Indirektbeleuchtung: Indirektes und blendfreies Licht für Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad, Küche und Co.

von Gabriella.

Das richtige Licht gilt als das wichtigste Gestaltungsmittel für unser Zuhause. Dabei kommt es auf den passenden Leuchtenmix und auf die Mischung aus indirektem und direktem Licht an. Besonders die indirekte Beleuchtung verleiht jedem Raum eine gemütliche Atmosphäre, da sie nicht blendet. Wie sich diese angenehme Indirektbeleuchtung umsetzen lässt und welche Tipps es für gutes Licht gibt, erfahrt ihr in diesem Ratgeber.

Gemütliche Beleuchtung im Gästezimmer von @2box detail

1. Indirekte Beleuchtung – Was ist das?

Das Prinzip der Indirektbeleuchtung besteht darin, dass die Lichtquelle von Wänden, Möbeln, Blenden oder Paneelen bedeckt ist. Mit dem Begriff der indirekten Beleuchtung verbindet man daher vor allem dezent beleuchtete Zimmer, in denen das Licht aus dem Hintergrund sanft hinter Gegenständen hervorscheint. Im Gegenteil dazu besteht das direkte Licht aus Strahlern oder Spots. Eine Beleuchtung aus direktem UND indirektem Licht gilt daher als perfekte Beleuchtung: Während das direkte Licht allein zu ungemütlich ist, wirkt ein einzelnes indirektes Licht wiederum zu fahl.

Das indirekte Licht macht einen Umweg über ein zusätzliches Objekt und wird in alle Richtungen gestreut. So entstehen keine harten Kontraste und Schatten – das Zimmer wird angenehm beleuchtet, was dem Raum eine freundliche und gemütliche Atmosphäre verleiht. Im Vergleich dazu leuchtet eine direkte Beleuchtung ein Möbelstück, eine Leseecke oder ein Gemälde direkt an. Somit bilden sich klare Schatten und Linien um das Objekt herum.

Tipp: Indirektes Licht lässt sich zu Hause ganz einfach testen: Eine Steh- oder Tischleuchte etwas drehen, sodass das Licht gegen die Wand gerichtet ist, und schon wird indirektes Licht erzeugt! Links: @alexwess , rechts: @Micjak

Leuchtschirme aus Papier oder Textilien erzeugen ein schönes indirektes Licht. Links: @MiMaMeise , rechts: @DesignHeim

2. Verschiedene Möglichkeiten für indirekte Beleuchtung

Es gibt unterschiedliche Varianten, indirektes Licht in einen Raum zu bringen. Deckenfluter sind die Klassiker und ersetzen grelle Deckenleuchten: Das Licht wird zuerst komplett nach oben gestrahlt und an der Decke reflektiert, bevor es den Raum unter sich behaglich beleuchtet.

Tipp: Hohe Wärmeerzeugung und Platzbedarf schränken den Einsatz von Halogen-Deckenflutern, Halogenlampen und anderen Strahlern ein – besonders wenn sie in Möbeln oder engen Nischen angebracht werden sollen. Diesen Problemen kann mit einem LED-Leuchtmittel entgegengewirkt werden. So kann indirektes Licht fast überall angebracht werden.

DIY: Indirektbeleuchtung lässt sich auch in DIY-Projekten umsetzen. Hierfür bieten sich LED-Strips an, die einfach und schnell an die gewünschte Stelle angebracht werden können. Die selbstklebenden Kunststoffbänder gibt es in unterschiedlichen Längen und Farben. LEDs sind dabei nicht nur strom-, sondern auch sehr platzsparend und praktisch, da sie an jede Einrichtungssituation angepasst werden können – insbesondere die selbstklebenden Strips sind kinderleicht anzubringen.

Schuhregal mit LED-Strips bei @yellowgirl

Oft kommen LED-Strips unter Betten und Regalböden, in Schranktüren, hinter Fernsehgeräten oder auch unter Schränken und Kommoden zum Einsatz. Einige Varianten bieten die Möglichkeit, das Licht zu dimmen und die Lichtfarbe zu wechseln. Manche lassen sich sogar mit einer Smartphone-App bequem bedienen. Da LEDs sich kaum erhitzen, können sie auch in schmalen Nischen oder neben leicht brennbaren Materialien angebracht werden. Auch Fußleisten und Stuckleisten mit eingebauten LEDs sind erhältlich und es gibt Fernsehgeräte mit bereits integrierten LEDs als Hintergrundlicht und indirekte Wohnzimmerbeleuchtung.

Wandleuchten mit einer Blende wie bei @Frau_Rasmusson und Hängeleuchten mit Schirm wie bei @Kerstin S. erzeugen ebenso angenehmes indirektes Licht.

Die Möglichkeiten der indirekten Beleuchtung kurz zusammengefasst:

– Halogen-Deckenfluter oder LED Deckenbeleuchtung
– LED-Strips (selbstklebend, als Do-It-Yourself-Beleuchtung möglich)
– Wandbeleuchtung mit Blende
– in Nischen platzierte Lichtquellen
– Fernseher mit eingebauten LEDs als Hintergrundbeleuchtung
– gegen die Wand gerichtete Steh- oder Tischleuchte
– Hängeleuchten und Wandleuchten mit Schirm oder Blende

3. Indirektes Licht in Schlafzimmer, Küche, Flur, Wohnzimmer, Bad und Co.

Mit Indirektbeleuchtung lassen sich schöne Effekte in den unterschiedlichen Wohnräumen umsetzen.

Möbelstücke in Szene setzen
Mit der richtigen Beleuchtung werden ausgewählte Möbel zum Mittelpunkt des Zimmers. LED-Strips unter dem Bett als indirektes Licht im Schlafzimmer oder auch unter Küchenschränken machen das Möbelstück zum Hingucker und verleihen ihm eine Gewisse Leichtigkeit. Besonders große und kantige Möbel, wie ein Bett, scheinen dank des darunter angebrachten indirekten Lichts geradezu zu schweben.

Lichtkugeln und Tischleuchten mit Glas-, Metall- oder Textilschirmen sorgen für gemütliches Licht, ohne zu blenden. Links: @lucie2614 , rechts: @belliwood_living

Architektur in den Mittelpunkt setzen

Nicht nur Möbel, sondern auch die gesamte Bauweise eines Raums lässt sich mit gutem Licht in Szene setzen. Die Linien der Decken und Wände können zum Beispiel mit Fußleisten oder der passenden Wandbeleuchtung hervorgehoben werden. Auch architektonisch besondere Bereiche können mit eingebauten LEDs zum Hingucker werden.

Wandleuchten mit Up-and-down-Lights. Links: @C.my.home , rechts: @glücks kind

Treppen mit indirekter Beleuchtung
An Treppen kann unter der vorderen Kante einer Stufe eine LED-Leiste angebracht werden. Sie verleiht der Stufe darunter ein schönes Licht und sorgt zudem für mehr Sicherheit beim Treppensteigen. Auch seitliche Spots spenden angenehmes Licht.

Seitliche Spots schaffen eine schöne Beleuchtung an Treppen. Links: @ROOMstories , rechts: @Peeweeloves

Tipp: Lichterketten und (LED-)Kerzen sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.

Gemütliches Licht mit Lichterketten und Kerzen. Links: [@Strandliebe], rechts: @du.ich.wir.zuhause

Innenseite von Möbelstücken mit indirekter Beleuchtung

Nicht nur indirekte Wandbeleuchtung und Deckenbeleuchtung ist möglich – auch das Innere von Kleiderschränken wird häufig mit LED-Leisten indirekt beleuchtet. So kommen die Kleider, Blusen, Hemden und weiteren Kleidungsstücke wunderbar zur Geltung. Vor allem aber kann man im Schrank besser sehen. Nicht nur innen, sondern auch an der Außenseite können Leisten mit LEDs ein schönes Licht erzeugen. Auf diese Weise wird das gesamte Zimmer angenehm beleuchtet und grelles Deckenlicht wird so vermieden.

Spots unter Regalböden schaffen ein schönes Licht – am besten sind Lichtquellen mit Milchglas für ein angenehmes Licht. Links: @samiro-quai , rechts: @Herzstück

Indirekte Beleuchtung für die Küchenarbeitsplatte

In der Küche lassen sich LEDs wunderbar an die Unterseite der Hängeschränke hinter einem Blendschutz anbringen. Dadurch werden mit dem indirekten Licht die Arbeitsplatte und der Kochbereich ideal beleuchtet. Vor allem in der Küche ist aber eine weitere Beleuchtungsquelle für einen optimal beleuchteten Arbeitsplatz sehr wichtig – die Grundbeleuchtung kann zum Beispiel aus einer direkten Deckenbeleuchtung bestehen.

Indirektes Licht in der Küche von @nikathari (links) und @FräuleinOtten (rechts)

Indirektes Licht im Wohnzimmer

Besonders beliebt ist indirekte Wohnzimmerbeleuchtung, da hier ein gemütliches Ambiente essenziell ist. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, indirektes Licht in das Wohnzimmer einzubinden: in oder unter Möbelstücken, auf Gardinenstangen, hinter dem Fernseher, an den Fußleisten, in Regalen … Aber auch hier gilt: Auf zusätzliche Beleuchtung mit direktem Licht sollte nicht verzichtet werden.

Indirektes Licht im Wohnzimmer von @Alexa W. (links) und @brigitte_franziska (rechts)

4. Wichtige Tipps für eine indirekte Beleuchtung

Indirektes Licht wird als angenehm und schön empfunden – es ist aber wichtig zu wissen, dass ein Raum nicht immer nur mit einem indirekten Leuchtmittel erhellt werden sollte. Als einzige Lichtquelle im Zimmer ist das Licht meist zu dezent. Man wird dadurch schneller müde – dieser Effekt ist nur abends vor dem Schlafengehen praktisch. Das Beleuchtungskonzept in einem Raum sollte daher aus einem guten Mix verschiedener Leuchtmittel bestehen. Das indirekte Licht kann dabei als Grundbeleuchtung oder auch als Akzentbeleuchtung eingesetzt werden. Mit zusätzlichen Leuchtmitteln wird dann an den passenden Stellen für direktes Licht gesorgt. Zum Lesen und Arbeiten ist eine gute Beleuchtung mit einer Leseleuchte oder Schreibtischlampe wichtig, die direktes Licht spendet.

Wer sich beim Eintreten zu Hause nicht wie in einem Verhör fühlen möchte: Kugelleuchten sind eine gute Wahl für den Eingangsbereich wie bei @kleinstadtklischee . Auch draußen ist indirektes Licht in Kugelform wie bei @Leolou beliebt.

Vorteile und Nachteile von indirektem Licht zusammengefasst:

+ gemütliches Ambiente
+ angenehmes und gleichmäßiges Licht
+ kein blendendes, grelles Licht
+ keine harten Kanten und Schatten
+ Leichtigkeit im Wohnraum
+ mit den passenden LEDs beliebige Farben einstellbar sowie dimmbar

- wirkt ermüdend
- nicht optimal zum Arbeiten und Lesen
- als einzige Lichtquelle meist nicht ausreichend

Begriffsdefinitionen: Grundbeleuchtung, Akzentbeleuchtung, Zonenbeleuchtung

Die Grundbeleuchtung ist die Lichtquelle, die in einem Raum meist als Erstes eingeschaltet wird. Dieses Grundlicht verleiht dem Raum eine gleichmäßige Beleuchtung und ist daher die Basis des Beleuchtungskonzepts. Oft ist diese Lichtquelle an der Decke platziert, es kann aber auch eine Steh- bzw. Bogenleuchte sein. Hierfür kann auch indirektes Licht zum Einsatz kommen.

Grundbeleuchtung mit einer Bogenleuchte in der Küche bei @ausaltmachneu und der Norm-69-Leuchte von Normann Copenhagen im Schlafzimmer von @Pixi87 .

Die Akzentbeleuchtung setzt – wie es der Name sagt – die Akzente in einem Raum. Dieses Licht dient vor allem der Ästhetik und der Dekoration und schafft ein angenehmes Ambiente. Außerdem dient sie dem Auge zur Orientierung. Es kann aber auch mit direktem Licht gearbeitet werden, um ein bestimmtes Gemälde oder Objekt zu betonen. Auch Spotbeleuchtung wird für Lichtakzente häufig verwendet.

Akzentbeleuchtung, links: [@Worta], rechts: @Matthias-Albrecht

Die Zonenbeleuchtung dient dazu, einzelne Bereiche in einem Zimmer zu beleuchten. Ein Zonenlicht kann eine Stehleuchte neben einem Sessel als Leseecke, die Schreibtischleuchte am Arbeitsplatz oder auch eine Hängeleuchte über dem Esstisch sein. Dieses Licht wird vor allem dann eingesetzt, wenn das Sehen bei einer bestimmten Tätigkeit unterstützt werden soll und um die Augen zu schonen.

Zonenbeleuchtung im Wohnzimmer von @Schönsinn und im Kinderzimmer von @AViktoria

Ein Mix aus direktem und indirektem Licht sorgt insgesamt dafür, dass wir uns in einem Raum wohlfühlen und das Licht je nach gewünschter Stimmung variieren können: Indirektes Licht wird als angenehm empfunden, direktes Licht akzentuiert und betont Besonderheiten im Raum. Ideal ist es dabei, wenn sich mindestens fünf verschiedene Leuchtmittel in einem Raum befinden.

Lasst euch hier von den schönsten Ideen für die Beleuchtung in eurem Zuhause inspirieren!

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