Bei null anfangen und einen Möbelneustart wagen: Das haben Dawid (34) aka @Daves_home und sein Freund Enrico gemacht, nachdem sie im vergangenen Sommer nach einjähriger Suche ihre Dreizimmerwohnung in München-Harlaching gefunden haben. Die harmonisch und zeitlos eingerichtete Wohnung hat nichts mehr mit Dawids vorheriger Einrichtung zu tun – alles wurde zusammen ausgewählt, um so ein gemeinsames Zuhause zu schaffen. Die perfekte Bühne dafür bieten die 80 qm mit offenem Grundriss, riesigen Fenstern und Außenkamin auf der Dachterrasse. „Im Sommer lassen sich alle Fenster weit aufschieben“, schwärmt Dawid, „so verschwindet die Grenze zwischen drinnen und draußen.“
Ein Gespräch über den Prozess des Möbelsuchens und -findens, über einen Einrichtungsgegenstand, der zehn Jahre auf Dawids Wunschliste stand, und über die Frage nach dem Lieblingskuchen eines bekennenden Kuchenliebhabers.
Bevor Dawid vergangenen Sommer in die Wohnung gezogen ist, wohnte er in Bayreuth. Sich selbst beschreibt er als ruhig, perfektionistisch und lustig. „Aber wohl eher albern“, lacht Dawid. Der Wahlmünchner ist beruflich im Lebensmitteleinzelhandel tätig und berufsbedingt viel unterwegs. Das Gefühl des Nachhausekommens ist daher immer mit Vorfreude und Erholung verbunden.
Lieber Dawid, wie würdest du deinen Wohnstil in drei Worten beschreiben?
Entspannt, aufgeräumt, zeitlos.
War das schon immer so?
Früher habe ich immer unbewusst auf eine trendige Einrichtung geachtet. Alles musste in aktuellen Farben und aufeinander abgestimmt sein. Heute achte ich vor allem auf Qualität und Materialien. Natürlich mag ich es immer noch, wenn die Einrichtungsgegenstände zueinander passen, da es mich so beruhigt und entspannt. Aber Trends existieren heute für mich nur in Magazinen. Außerdem habe ich eine Liebe für Designklassiker entwickelt – sie machen ein Zuhause zeitlos.
„Das Zusammenziehen war wie ein Neuanfang. Und es war ein total schönes Gefühl, neu anzufangen!“
Um den runden Holztisch von Westwing gesellen sich HKliving-Polsterstühle. Die PH 5 von Louis Poulsen sorgt für Licht.
Wie gestaltet sich bei dir der Prozess, neue Möbelstücke für euer Zuhause zu finden?
Wenn ich etwas Neues kaufen möchte, dann habe ich meistens eine genaue Vorstellung davon – sei es die Form, die Farbe oder das Material. Wenn ich das nicht sofort finden kann, dann verschiebe ich das Ganze, bis es eben so weit ist und ich das für mich perfekte Teil finde. Grundsätzlich aber versuche ich neue Möbelstücke nur dann zu kaufen, wenn wir sie wirklich brauchen und nutzen.
„Früher habe ich immer unbewusst auf eine trendige Einrichtung geachtet.“
Der Mitbewohner von Dawid und Enrico: Golden Retriever Bruno
Hattest du bereits vor dem Einzug eine Idee, wie euer Zuhause aussehen soll?
Tatsächlich nicht. Wir haben beide beschlossen, bei null anzufangen und die Einrichtungsgegenstände gemeinsam auszuwählen, um so ein gemeinsames Zuhause zu schaffen. Allein der Prozess, herauszufinden, was uns beiden gefällt, hat mich daran gehindert, eine vorherige Idee zu haben. Im Nachgang hat sich das als großartig herausgestellt. Unsere gemeinsame Wohung hat nichts mit meiner vorherigen zu tun. Das Ergebnis ist besser, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Und das Beste: Die Wohnung entwickelt und verändert sich weiter. Genauso, wie wir es tun.
Vermisst du nicht ein Erinnerungsstück aus deiner alten Wohnung?
Nein. Ich vermisse nichts und bereue es auch nicht, irgendwas nicht mitgenommen zu haben. Die Möbel waren für die damalige Wohnung perfekt. Und auch für die dortige Zeit. Jedoch war das Zusammenziehen wie ein Neuanfang. Und es war ein total schönes Gefühl, neu anzufangen!
Bilder, Möbel und Wohnaccessoires wechseln bei Dawid häufiger mal ihren Platz: Wo bis vor Kurzem noch ein Bouclé-Sessel von MADE zum Sitzen einlud, steht jetzt ein Lounge Chair aus Rattan von Detjer. Konstante am Fensterbrett: die Kizu-Leuchte vom dänischen Label New Works.
„Wir haben beide beschlossen, bei null anzufangen.“
Auf der großen Dachterrasse: On-the-move-Beistelltisch und Nest-Lounge-Sessel von Cane-line. Die Snoopy-Leuchte von Flos war ein lang gehegter Wunsch von Dawid, den er sich nun erfüllt hat.
Gibt es einen Einrichtungsgegenstand, an dem du besonders hängst?
Vermutlich die Snoopy-Leuchte von Flos. Seit ungefähr zehn Jahren stand diese auf meinem Wunschzettel. Irgendwann habe ich nur für diese Leuchte eine Spardose eingerichtet. Und als ich sie mir ungefähr ein Jahr später dann endlich bestellt hatte, fühlte ich mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Immer, wenn ich sie sehe, muss ich daran denken, wie lange ich darauf gespart habe, und erfreue mich jeden Tag daran, dass ich mir diesen Wunsch selbst erfüllt habe.
Was steht aktuell auf deinem Interior-Wunschzettel?
Ein neuer Couchtisch aus Marmor.
Das Neon-Bild „Sorbet Lemon“ über dem Rattan-Lounge-Chair ist von @Anastasia Benko . Der aktuelle Wohnzimmertisch in Marmoroptik ist von Westwing. Über dem Teaksideboard hängt ein Wandbild mit Urwaldmotiv von HKliving.
Welches Möbelstück würdest du als deinen größten Glückskauf bezeichnen?
Meine beiden Vintage-Teaksideboards im Wohnzimmer. Als wir uns dazu entschieden, ein Teaksideboard haben zu wollen, wussten wir, dass wir vermutlich länger danach suchen müssen. Als wir an unserem Umzugstag im Stau standen, stöberte ich bei den Kleinanzeigen. Und da war es einfach: perfekte Maße, perfektes Aussehen und in München! Und der Preis war auch mehr als perfekt. Am nächsten Tag haben wir es bereits abgeholt.
Eines der beiden Teaksideboards, die Dawid als seinen größten Glückskauf bezeichnet. Die Tür rechts daneben führt ins Schlafzimmer.
In welchen Merkmalen deines Zuhauses erkennst du dich am deutlichsten wieder?
Ich würde sagen, die Einrichtung strahlt Ruhe aus. Das tue ich selbst auch. Ansonsten gleichen die natürlichen Einrichtungsfarben auch meinem Kleidungsstil: natürlich und ruhig.
Das Bett ist von MADE, die Bilderwand fügt sich aus unterschiedlichen Motiven von The Poster Club und Carsten Beck ART zusammen.
Apollo-Statue von HKliving
Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
1. Sternzeichen Zwilling: An der Sache mit den zwei Gesichtern ist definitiv etwas dran!
2. Lieblingsgetränk: Cola Light. Zu oft. Zu viel.
3. Wasserscheu! Schwimmen ist nichts für mich.
Hast du noch andere Leidenschaften neben dem Einrichten?
Ich koche sehr gerne. Da ich von Berufs wegen mit Lebensmitteln zu tun habe, bin ich quasi an der Quelle. Essen gehört für mich zur Entspannung und Lebensqualität.
Der Nest-Lounge-Sessel von Cane-line ist wie dafür gemacht, abends das Feuer im offenen Kamin auf der großen Dachterrasse zu genießen.
Apropos Entspannung: Kannst du uns eine besondere Unterkunft empfehlen, in der du übernachtet hast?
Nicht besonders außergewöhnlich, aber unfassbar entspannend: eine Berghütte in der Nähe von Innsbruck. Mitten im Wald. Keine Straßen. Keine Nachbarn. Keine anderen Häuser. Noch nie hatte ich so viel Ruhe erlebt. Es macht sich immer öfter das Gefühl in mir breit, eine Pause zu machen. Pause von einem manchmal sehr stressigen Alltag. Hier war ich weit weg vom Alltagsstress. Ich muss gestehen: Noch nie habe ich mich so gut erholt wie dort.
Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?
Warum stopfst du so viel Kuchen in dich?
Warum isst du denn so gerne Kuchen?
Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen. Süßigkeiten wie Schokolade oder Gummibärchen waren da eher selten im Schrank, aber meine Oma hat alle paar Tage frischen Kuchen gebacken. Diese Kindheitserinnerung ist bis heute geblieben. Ebenfalls die Lust nach etwas Süßem. Heute kommt die Tatsache noch dazu, dass Kuchen unserer Seele guttut: sich Zeit nehmen, ein Stück Kuchen genießen, einfach eine Pause machen. Für mich ist das ein bewusstes Ritual.
Verrätst du uns zum Abschluss noch deinen Lieblingskuchen?
Ein Apfel-Schmand-Kuchen. Und den besten gibt es in meinem Lieblingscafé: dem Café Aran am Tegernsee.
Apfel-Schmand-Kuchen im Café Aran am Tegernsee
