„Mein absolutes Lieblingsdetail ist die alte Futterkrippe in der Küche!“ – Zu Besuch in der umgebauten Scheune von casa_gotez in der Schweiz

von Claudia H.

Von der rustikalen Scheune zum modernen Wohnhaus: Dieser Wohntraum ist für Alexandra alias @casa_gotez wahr geworden. Gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Söhnen lebt die 37-Jährige in einer ehemaligen Scheune von 1932 in der Schweiz. Das charmante Gebäude, das mit viel Eigenleistung zum gemütlichen Familienzuhause wurde, sorgt mit kleinen Brüchen für spannende Kontraste: Authentische Deckenbalken treffen auf stilvolle Designermöbel, die einstige Futterkrippe wird von einer modernen Küche ergänzt.

Wie Alexandra zu ihrem wundervollen Haus gekommen ist? Sie verrät es im Interview! Des Weiteren erfahren wir, wie weit die Renovierungen sind und warum es keine einzige Grünpflanze in ihrem Zuhause gibt. Hereinspaziert!

Alexandra und ihre Familie wohnen in einer umgebauten Scheune. Wo früher der Kuhstall untergebracht war, befindet sich heute die 40 qm große Wohnküche. „Beim Renovieren war uns wichtig, etwas mehr Ruhe in den Raum zu bringen“, verrät Alexandra. „Deshalb haben wir uns für schlichte Küchenfronten und eine Arbeitsplatte aus Keramik entschieden.“ Die ehemalige Futterkrippe (links) konnte erhalten werden und dient nun als Sitzfläche.

„Das Haus ist ziemlich verschachtelt, was die Renovierung nicht immer einfach macht.“

Für ihren Esstisch hat Alexandra kürzlich neue Stühle von GUBI bestellt. Auch den Tisch selbst, der noch vom Vormieter stammt und etwa 50 Jahre alt ist, würde sie gerne bald austauschen. „Er hat schon viele Dinnerpartys und Diskussionen miterlebt!“, schmunzelt sie.

Liebe Alexandra, ihr lebt in einer umgebauten Scheune. Wie kam es dazu?

Wir hatten vor sieben Jahren die Chance, mein Elternhaus zu kaufen, und sind dann von Zürich wieder aufs Land gezogen. Dort haben wir vier Jahre lang gewohnt, bis wir im Februar 2020 über das Inserat unseres jetzigen Hauses gestolpert sind. Wir wollten eigentlich gar nicht umziehen, waren aber sofort schockverliebt! Es war ursprünglich eine Scheune von 1932, die von einem Architekten im Jahr 1970 umgebaut und bewohnt wurde. Danach gab es nochmals einen Besitzer für ca. 20 Jahre und ab dann haben wir übernommen.

Alexandra ist 37 Jahre alt und Mama von zwei Söhnen (5,5 und 3 Jahre). Im letzten Jahr hat sie sich als Einrichtungsberaterin selbstständig gemacht. Nebenbei ist sie in ihrer Gemeinde als Gemeinderätin tätig.

Wie können wir uns das Haus denn vorstellen?

Es hat etwa 250 qm Wohnfläche und verfügt über acht Zimmer, die sich auf 2,5 Stockwerke verteilen. Das Haus ist ziemlich verschachtelt und hat verschiedene Ebenen, was die Renovierung nicht immer einfach macht. Jeder Besitzer hat schon immer mit viel Eigenleistung renoviert, was bei uns jetzt nicht anders ist.

„Ich mixe am liebsten Vintage-Stücke mit Designklassikern von Vitra, GUBI oder Carl Hansen“, sagt Alexandra. Ihren Travertintisch aus den Kleinanzeigen hat sie daher mit den CH23-Stühlen von Carl Hansen kombiniert. Die Akari-Pendelleuchte von Vitra im Wohnzimmer ist ebenfalls eines ihrer Lieblingsstücke.

Sind auch noch Elemente der ursprünglichen Scheune vorhanden?

Und ob! Neben den hölzernen Deckenbalken und unterschiedlichen Deckenhöhen im selben Raum gibt es auch noch mein absolutes Lieblingsdetail: die alte Futterkrippe in der Küche, die damals die Scheune vom Kuhstall abtrennte! Sie war bei unserem Einzug fast nicht mehr zu erkennen und wir haben sie mit viel Geduld und Arbeit restauriert und in den Originalzustand zurückversetzt.

Im Wohnzimmer sorgen warme Deckenbalken aus Holz für Gemütlichkeit, die zugleich an die Ursprünge des Hauses erinnern. Die hohen Fenster lassen viel Tageslicht herein.

Von dem tollen Detail mit der Futterkrippe abgesehen, was liebst du an deinem Zuhause noch?

Den Charme, den es versprüht. Durch den speziellen Charakter des Hauses kann ich viel mit der Einrichtung spielen und Stilbrüche erzeugen – oder aber genau den Stil des Hauses wieder aufnehmen. Unser Zuhause ist unser Zufluchtsort und ich bin jeden Tag dankbar, dass ich hier leben kann!

Einige Einrichtungsgegenstände haben Alexandra und ihr Mann vom Schreiner anfertigen lassen. Dazu zählt auch die alte Holzbank, die am Kamin steht. Für sie wurde Holz verwendet, das bereits über 100 Jahre alt ist.

„Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich hier leben kann!“

„Ich liebe es, wenn die Sonne es am Abend übers Haus schafft und die Nordseite des Hauses beleuchtet!“, schwärmt Alexandra. Die alte Scheunentür (rechts) ist erhalten geblieben. Alexandra schmückt sie regelmäßig mit frischen Blumenkränzen.

Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?

Das ist momentan der kleine Sitzplatz im Garten, im Schatten unter den vier alten Birken. Im Winter wird es dann aber wahrscheinlich der Sessel vor dem Kamin sein.

Auf der Terrasse bietet eine gemütliche Sitzecke Platz für laue Sommerabende mit Freunden. Im Garten befindet sich außerdem eine Feuerstelle zum Grillen.

Welcher Einrichtungsgegenstand liegt dir besonders am Herzen?

Das sind mehrere – vor allem die Glückskäufe, die ich secondhand gekauft habe wie der alte Designertravertintisch oder die kleine Kommode mit den gedrechselten Beinen. Was mir auch sehr am Herzen liegt, ist die große Wohnzimmerleuchte (Akari von Vitra). Das war das erste Designerstück, das wir fürs Haus gekauft haben und das in dem hohen Raum so gut zur Geltung kommt.

Die wundervolle Ziegelwand im Wohnzimmer bildet die andere Seite der Futterdurchreiche zur Küche. Ein kleiner antiker Holztisch komplettiert das rustikal-gemütliche Ensemble. Ebenfalls im Wohnzimmer befindet sich Alexandras Travertintisch aus zweiter Hand.

Und welchen Interior-Wunsch würdest du dir gerne noch erfüllen?

Da gibt es viele! Einer, den ich mir kürzlich erfüllt habe, sind neue Esszimmerstühle, die Beetle-Chairs von GUBI. Außerdem bräuchten wir unbedingt ein neues Sofa – das jetzige hat sicher schon 15 Jahre auf dem Buckel und ist schon ein paar Mal mit uns umgezogen. Ein weiterer Wunsch, den ich mir noch erfüllen möchte, ist der Little-Petra-Sessel mit Pouf von &Tradition.

Alexandras Lieblingsplatz zum Lesen ist der Cuba Chair von Carl Hansen. Bei Möbeln und Accessoires setzt sie auf Nachhaltigkeit. „Ich achte beim Kauf darauf, dass mir die Sachen lange Zeit Freude bereiten werden“, erklärt sie. Am liebsten dekoriert sie aber mit frischen und getrockneten Blumen aus ihrem Garten.

Welche drei Dinge sollten wir sonst noch über dich wissen?
  1. Ich bin total entscheidungsfreudig, wenn es um Farben geht. Ich kann auch mal Tage damit verbringen, mich zwischen zwei Grüntönen zu entscheiden.
  2. Ich habe keine einzige Zimmerpflanze bei uns im Haus. Bei mir vertrocknen sogar Kakteen. Aber ich liebe Blumen und unseren Garten. Die Umgestaltung vom ursprünglichen Garten in einen Naturgarten ist eine Leidenschaft von mir.
  3. Ich habe ein fotografisches Gedächtnis und kann mir die unmöglichsten und irrelevantesten Dinge merken.

Auch im Schlafzimmer sorgen Holzbalken an der Decke für eine lauschige Atmosphäre. Das Bett hat Alexandra bei Jensen gefunden. Sie möchte es bald mit Stoffen von Bemz auffrischen.

Und noch eine Frage zum Schluss: Wie weit seid ihr mit euren Renovierungen?

Wir haben schon viel gemacht, trotzdem ist erst ca. 1/5 vom gesamten Haus fertig, der
Garten nicht miteingerechnet. Wir haben die Küche und das Esszimmer sowie die beiden Kinderzimmer komplett saniert. Als Nächstes möchten wir den Rest des
Wohnbereichs und den Eingang in Angriff nehmen. Danach folgt der komplette mittlere Stock inklusive der Bäder und der Ausbau des Dachgeschosses.

Der Grundriss vom Erdgeschoss der umgebauten Scheune

Liebe Alexandra, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @casa_gotez hier folgen.

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Kommentare (23)

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