Wie aus einem eher unpersönlichen Neubau ein gemütliches Familienzuhause wird? Christine (42) alias @snefrid hat den Bogen raus: „Besonders wird ein Haus doch erst durch die Einrichtung und seine Bewohner!“ Gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern lebt sie in einem 134 qm großen Reihenhaus in Bremen, das mit viel Eigenleistung und feinsinniger Einrichtung zu einem echten Wohlfühlort geworden ist. Hier treffen skandinavische Möbel auf lieb gewonnene Erbstücke, fröhliche Farbnuancen auf charmante Mustertapeten.
Was Christines Zuhause mit ihren skandinavischen Wurzeln zu tun hat und welchen Raum sie noch nie bei SoLebIch gezeigt hat? Die Antworten gibt’s im Interview!
Hereinspaziert! Christines Eingangsbereich ist in einem sanften Mintgrün gestrichen, das wunderbar mit den grauen Schachbrettfliesen harmoniert. Flechtkörbe, Holz und goldene Details sorgen für Wärme. Einen neuen Anstrich soll auch die Küche bald bekommen (rechts), in der Christine ihre Bastelutensilien aufbewahrt.
Liebe Christine, war es Liebe auf den ersten Blick bei eurem Haus?
Ich würde sagen, eher auf den zweiten Blick. Mein Traum war es immer, in einem Altbau zu wohnen, der schon durch die Atmosphäre in den Räumen lebt. Nun ist es ein typisches, super isoliertes, aber unpersönliches Reihenhaus mit Neubaucharme geworden. Es ist eine Herausforderung, hier das Schöne und Besondere hervorzuholen. Aber ich arbeite daran!
Da ihr direkt vom Bauträger gekauft habt, hattet ihr die Möglichkeit, ein paar Details mitzuentscheiden ...
Ja, unter anderem die Fliesen, Fußbodenbeläge, Badausstattung und die Treppe. Da wir nur ein sehr schmales Budget hatten und praktisch aus der Studentenbude in das Haus gezogen sind, haben wir damals bei der Innenausstattung viel selbst gemacht. Mein Schwiegervater hat zum Beispiel die Fliesen verlegt und mein Vater das Parkett, während mein Mann und ich tapeziert, gestrichen und alle anderen Details gemacht haben. Das sieht man auch, es ist alles nicht perfekt, aber es steckt viel Herzblut drin und es ist ein richtiges Gemeinschaftsprojekt unserer Familie gewesen.
„Unsere Küche ist 10 Jahre alt und sie gefällt mir im Großen und Ganzen immer noch sehr gut“, verrät Christine. Sie und ihr Mann haben sich für lackierte Echtholzfronten von Nolte entschieden und mintgrüne Accessoires kombiniert. Um den gemütlichen Esstisch im Wohnzimmer reihen sich Stühle von Stokke, Kartell und IKEA.
Was macht euer Zuhause für dich besonders?
Wir wohnen in einem zentralen Stadtteil von Bremen, in dem es alles andere als selbstverständlich ist, einen eigenen Garten zu besitzen. Trotzdem haben wir das Glück, eine kleine grüne Oase unser Eigen zu nennen. Ich mag es, dort herumzubuddeln und zu sehen, wie langsam alles zuwächst. Er beherbergt inzwischen auch nur Pflanzen, die ich wirklich mag, für alles andere ist er einfach zu klein.
Duftender Lavendel und eine gemütliche Sitzecke: Christines kleiner Garten ist eine grüne Oase mitten in der Stadt. Ihre Outdoormöbel hat sie bei IKEA und Fermob gekauft.
„Da wir praktisch aus der Studentenbude in unser Haus gezogen sind, haben wir bei der Innenausstattung viel selbst gemacht.“
Christine (42) hat Integriertes Design mit dem Schwerpunkt Kommunikationsdesign studiert. Zurzeit arbeitet sie bei einem Unternehmen für optische Messtechnik. In ihrer Freizeit lässt sie gerne ihrer Kreativität freien Lauf. „Ich habe ein Faible für frickelige Dinge und tüdele immer an irgendwelchen neuen Wohn-, Bastel- oder Handarbeitsprojekten herum“, erklärt sie. „Oder meine Kinder müssen mit mir basteln. Zum Glück haben sie noch Lust darauf!“
„Ich liebe diese Zeit, wenn alles grünt und blüht!“, schwärmt Christine. In ihrem Garten finden sich vor allem Blumen in wundervollen Rosa-, Violett- und Blauschattierungen. Das rot-weiße Gartenhäuschen erinnert an ein klassisches Schwedenhaus.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Ich mag den klassisch skandinavischen Wohnstil, also helle Farben und viel Gemütlichkeit mit modernen und klassischen Elementen. Da bin ich wohl von meinen skandinavischen Wurzeln beeinflusst. Ergänzt wird dies durch meinen Hang zu verspieltem Schnickschnack. Man findet bei uns also auch mal Dinge wie goldene Elefanten oder bunte Pompons. Also kurz und knapp: klassisch skandinavisch mit ein bisschen Schnickschnack.
Ganz besondere Stücke in Christines Zuhause: das 30 Jahre alte Klavier und der Bücherschrank ihrer Eltern aus den 70er-Jahren. „Leider fehlt mir oft die Zeit und die Muße, ein neues Buch anzufangen“, bedauert Christine. „Aber wenn ich dann erst mal dabei bin, kann ich nur schwer aufhören!“
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Den Garten, die beiden Kinderzimmer und das helle Eichenparkett. Und natürlich, dass das Haus uns gehört und wir hier ein schönes Zuhause haben, in dem wir uns wohlfühlen und gut auftanken können.
Liebevolle Details im Kinderzimmer: Eine hübsche Mustertapete trifft auf Gute-Laune-Farben. An Möbeln durfte mitunter ein Vintage-Schultisch von Casala einziehen, den Christine in den Kleinanzeigen gefunden hat.
Dein größter Glückskauf oder ein besonderes Möbelstück?
Ich mag Möbel oder Einrichtungsgegenstände mit Geschichte, die ich dann mit neuen Elementen kombinieren kann. Meist stammen sie aus der eigenen Familie, wie unser über 30 Jahre altes Klavier, das über 100 Jahre alte Sideboard der Großtante meines Mannes, auf dem jetzt der Fernseher steht, der Perserteppich von meinen Großeltern oder der kleine Bücherschrank meiner Eltern aus den 70er-Jahren. Anderes finde ich in den Kleinanzeigen oder auf dem Sperrmüll.
Mit Frühlingsboten aus dem Garten holt sich Christine Frische ins Wohnzimmer. Die blaue Wandfarbe schafft Weite und wirkt beruhigend. Der Perserteppich stammt von ihren Großeltern.
„Ich mag Möbel oder Einrichtungsgegenstände mit Geschichte.“
Auch die Kupferleuchte über dem Esstisch ist eins von Christines Lieblingsstücken. Sie stammt von einem Leuchtenhersteller aus der Heimatstadt ihrer Großeltern in Norwegen. „Sie hing schon über diversen Esstischen unserer Familie und ich habe sie aus dem Keller meiner Eltern gerettet“, erklärt Christine.
Was steht ganz oben auf deiner Interior-Wunschliste?
Ich träume von einem neuen Esstisch, zum Beispiel von Bolia, die finde ich sehr schön. Wir brauchen dringend einen neuen, denn der alte löst sich langsam auf, die Platte ist verbogen und die Ausziehteile haben Risse. Für Ideen lasse ich mich auch immer gerne von der SoLebIch-Community inspirieren!
Ein absoluter Glückskauf: der mintfarbene Retro-Kühlschrank von Smeg. „Wir haben ihn zusammen mit der Küche geplant, aber als die Küche fertig aufgebaut war, haben wir festgestellt, dass die Maße des Raumes um ein paar Zentimeter vom Bauplan abweichen“, sagt Christine rückblickend. „Plötzlich war nicht sicher, ob der Kühlschrank dort überhaupt reinpassen würde.“ Er passte zum Glück und ist bis heute ein toller Hingucker zwischen Küche und Wohnzimmer.
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
- Ich bin Halb-Norwegerin und habe in meinem Leben schon viele Ferien bei meiner Verwandtschaft in Norwegen verbracht. Ich versuche immer noch, so oft wie möglich hinzufahren. Immer, wenn ich dort bin, fühlt es sich ein bisschen an, wie nach Hause zu kommen.
- Wir haben eine dritte Etage unter dem Dach, die furchtbar chaotisch ist und die ich noch nie bei SoLebIch gezeigt habe. Da wir keinen Keller besitzen, ist der große Raum eine Kombination aus Waschküche, Kellerersatz, Gästezimmer, Hobbyraum, Homeoffice und Gamer-Höhle. In meinem Kopf habe ich schon viele Ideen, wie ich den Raum gliedern und umgestalten würde, damit er praktisch, schön und wohnlich wird. Bisher scheiterte es allerdings am Budget und vor allem an der Zeit. Es ist also ein großer Vorsatz von mir für das neue Jahr, dieses Projekt in Angriff zu nehmen!
- Ich mag Bollywood-Filme. Die Tanzszenen, die bunten Kostüme und dass Männer dort weinen dürfen, finde ich großartig!
Die kleine rosa Bank im Wohnzimmer wurde von Christine kürzlich mit neuem Stoff bezogen. Das Dachgeschoss (rechts) hat sie bisher nicht auf SoLebIch gezeigt, da es sich noch im Umbau befindet. Dennoch gibt es bereits sehr gemütliche Ecken im Raum.
„Wir haben eine dritte Etage unter dem Dach, die ich noch nie bei SoLebIch gezeigt habe.“
Christine würde sich eher als Nachtmensch bezeichnen, der morgens nicht so leicht aus dem Bett kommt. „Ein Umstand, der so gar nicht zum Familienalltag passt“, lacht sie. „Aber hey, that’s life!“ Ihr Bett ist das Modell HEMNES von IKEA, ihre Textilien kauft sie gerne bei Røros Tweed, ferm LIVING oder Westwing.
Wunderbar hell und aufgeräumt: das Familienbadezimmer. Im Gäste-WC im ersten Stock durfte eine hübsche Mustertapete einziehen.
Und zum Schluss: Was würdest du uns kochen, wenn wir dich besuchen kommen?
Ich bin kein großes Talent in der Küche, aber was ich kochen kann, sind indisch-vegetarische Gerichte aus meiner Au-pair-Zeit in London. Die habe ich dort oft für meine Gastfamilie gekocht. Zum Nachtisch könnte ich euch dann mein absolutes Lieblingsdessert anbieten: gebackene Pflaumen mit Thymian und Ingwercreme.