Eine Neubauwohnung, die sich in das Gewand eines Altbaus hüllt – ein Bravourstück, das Petra aka @sofiaswelt fabelhaft gelungen ist! Denn tatsächlich ist die 120 qm große Maisonettewohnung in der Nähe des Ammersees erst Ende 2020 entstanden, als Petra ihr Elternhaus um anderthalb Stockwerke in Holzständerbauweise aufstocken ließ. Heute versprühen die fünf hell und luftig gestalteten Räume einen wärmenden Charme, der zwischen sanften Cremenuancen und viel Weiß changiert.
Wir haben Petra, ihren Freund und ihren Hund Nikolai besucht und im Gespräch erfahren, welcher Raum Petra anfangs an eine Bahnhofshalle erinnerte und welche Besonderheit der Wohnung sie sehr liebt, aber beim Putzen als störend empfindet.
Einen Grundriss von Petras Maisonettewohnung findet ihr am Ende des Beitrags.
Hund Nikolai heißt Besucher im Flur willkommen. Rechts: der Blick von der Küche auf den Frühstücksplatz im Wohnzimmer.
Liebe Petra, deinen größten Wohntraum hast du dir mittlerweile erfüllt. Erzählst du uns ein wenig mehr darüber?
Meinen Traum, einmal in einer Altbauwohnung zu leben, konnte ich mir mit dem Umbau meines Elternhauses erfüllen. Es entstand eine Neubauwohnung im Altbaustil mit Stilelementen wie Sprossenfenstern, Flügeltüren, Fischgrätparkett, Kassettentüren, etwas höheren Decken, antiken Beschlägen und Armaturen und nicht zuletzt viel Stuck, den wir nach dem Bau selbst angebracht haben.
Um den runden Tisch im Wohnzimmer gesellen sich Korbsessel von House Doctor. Statt des schwarz-weiß gemusterten Wandbehangs zwischen den beiden Fenstern sind dort seit Kurzem Stuckelemente angebracht.
„Ein Mix aus Modern Country, ein bisschen skandinavisch und auch ein Hauch französisches Landhaus.“
Für das KIVIK-Sofa von IKEA hat Petra Wechselbezüge von Bemz und Comfort Works. Der Bouclé-Hocker ist von Westwing. Textilien kauft sie gerne online bei Nordic Nest, H&M Home oder Royal Design. Generell wird sie für Dekoaccessoires, Leuchten und (Leinen-)Textilien bei La Redoute, Maisons du Monde, Ib Laursen, House Doctor, LOBERON oder IKEA fündig.
Auf was legst du bei deiner Einrichtung Wert?
Ich habe es gern schlicht und aufgeräumt und mag eher helle, ruhige Farben – Grau, Beige, Taupe und Weiß in vielen Schattierungen liebe ich besonders. Die Ruhe färbt auf mich ab und ich kann so zu Hause wunderbar entspannen.
Und wie würdest du den Stil deiner Einrichtung beschreiben?
Als einen Mix aus Modern Country, ein bisschen skandinavisch und auch einem Hauch französisches Landhaus.
Petra (49) ist als freiberufliche Grafikerin und Illustratorin tätig. Am Wochenende lebt auch ihr Sohn (20) hier, der unter der Woche in München studiert. Rechts: der Blick vom Wohnzimmer in die Wohnküche.
„Ich habe es gern schlicht und aufgeräumt und mag eher helle, ruhige Farben. Die Ruhe färbt auf mich ab und ich kann so zu Hause wunderbar entspannen.“
Der schwarz-weiße Wandbehang zwischen den Fenstern ist mittlerweile Stuckornamenten gewichen. Auch im Tageslichtbad dominiert luftiges Weiß.
Du liebst an deiner Wohnung besonders die vielen Fenster. Allein im ersten Stock sind es ja 14 Stück …
Genau! Sie sind besonders in der Wohnküche und im Wohnzimmer wichtig, da diese beiden Räume nach Nordwesten bzw. Nordosten ausgerichtet sind und so trotzdem noch viel Licht bekommen. Nur beim Putzen könnten es ein paar weniger sein.
Zwei dunkle Porträts neben dem Bett von Maisons du Monde und zwischen zwei Fenstern kontrastieren das ansonsten in Weiß gehaltene Schlafzimmer.
Auch wenn du deine große Wohnküche mittlerweile liebst, war das nicht immer so …
Genau! Sie ist mit 25 qm fast so groß wie das Wohnzimmer, aber ein Durchgangsraum mit drei Türen und vier Fenstern. Daher haben wir sie anfangs unsere „Bahnhofshalle“ genannt. Die Kücheneinrichtung gemütlich zu machen und trotzdem schlicht zu halten, war eine echte Herausforderung für mich und hat mir viel Kopfzerbrechen bereitet.
Der IKEA-Esstisch in der Wohnküche ist der Haupttreffpunkt für Familie und Freunde. Hier wird gearbeitet, gespielt, Tee getrunken, gegessen und diskutiert. „Kochen gehört leider nicht zu meinen Stärken“, gesteht Petra. „Aber ein Hühnerfrikassee mit Spargel, Champignons und Kapern nach dem Rezept meiner Oma gelingt mir sehr gut.“
Wie ist es dir letztlich gelungen, der Küche Gemütlichkeit einzuhauchen?
Dank umlaufender Küchenunterschränke in L-Form, unseres 2,40 m langen Esstischs und nicht zuletzt unseres großen französischen Geschirrschranks ist es schließlich gelungen und ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Anfangs habe ich noch versucht, Wohnlichkeit durch Oberschränke zu erzielen. Von ihnen haben wir uns aber inzwischen schon wieder getrennt, da wir es doch gern luftiger haben.
Küchendeko auf der Arbeitsplatte: Die wabenähnliche NORAH-Schale links ist von Jotex. Für die Hyazinthen hat Petra eine Suppenterrine umfunktioniert.
„Wir haben sie anfangs unsere ‚Bahnhofshalle‘ genannt.“
Vorher-Nachher: Die weißen Küchenfronten hat Petra mittlerweile durch beige HAVSTORP-Fronten von IKEA ausgetauscht.
Erzählst du uns etwas über deine zwei besonderen Möbelstücke?
Ich hänge sehr an einer 3 m langen Kommode aus den 60ern von GE-EL Möbel, die noch von meinem Vater stammt. Sie besteht aus zwei Teilen und war ursprünglich holzfarben. Ich habe sie cremeweiß gestrichen und die Griffe ausgetauscht.
Die Kommode – eines von Petras Lieblingsstücken – steht im Wohnzimmer. „Ich habe den Tick, meinen Wohnstil und die Einrichtung immer wieder zu verändern“, sagt Petra. „Dabei bleibt es zum Leidwesen meines Freundes nicht aus, dass Möbelstücke und Wände im Laufe eines Jahres schon mal bis zu fünf Mal neu gestrichen werden.“
Und das andere besondere Möbelstück?
Der große, zweiteilige Buffetschrank von Charme de Provence, den ich sehr liebe und der unserer Wohnküche ein Gesicht gibt – und sie, wie ich finde, gemütlicher macht.
Aufgrund des engen Treppenaufgangs mussten die 120 kg des Ober- und Unterteils des Buffetschranks von Charme de Provence in einer abenteuerlichen Aktion bei Schneetreiben mit einem selbst gebauten Seilzug über den Balkon in die Wohnung gebracht werden.
Wie bist du eigentlich beim Umbau des Hauses vorgegangen? Hattest du Unterstützung?
Da unser Budget begrenzt war, hatten wir beim Umbau des Hauses keinen Architekten. Die Pläne für Grundriss, Parkplätze, Dach, Fenster, Balkon und komplette Innenausstattung habe ich selbst gemacht.
Welche Dinge wissen wir jetzt noch nicht über dich?
- Ich habe als Kind im Kunstturnen an Wettbewerben teilgenommen.
- Ich habe vor 20 Jahren einen der ersten Onlineshops für Shabby-Chic-Möbel- und Wohnaccessoires betrieben.
- Wir haben ein Ferienhaus in Ostholstein an der Steilküste der Ostsee. Es wurde ursprünglich in den 50er-Jahren von meinem Opa gebaut.
- Ich bin schon 19 Mal umgezogen und habe unter anderem in Köln, München, Hamburg und in der Nähe der Insel Fehmarn gelebt.
Der sehr große Balkon auf Säulen ist 5 m breit und 2,5 m tief und erinnert mit seinen Ausmaßen eher an eine Terrasse.
„Da unser Budget begrenzt war, hatten wir beim Umbau des Hauses keinen Architekten.“
Im ca. 800 qm großen Garten mit Teich und altem Nussbaum wurden im Zuge der Umbauarbeiten zusätzlich jede Menge Sträucher wie Jasmin und Flieder und sogar vier 6 m hohe Linden gepflanzt.
Grundriss des ersten Stocks der Maisonettewohnung: Hier befinden sich Wohnküche, Wohn-, Schlaf- und Gästezimmer sowie das Bad. Unterm Dach gibt es noch einen weiteren Wohnraum plus Arbeitszimmer und ein zweites Bad.