Wenn Marokko auf Andalusien trifft, sich warme Holztöne und sommerliches Weiß zu einer Liaison verbinden: Das Zuhause von Nathalie alias @nathalie seel verkörpert Urlaubsflair in Reinform. Gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Söhnen lebt sie auf 165 qm im Rheinland, die mit Zementfliesen und Palmentapete von fernen Ländern und mit zahlreichen Vintage-Möbeln spannende Geschichten erzählen.
Wie das Haus von 1928 nach der Sanierung aussieht, wieso Nathalie ihr Zuhause mit Coco Chanel und Kamala Harris teilt und was ihr Lieblingsstuhl mit einer italienischen Nonna zu tun hat? Die Homestory verrät es euch.
Euch gefällt Nathalies Wohnstil? Den von ihr inspirierten „Shop the Look“ findet ihr am Ende des Beitrags.
Nathalie ist gerade 47 Jahre alt geworden und arbeitet als Social-Media-Managerin bei fischer’s lagerhaus, einem Warenhaus für Einrichtungsgegenstände. „Es fühlt sich gar nicht mehr nach Arbeit an, wenn man den ganzen Tag seiner Leidenschaft nachgehen darf“, schwärmt sie.
Liebe Nathalie, ihr habt vieles in eurem Haus in Eigenregie umgestaltet. War das eine Herausforderung für euch?
Nein, gar nicht. Wir hatten zwar viele Handwerker im Haus, haben aber auch selbst ordentlich mit angepackt, da wir beide handwerklich fit sind und auch Spaß daran haben. Mein Mann ist ein waschechter MacGyver und ich sprühe nur so vor Ideen, um alles noch ein bisschen schöner, harmonischer und individueller zu gestalten.
Wie ist euer Zuhause nun aufgeteilt?
Im Erdgeschoss befinden sich eine offene Küche, ein WC und ein Wohn- und Essbereich. Vom Wohnzimmer aus gelangt man über ein paar Treppenstufen eine Etage tiefer in den Anbau, der ähnlich einem Wintergarten gestaltet ist. Im ersten Obergeschoss haben unsere zwei Kinder ihr Reich und dort ist auch das großzügige Badezimmer. Im Dachgeschoss befinden sich ein Schlafzimmer und zwei Büros.
„Vieles in unserem Zuhause hat eine Geschichte oder ein Vorleben.”
„Vieles in unserem Zuhause hat eine Geschichte oder ein Vorleben“, verrät Nathalie. Den alten Gesindetisch hat sie via eBay Kleinanzeigen gefunden und dann selbst restauriert. Ihr Lieblingsstuhl (ganz links) stammt von einer italienischen Familie aus Sardinien. Das schwebende Regal im Essbereich ist aus dem Holz einer abgerissenen Kirche entstanden.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Wenn Leute uns besuchen, hören wir immer, dass es bei uns ausschaut wie im Urlaub. Ich liebe dieses Kompliment – denn was gibt es Schöneres, als wie im Urlaub zu wohnen?
Urlaubsflair im Rheinland – so lässt sich Nathalies Wohnstil am ehesten beschreiben. Mit grün gemusterten Zementfliesen hat sie sich südländisches Flair nach Hause geholt.
Zweimal Flur, immer besonders: Im Eingangsbereich vor der Haustür ergänzen schwarz-weiße Schachbrettfliesen die alte Holztreppe. Im ersten Obergeschoss sorgt eine Palmentapete von Cole & Son für entspanntes Urlaubsfeeling.
Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?
Mein Lieblingsplatz im Sommer ist der Garten, wo ich mich über unsere Hühner amüsiere oder ausgiebig mit ihnen kuschle. Im Winter liebe ich den hölzernen Anbau, den mein Schreiner-Onkel nach unseren Vorstellungen gefertigt hat. Hier lodert im Winter von morgens bis abends der Kamin und man schaut direkt in unseren 750 qm großen Garten.
Der gemütliche Anbau gleicht einem Wintergarten, verfügt aber über eine Holz- statt Glasdecke. Die Familie nutzt ihn gerne, um den Ausblick in den Garten zu genießen oder sich am Holzofen aufzuwärmen. „Es ist ein lichtdurchfluteter Raum mit einer ganz besonderen Ausstrahlung“, findet Nathalie.
„Es ist ein lichtdurchfluteter Raum mit einer ganz besonderen Ausstrahlung.“
Wunderbares Gartenidyll: Die Pergola aus Holz und Bambus ist selbst gebaut, ebenso wie der Tisch und der Boden darunter. Die sechs Hühner Coco Chanel, Greta Thunberg, Kamala Harris, Geierwalli, Frau Hilgi und Sunnyboy sind „eine lustige Erweiterung unserer Familie“, schmunzelt Nathalie.
Welcher Einrichtungsgegenstand liegt dir besonders am Herzen?
Mein Augenstern ist definitiv unser alter Gesindetisch, der so um die 100 Jahre alt ist. Für ihn bin ich bis nach Bayern gefahren und habe ihn mit viel Liebe selbst restauriert. Auch das neue schwebende Regal, das mir mein Mann gerade zum Geburtstag geschenkt hat, mag ich sehr. Es besteht aus dem Holz einer abgerissenen Kirche.
Die Schiebetür im Esszimmer stammt aus eBay Kleinanzeigen und wurde von Nathalie liebevoll restauriert: Dabei kam der alte Lack ab, die Tür wurde abgeschliffen und schließlich mit neuen Fenstern versehen. Die Gervasoni-Ghost-12-Couch ist ein Neuzugang im Wohnzimmer.
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Ich kaufe Menschen den Stuhl unter dem Po weg. Als ich in Sardinien an einem Obststand angehalten habe, stand dort ein wunderschöner Stuhl, auf dem eine italienische Oma saß und Kartoffeln schälte. Ich fragte, ob sie den Stuhl verkaufen würden – die haben mich angeguckt, als käme ich vom Mond! Der Stuhl war seit Generationen in der Familie und sie haben ihn mir nur mit dem Versprechen überlassen, ihn nicht kaputt zu machen.
2. Ich liebe optische Ruhe, denn sie schenkt mir Seelenfrieden. Wie das geht? Viel freie Flächen auf dem Boden und an den Wänden lassen. Und alle größeren Anschaffungen möglichst hell und schlicht halten, um eine Plattform für Kreatives und Dekoratives zu schaffen.
3. Ich habe auch im Badesee Angst vor Haien und Krokodilen!
Warmes Holz und luftige Naturtöne: Nathalies Schlafzimmer ist bewusst ruhig gehalten. Die Leinenbettwäsche stammt von H&M Home, die Tagesdecke von Urbanara. “Ich liebe die Haptik und natürliche Optik”, schwärmt sie.
„Ich liebe optische Ruhe, denn sie schenkt mir Seelenfrieden.“
Der hölzerne Nachttisch im Schlafzimmer stammt aus zweiter Hand, das Bücherregal in der Schmökerecke ist selbst gebaut. Die Bücher stehen absichtlich umgedreht, um optisch ruhiger zu wirken.
Und zum Schluss: Welche Einrichtungstipps würdest du anderen mit auf den Weg geben?
1. Schwarz-weiße Fliesen sind schön, aber mega schmutzanfällig – du siehst alles und zwar sofort! Es ist quasi nie sauber. Wenn es einfacher wäre, würde ich sie gegen Zementfliesen austauschen – die sehen auch dreckig gut aus und sind erst richtig schön, wenn sie Patina entwickelt haben.
2. Mauervorsprünge als Regale einplanen, zum Beispiel für Shampoo in der Dusche oder als Bilderleiste in Wohnräumen. Ich hätte gern viel mehr davon und hab auch schon wieder eine Idee, die ich gerne umsetzen möchte!
3. Wenn irgendwie möglich, im Bad eine Trennung zwischen der Toilette und dem Rest schaffen, zum Beispiel durch einen kleinen Mauervorsprung. Ich liebe an unserem Bad, dass man auf der Toilette seine Privatsphäre hat und nicht auf dem Präsentierteller sitzt, wenn andere auch mal eben rein möchten.