptisch, ob er wirklich zu uns passt. Aber er passt tatsächlich perfekt hier rein und ich habe es bisher nicht eine Sekunde bereut!
Der massive Holzesstisch von Janua mit seinen stattlichen 3 m Länge zählt zu Cathis Lieblingsplätzen in ihrem Zuhause: „Hier wird gegessen, gequatscht, gespielt und gelernt – er ist der Mittelpunkt des Hauses!“ Über ihm hängt die filigrane Hängeleuchte von Foscarini, die Stühle sind von Ligne Roset.
„Unsere schwellenlose Glas-Hebeschiebeanlage zum Garten lässt das Innere nach außen fließen.“
In den Sommermonaten findet man Sonnenkind Cathi hauptsächlich im Garten oder auf der Terrasse. „Unsere schwellenlose Glas-Hebeschiebeanlage zum Garten lässt das Innere nach außen fließen, ich liebe das sehr!“ Ihre Outdoormöbel hat sie bei Tine K, 4Seasons und Stern erstanden.
Welchen Interior-Wunsch würdest du dir gerne noch erfüllen?
Im Inneren des Hauses bin ich derzeit eigentlich wunschlos glücklich. Aber wir haben gerade noch eine kleine Outdoorküche in Auftrag gegeben, da bin ich schon sehr gespannt und freue mich drauf!
Die Industrieflügeltür trennt den kleinen Eingangsflur vom Hauptflur der unteren Etage. „Mein absoluter Traum war immer, eine Stahl-Glas-Tür im Stil der coolen New Yorker Shops zu haben“, schwärmt Cathi. „Wir hatten einen super Metallbauer, der sie genau nach meinen Vorstellungen und Skizzen umgesetzt hat.“ Die Leuchte im Flur ist von Maisons du Monde.
Zu welchem Einrichtungsgegenstand hast du eine besondere Beziehung?
Es sind bei mir eher die kleinen Dinge, die ich gerne aus unseren Urlauben und Fernreisen mitbringe, an denen mein Herz hängt. Ob es das schwarze Holzgeweih aus Kapstadt ist, an dem meine Ketten im Bad hängen, oder unsere gerahmten Bilder im Flur, die ich einem Straßenkünstler in New York abgekauft habe … mit ihnen verbinde ich die schönsten Erinnerungen.
Cathis Reisesouvenirs, wie das kleine Holzgeweih aus Kapstadt, fügen sich harmonisch ins Gesamtkonzept ein.
Materialmix im Masterbad: Hier treffen belgischer Blaustein auf naturbelassene Eiche und Keramikfliesen auf anthrazitfarbene Armaturen. Die Leuchten hat Cathi bei Normann Copenhagen gefunden.
Und drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Ich liebe es zu reisen, ich brauche ständig neuen Input und hasse Routine.
2. Ich bin zwar gut organisiert, aber recht chaotisch, was meine Klamotten angeht. Bitte guckt nie in meine Schränke!
3. Einen ordentlichen Siebträger-Cappuccino am Vormittag brauche ich, dann bin ich glücklich.