Ein Haus wie aus dem Bilderbuch: Das Zuhause von Cathrin alias @AnnCa , das sie gemeinsam mit ihrem Partner Arne, Hündin Frida und Kater Lui bewohnt, lässt keine Altbauwünsche offen. Meterhohe Räume schaffen Platz für einen alten Kachelofen, Türen aus dem 19. Jahrhundert und wunderschöne Bodenfliesen. Dabei war der Umzug ins Ländliche, nämlich ein kleines Städtchen zwischen Fulda und Frankfurt, gar nicht so einfach für Cathrin. „Aber das wunderschöne Fachwerkhaus hat uns von Anfang an überzeugt“, erklärt sie.
Was Cathrin und ihr Partner an ihrem Haus alles verändert haben, warum ihr Herz wechselseitig schlägt und was sie einrichtungstechnisch so gar nicht leiden kann? Die Antworten gibt’s im Interview!
Euch gefällt Cathrins Wohnstil? Den von ihr inspirierten "Shop the Look" findet ihr am Ende des Beitrags.
Cathrins Sandsteinhaus stammt von 1890 und umfasst ca. 160 qm, die sich auf sieben Räume aufteilen. Es sind viele originale Elemente erhalten geblieben, wie die Türen und Fliesenböden, ein alter Kachelofen sowie 3,20 m hohe Räume.
„Wir hatten sofort beim Betreten das Gefühl: Das passt irgendwie.“
Cathrin wird dieses Jahr 40 Jahre alt und besitzt eine Praxis für Ernährungsmedizin in Frankfurt. Sie liebt es, in der Natur zu sein, hat immer frische Blumen im Haus und genießt den Besuch von Freunden. „Ich würde mich als unkompliziert und pragmatisch beschreiben“, sagt sie von sich selbst.
Liebe Cathrin, euer Haus versprüht eine Menge Altbaucharme. War es Liebe auf den ersten Blick?
Absolut! Mein Mann und ich hatten beide sofort beim Betreten das Gefühl: Das passt irgendwie. Das Haus ist so herrlich unperfekt, aber trotzdem charmant – genau wie wir eben!
Wildromantisch: Außerhalb des Hauses wartet ein wunderschöner Dornröschengarten mit altem Baumbestand.
Es lassen sich Elemente aus den verschiedensten Jahrzehnten entdecken …
Das stimmt. Das Haus stammt von 1890 und war vor uns eigentlich durchgehend in Familienbesitz. Dementsprechend ist es ein Mix aus schönen originalen Elementen und über die Zeit modernisierten Dingen, die dem jeweiligen Jahrzehnt entsprechen. Die Heizkörper sind zum Beispiel aus den 60er- und 70er-Jahren, die Bäder aus den 80ern.
Gerade in den Morgenstunden herrscht eine wunderbare Lichtstimmung in Cathrins Küche. Die Küche selbst ist von IKEA, der Esstisch und der schwarze Stuhl sind vintage. Ihr Geschirr und die Deko hat sie unter anderem bei Stelton, Alessi, H&M Home, Broste Copenhagen und Wesco gefunden.
Und nun habt ihr euer Zuhause daraus gemacht. Was wurde alles verändert?
Mittlerweile haben wir jedes Stück Holz des Hauses abgeschliffen und aufbereitet, in jedem der sieben Räume Putz verspachtelt, gestrichen und lackiert. Es gibt neue Fenster, Böden und zum Teil auch neue Decken. Die Heizung und die Elektrik sind ebenfalls neu und im Sommer kommt hoffentlich noch unsere Terrasse, auf die wir seit einem Jahr warten.
Lichtspender mit Ansage: Über Cathrins Esstisch von Ethnicraft hängt die Zettel’z-Leuchte von Ingo Maurer. Das Bild ist von Eko Nugroho aus der IKEA Art Collection 2015. Im Flur gesellt sich ein blühender Zweig aus dem Garten zu Accessoires in Schwarz und Naturtönen.
„Für alles gibt es einen Raum, bei uns steht wenig im Weg herum.“
Clevere Stauraumidee: Aus einer ehemaligen Tür ist nun eine Garderobe geworden. Die Wandtäfelung im Flur haben Cathrin und ihr Partner von den Vorbesitzern übernommen, sie abgeschliffen und neu lackiert. Als Dekofläche dient die Plant Box von ferm LIVING, die hölzerne Garderobenleiste ist selbst gebaut.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Die Großzügigkeit und den Platz. Wir müssen uns keine Gedanken machen, wo wir Gäste unterbringen oder ob alle an einen Tisch passen. Für alles gibt es einen Raum, bei uns steht wenig im Weg rum. Auch die Raumhöhe im unteren Teil finde ich fantastisch.
Klassisch und gemütlich: Zum grauen Sofa von Kare Design hat Cathrin den Elliptical Table von Vitra kombiniert. Der weiche Teppich von Bolia sorgt für Gemütlichkeit, zarte Grünpflanzen sorgen für Frische. Ihre Textilien kauft Cathrin gerne bei H&M Home und Zara Home sowie bei OYOY und Design House Stockholm.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Als unkompliziert, entspannt und ein bisschen ambivalent. Eigentlich genau wie ich selbst! Auch ich mag und mache immer Dinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum Beispiel habe ich mal Kunst und Literaturgeschichte studiert, um dann in die Medizin zu wechseln. Mein Herz schlägt aber für beides. Träumer und Realist eben. Das spiegelt sich auch in unserer Einrichtung wider: Je nach Tagesform, Lust und Wetter ist es mal bunt, mal monochrom, mal schlicht oder laut.
Pastelliges Arrangement: Mit frischen Blumen in anschmiegsamen Tönen holt Cathrin sich den Frühling nach Hause. Farblich abgestimmt ist auch ihr selbst gemachter Leuchtenschirm aus Garn, der im Gästezimmer eingezogen ist. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung findet ihr hier.
Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?
In der Küche. Sie ist alt und wirklich nichts Besonderes, aber sie ist unser Ort des Zusammentreffens und des Miteinanders. Wir haben zwar auch ein Esszimmer, sitzen aber doch meist zum Essen und Trinken um Omas Küchentisch.
Die gelbe Hängeleuchte in der Küche stammt aus dem Keller eines Freundes und ist Cathrin über die Jahre ans Herz gewachsen. „Als mein Mann vor Jahren damit um die Ecke kam, war ich semibegeistert“, lacht sie. „Mittlerweile mag ich sie sehr, denn sie bringt Farbe und Freude in unsere Küche.“
Im Sommer hält sich Cathrin am liebsten im Garten auf. „Ich liebe den Platz unter der Birke“, schwärmt sie. „Ihre Äste sind so lang, dass sie den Boden berühren. Quasi ein natürlicher Sichtschutz, der sich sanft im Wind bewegt.“
Ist der Küchentisch auch dein liebster Einrichtungsgegenstand?
Noch mehr mag ich den weißen 60er-Jahre-Schrank von meiner Schwiegermutter. Er ist schon wirklich oft mit uns umgezogen und die rechten Türen sind leider verzogen, aber ich finde ihn nach wie vor superschön! Außerdem habe ich das Gefühl, sie hätte ihn mir nicht vermacht, wenn sie mich nicht mögen würde. Und das ist bei Schwiegermüttern ja mal wirklich wichtig!
Das alte Buffet im Esszimmer liegt Cathrin besonders am Herzen. Sie hat es von den Vorbesitzern des Hauses übernommen. „Um ehrlich zu sein, wollte ich den Koloss zu Anfang gar nicht behalten“, gesteht sie. „Mittlerweile liebe ich es und freue mich, mit ihm einen Teil der Geschichte des Hauses erhalten zu haben!“
Welchen Interior-Wunsch würdest du dir gerne noch erfüllen?
Ich hätte gerne ein neues Sofa, wenn mein Mann und ich uns nur einig würden. Er liebt leider unser aktuelles Modell, ich mag es nicht mehr. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich das Cosima von Bolia wählen. Die Formakami-JH5-Leuchte wird definitiv demnächst bei uns einziehen, wahrscheinlich ins Schlafzimmer.
Cathrins größter Glückskauf ist ihr Bett von Made. „Ich mag es, weil es schlicht und unaufgeregt ist, aus Stoff besteht und ein geschwungenes Kopfteil hat“, erklärt sie. Der Nierentisch, den sie als Nachttisch verwendet hat, ist von IKEA.
Welchen Einrichtungstipp würdest du anderen mit auf den Weg geben?
Generell: entspannt sein und den Dingen ihren Lauf und ihre Zeit lassen. Persönlichkeit ist wichtiger als Trend! In Bezug auf unser Zuhause: standhaft bleiben. Wir haben unten im Esszimmer und im Wohnzimmer einen dunklen Boden. Der wurde falsch geliefert und sollte eigentlich Eiche sein wie oben. Ich ärgere mich jeden Tag, dass ich nicht doch mein Veto eingelegt habe!
Der Platz unter der Birke ist Cathrins liebster Ort zum Entspannen. „Durch das Haus habe ich endlich einen halbwegs grünen Daumen bekommen (müssen)”, schmunzelt sie. „Früher hatten wir nur Kakteen. Bei dem Haus mit seinem Garten hieß es dann: Mach was draus oder gib dich mit Unkraut und Dornengestrüpp zufrieden!“ Ihre Loungemöbel aus Paletten sind selbst gebaut.
„Persönlichkeit ist wichtiger als Trend!“
Erd- und Obergeschoss: der Grundriss von Cathrins Haus
Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?
Was einrichtungstechnisch für mich gar nicht geht.
Was geht denn gar nicht für dich?
Da gibt es tatsächlich wenig! Aber ich habe eine natürliche Abneigung gegen Glitzer, Glanz und Schnörkel. Und ich mag es nicht, wenn alles zu voll ist. Mein Auge braucht einfach Ruhe.
Die neue Leichtigkeit: Cathrin hat ihre MALM-Kommode im Schlafzimmer kürzlich gegen ein filigranes Metallregal von Bolia ausgetauscht. Es ist die perfekte Bühne für ihre Vasen, Pflanzen und andere Dekostücke.