Bodengleiche Duschen liegen voll im Trend – denn sie sind komfortabel und barrierefrei, sorgen für ein luftiges und großzügiges Raumgefühl, sind gut zu reinigen und in ihrem Design ästhetisch und modern. In diesem Artikel findet ihr unterschiedliche Möglichkeiten, eine Badlandschaft mit ebener Dusche zu verwirklichen, sowie Inspirationen aus echten Badezimmern.
Passend zur frei stehenden Badewanne ist bei @Kerstin S. die begehbare Dusche offen und bodeneben gestaltet. Die traumhafte ebenerdige Walk-in-Dusche von @Carolin Anne ist ebenfalls modern in Grau gehalten.
Das findet ihr in diesem Ratgeber
1. Bodengleiche Dusche: Duschwanne oder Fliesen?
#1 Kleines oder großes Badezimmer
#2 Der richtige Platz für die Dusche
#3 Hygiene und Pflegeaufwand
#4 Rutschfestigkeit und Trittsicherheit
#5 Langlebigkeit und Reparaturmöglichkeiten
#6 Budget
#7 Ästhetik und Design
2. Verschiedene Materialien für Duschwannen
#1 Duschtasse aus Acryl
#2 Duschtasse aus Stahlemaille
#3 Duschtasse aus Mineralguss
#4 Duschtasse aus Sanitärkeramik
#5 Duschtasse aus Granit und Marmor
3. Von länglich bis rund: Welches Ablaufsystem wird empfohlen?
#1 Gefälle für den Wasserablauf
#2 Linien- oder Punktentwässerung
4. Braucht meine Dusche eine Duschwand?
#1 Ohne Duschwand
#2 Mit Duschwand
Kombiniert mit einem Holzboden: [@WOLLEhochDREI] hat sich in ihrem Badezimmer für eine bodenebene Dusche entschieden. Auch im „Sommerbad” von @Hexe ist die Dusche begehbar.
1. Bodengleiche Dusche: Duschwanne oder Fliesen?
Dies ist eine der grundlegendsten Entscheidungen bei der Wahl einer bodengleichen und damit barrierefrei begehbaren Dusche. Für die Umsetzung gibt es drei Möglichkeiten: eine Duschwanne (auch Duschtasse oder Duschfläche), ein befliesbares Duschelement oder Fliesen ohne einen Unterbau. Um entscheiden zu können, welche Möglichkeit für das eigene Bad die beste ist, sollten unterschiedliche Aspekte bedacht werden.
„Fliesen helfen, das Badezimmer optisch zu vergrößern.“
#1 Kleines oder großes Badezimmer
Die Wahl des Bodenbelags hängt in erster Linie damit zusammen, wie groß das Badezimmer ist. Duschwannen und -elemente gibt es in vielen unterschiedlichen, vorgefertigten Größen. Auch für kleine Bäder lässt sich daher eine passende Wanne finden. Fliesen helfen dabei, das Badezimmer optisch zu vergrößern – besonders wenn die gleichen Fliesen auch im restlichen Badezimmer verlegt sind, da so ein nahtloser Übergang entsteht.
Bei @simplylifeandme ist das Badezimmer komplett fugenfrei aus Beton Ciré.
Bei @herzeline ist die begehbare Dusche optimal an die Schräge angepasst – eine wunderbare Inspiration für Badezimmer mit Dachschrägen.
#2 Der richtige Platz für die ebenerdige Dusche
Als Allererstes gilt es zu entscheiden: Wo wird die bodengleiche Dusche stehen? Duschwannen gibt es nicht nur in vielen Größen, sondern auch in vielen Formen: von viereckig über rund- und halbkreisförmig bis fünfeckig. Ist das Bad jedoch außergewöhnlich verwinkelt, ist eine individuelle Lösung mit Fliesen empfehlenswert, da die Wanne sich optimal an die Winkel im Badezimmer anpassen lässt.
Wie schön die Kombination aus Holz und Schwarz im Badezimmer ist, zeigen uns @heike_b und @dieartige : das eine verglast und mit traumhafter, begehbarer Regendusche und das andere mit einem wunderbar fröhlichen Duschvorhang als Farbakzent .
#3 Hygiene und Pflegeaufwand
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wie pflegeleicht und hygienisch die verschiedenen Möglichkeiten sind. Duschwannen geben durch ihre meist glatte Oberfläche Schmutz und Haaren weniger Halt und sind dadurch hygienischer als Fliesen. Beim Reinigen muss aber auf das Material der Duschtasse geachtet werden – Keramik wird beispielsweise anders gereinigt als Acryl. Bei Fliesen sind im Besonderen die Fugen der Bereich, der schnell verschmutzt und dadurch pflegeaufwendig ist. Die Fugen müssen daher nach einiger Zeit entfernt und erneuert werden. Durch die Wahl großer Fliesen kann die Fugenfläche und so auch der damit verbundene Pflegeaufwand zumindest etwas verringert werden.
„Bei Fliesen sind die Fugenbereiche sensibel und sie altern schneller.“
#4 Rutschfestigkeit und Trittsicherheit
Nicht nur der Komfort ist bei einer bodengleichen Dusche wichtig, sondern auch die Sicherheit. Besonders für barrierefreie, ebenerdige Duschen ist ein rutschfester Untergrund sehr wichtig. Kleine Fliesen mit vielen Fugen und rauer Oberfläche sind sehr rutschfest – ähnlich wie im Freizeitbad. Wichtig ist, dass die Fliesen auch bei Nässe noch rutschhemmend sind. Beide Varianten, Fliesen und Duschwannen, sind auch mit besonderen Anti-Rutsch-Beschichtungen erhältlich, die die Trittsicherheit erhöhen.
@matti-matjes hat im Gäste-WC eine geflieste, begehbare Dusche aus Glasmosaik. @dieartige hat sich für eine weiße Duschwanne entschieden, die ebenerdig ist.
#5 Langlebigkeit und Reparaturmöglichkeiten
Sowohl Duschwannen als auch Fliesen sind sehr robust und langlebig. Bei Fliesen sind jedoch die Fugenbereiche sensibel und sie altern schneller. Daher sind bei der Wahl eines Fliesenbodens Fliesen zu empfehlen, die weniger Fugen benötigen. Bei auftretenden Problemen sind Duschwannen leichter zu reparieren, da sie üblicherweise leicht entfernt und bei Bedarf ausgetauscht werden können. Bei gefliesten Duschen müssen die Fliesen erst entfernt und anschließend muss die Fläche neu verfliest werden.
#6 Budget
Eine vorgefertigte Duschwanne ist günstiger und einfacher zu installieren als eine individuelle Lösung mit Fliesen. Natürlich gibt es auch Luxusduschwannen, die hochpreisiger sind. Fliesen sind jedoch im allgemeinen teurer und komplizierter zu verlegen, da mehr Arbeits- und Planungsaufwand damit verbunden ist. Daher ist eine individuell geflieste Walk-in-Dusche mit einem höheren Budget verbunden.
Ganz besondere Fliesen hat Mitglied @borstelbü gewählt: In ihrem Badezimmer ist der Boden auch unter der ebenerdigen Dusche mit Wabenfliesen verlegt. Im „Männerbad“ von @Biest ist anstatt einer klassischen weißen Duschtasse eine schwarze Version zum Einsatz gekommen.
#7 Ästhetik und Design
Duschwannen sind in ihrer klassischen Form fast immer viereckig, glatt und weiß. Es gibt aber auch weitere Varianten mit verschiedenen Farben oder rauer Oberfläche. Ein individuelles und außergewöhnliches Design ist mit Fliesen leichter zu verwirklichen, da hier eine größere Bandbreite an Farben, Formen, Größen und Oberflächen gegeben ist – beispielsweise gibt es Fliesen in Holz- und Natursteinoptik. Ein ganz besonderes Extra bei gefliesten Walk-in-Duschen: eine installierte Fußbodenheizung im Duschbereich.
Zu beachten: Wenn man sich für schwarze Fliesen entscheidet, ist der Pflegeaufwand höher, da Kalkflecken schnell unschöne Ränder hinterlassen.
Mitglied @Anderl hat sich für eine Duschwanne kombiniert mit großflächigen Fliesen entschieden. Auch bei @SarahHaust wurde eine Wanne in der begehbaren Dusche eingesetzt.
2. Verschiedene Materialien für Duschwannen
Wer sich für eine bodenebene, vorgefertigte Duschtasse entscheidet, hat die Wahl zwischen unterschiedlichsten Materialien. Einige Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen findet ihr in diesem Abschnitt.
#1 Duschtasse aus Acryl
Brausetassen aus Acryl gibt es in einer breiten Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten – sowohl bezüglich Farbe als auch Form. Es ist ein sehr leichtes Material und lässt sich dadurch auch einfacher montieren. Die Oberfläche passt sich sehr schnell warmen Wassertemperaturen an und ist dadurch angenehm für die Füße. Durch die glatte Oberfläche setzt sich Schmutz nur schwer an und auch eine hohe Rutschfestigkeit ist gegeben. Acryl ist im Großen und Ganzen ein sehr robustes Material – gegenüber Kratzern jedoch empfindlich.
#2 Duschtasse aus Stahlemaille
Durch die Basis aus Stahl sind diese Duschwannen sehr formstabil. Auch die harte und glatte Oberfläche aus Emaille ist robust: Sie ist UV-beständig, bleicht dadurch nicht schnell aus und ist zudem geschützt vor Kratzern, Korrosion und Abnutzung – dennoch kann die obere Schicht beim Aufprall von spitzen oder schweren Gegenständen abplatzen. Im Vergleich zu Acryl ist die Oberfläche kalt, passt sich aber relativ schnell warmen Wassertemperaturen an. Bei der Reinigung sollte auf aggressive Reiniger verzichtet werden.
#3 Duschtasse aus Mineralguss
Dieses Material kombiniert die Wärmespeicherung von Acryl und die Stabilität der Stahlemaille. Zudem sind Duschtassen aus Mineralguss in unterschiedlichen Formen verfügbar, sehr rutschfest sowie auch pflegeleicht – dennoch ist das Material kratzempfindlich und verträgt keine aggressiven Reiniger. Auch bei Haarfärbemitteln sollte man aufpassen: Sie können das Material verfärben!
#4 Duschtasse aus Sanitärkeramik
Keramik kommt im Badezimmer häufig zum Einsatz – für Waschbecken, Toiletten, Badewannen und auch Duschen. Das Material ist so beliebt, weil es eine hohe Lebensdauer aufweist und auch die Verbreitung von Bakterien durch die glasierte Oberfläche verhindert. Für die Reinigung können gewöhnliche Reinigungsmittel verwendet werden und auch Haarfärbemittel lassen sich leicht beseitigen. Ein Nachteil ist das hohe Gewicht des Materials, das die Montage etwas erschwert.
„Duschtassen aus Naturstein sind edel, stoß- und kratzfest und wahre Unikate.”
#5 Duschtasse aus Granit und Marmor
Natursteine wie Granit und Marmor sehen nicht nur edel aus, sondern sind zudem auch stoß- und kratzfest und durch die individuelle Struktur jedes Steins wahre Unikate. Das Material ist bei Berührung kühl und bei der Reinigung sollte auf Chemikalien verzichtet werden. Mit den richtigen Reinigungsmitteln, wie zum Beispiel Edelsteinseife, ist der Pflegeaufwand jedoch gering, da das Material von Natur aus resistenter gegen Schmutz ist.
Die gängigsten Materialien sind Acryl, Stahlemaille und Mineralguss – Sanitärkeramik kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der Duschbereich besonders hygienisch sein soll.
3. Von länglich bis rund: Welches Ablaufsystem wird empfohlen?
Hat man sich einmal für Fliesen entschieden, steht auch schon die nächste Wahl an: Welchen Abfluss möchte ich für meine ebenerdige Dusche?
#1 Gefälle für den Wasserablauf
Wird der Duschbereich gefliest, muss darauf geachtet werden, ein entsprechendes Gefälle für die Entwässerung einzubauen. Bei vorgefertigten befliesbaren Duschelementen, die ähnlich wie eine Duschwanne eingesetzt werden, ist bereits ein Gefälle integriert. Werden die Fliesen auf Estrich montiert, muss ein Gefälleestrich hergestellt werden, damit das Wasser zuverlässig abfließt.
Für eine Punktentwässerung hat sich @Bullerbü in ihrer gefliesten und begehbaren Dusche entschieden. Auch bei [@WOLLEhochDREI] kann das Wasser über einen Ablauf in der Mitte abfließen.
„Duschrinnen aus Edelstahl im Wandbereich lassen sich unauffällig und elegant in die ebenerdige Duschlandschaft integrieren.”
#2 Linien- oder Punktentwässerung
Beim Abfluss kann die gewünschte Position, Größe, Farbe und auch das Material bestimmt werden. Allgemein ist eine Linien- oder Punktentwässerung möglich. Beliebt zur Linienentwässerung sind beispielsweise Duschrinnen aus Edelstahl im Wandbereich, die sich unauffällig und elegant in die ebenerdige Duschlandschaft integrieren. Auch für den Abfluss in der Mitte der Duschfläche gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten. Große Fliesen können sehr schön mit einer Duschrinne kombiniert werden, wohingegen kleinere Fliesen oft mit einem einzelnen Duschablauf versehen werden. Wichtig ist, dass der gewählte Abfluss genügend Ablaufleistung bietet, damit die Wassermengen besonders bei Regenduschen problemlos ablaufen können.
Tipp: Bei einer gefliesten bodengleichen Dusche ohne Unterbodenelement ist die Montage des Duschablaufs durch einen Fachmann zu empfehlen. Er stellt sicher, dass die ebenerdige Dusche optimal abgedichtet ist und ein passendes Gefälle eingebaut wird.
Im Badezimmer von @einfachich kommt eine Linienentwässerung zum Einsatz. @optimiss hat die begehbare Dusche in eine Wandnische gebaut und ebenfalls eine Rinne für den Abfluss gewählt.
4. Braucht meine ebenerdige Dusche eine Duschwand?
#1 Ohne Duschwand
Bietet das Badezimmer genügend Platz, kann bei der eigenen Walk In Dusche ganz auf Türen und Duschwände verzichtet werden. Bei dieser Variante muss das Gefälle dementsprechend groß eingeplant werden, sodass das komplette Wasser gut ablaufen kann.
@raumatmosphäre hat ihre bodenebene Dusche rundum verglast. @Houseno44 hat eine einseitig offene Variante gewählt und nur eine Glaswand an die Längsseite verbaut.
#2 Mit Duschwand
Wer seine ebene Dusche mit Duschwänden ausstatten möchte, hat verschiedene Optionen. Bei Duschbrausen mit geringem Druck reicht eine Wand oft aus. Bei starkem Wasserdruck kann die begehbare Dusche durch (Glas-)Wände in einer L-Form abgetrennt werden. Bodengleiche Duschen müssen aber nicht immer offen gestaltet werden: Auch eine Duschkabine mit Tür, die den gesamten Bereich abtrennt, lässt sich wunderbar integrieren.
Ob Neubau oder Badsanierung – bodenebene Duschen liegen derzeit im Trend. Dieser kleine Ratgeber zeigt einige wichtige Aspekte, die euch bei der Entscheidung unterstützen können. In jedem Fall sollte aber ein Experte herangezogen werden, der mit den Möglichkeiten, Materialien und Umsetzungsformen vertraut ist.
Habt ihr Erfahrungen mit ebenen Duschen und für welche Variante habt ihr euch entschieden?
Hier findet ihr weitere Badinspirationen aus echten Badezimmern.