Großzügig, offen und voller Design: Wir sind heute zu Besuch bei Kerstin S. im Allgäu! Vor acht Jahren hat sich die heute 41-Jährige mit ihrem Mann den Traum vom eigenen Haus erfüllt. Das beeindruckende Gebäude umfasst 180 Quadratmeter Wohnfläche und 60 Quadratmeter Büro auf drei Etagen, mit offenem Grundriss und wunderbarem Blick ins Grüne. Die selbstständige Steuerberaterin und Mutter gibt uns heute eine Hausführung und erzählt im Interview von den Herausforderungen beim Einrichten und ihrer Liebe zu Designklassikern. Obendrein gibt’s tolle Tipps für Ausflugsziele im Allgäu und Unterkünfte in Hamburg, Stockholm und Dänemark.
Gute Aussichten: Das ganze Haus ist großzügig verglast und garantiert traumhafte Ausblicke in die Natur. Sessel "Egg Chair" von Fritz Hansen, Stehleuchte "Grashopper" von Gubi, Strickpouf "Urchin" von Christien Meindertsma
Liebe Kerstin, du wohnst mit deiner Familie in einem beeindruckenden Haus. Wie kamt ihr zu eurem schönen Zuhause?
Vor acht Jahren haben mein Mann und ich das Haus zusammen mit einem Architekten selbst gebaut. Der Hausbau kam für uns ziemlich überraschend und war ursprünglich gar nicht geplant. Meinen Mann hat es quasi von heute auf morgen beruflich hierher verschlagen. Da keine passende Gebrauchtimmobilie zu bekommen war, dafür aber ein wunderschönes unbebautes Grundstück in guter Lage und etwas Bergblick, haben wir uns kurzfristig zum Hausbau entschlossen. Der Bau war für uns ein großer Kraftakt. Wir standen sehr unter Zeitdruck, haben uns bis dato noch nicht mit Architektur beschäftigt, gerade Nachwuchs bekommen, waren beide Vollzeit selbstständig und genau wie unser Architekt nicht vor Ort.
Was war euch bei der Planung des Hauses wichtig?
Wir wollten ein kompaktes, lichtdurchflutetes Passivhaus im Bauhausstil mit offenem Grundriss, welches sich gut in die Umgebung integriert, sich nach außen geschlossen zeigt und zum Garten hin öffnet. Durch großzügige Verglasungen wollten wir möglichst viele Ausblicke in die Natur und Richtung Allgäuer Alpen berücksichtigen. Da ich wegen unserem Sohn von Zuhause aus arbeiten wollte, war ein abgeschlossenes Büro mit separatem Eingang erforderlich.
Bitte beschreibe euer Zuhause.
Im Erdgeschoss befindet sich neben einem Windfang, einer Speis, einem kleinen Abstellraum und einem Gäste-WC ein offener Wohn- Ess- und Kochbereich mit erhöhter und teilweise überdachter Terrasse. Im Obergeschoss sind Bad, Eltern-Schlafzimmer, zwei Kinderzimmer und ein weiterer Wohnraum untergebracht. An diesem Wohnraum schließt sich noch eine weitgehend uneinsehbare Dachterrasse an. Da wir eine Bauhöhenbeschränkung zu beachten hatten, mussten wir uns für ein Flachdach entscheiden und auf einen Dachboden verzichten. Im Untergeschoss befinden sich die Büroeinheit und ein kleiner Kellerraum für die Haustechnik. Aufgrund der Hanglage ist das Untergeschoss eigentlich vollwertiger Wohnraum.
Wir lieben den skandinavischen Wohnstil, also schlichte Formen, geradliniges Design und natürliche Materialien. Basis unserer Einrichtung sind die weiß geölten Eichendielen, welche sich durchs ganze Haus ziehen. Der Boden bringt viel Wärme und Behaglichkeit in die Räume. Unsere Möblierung ist schlicht und überwiegend in Weiß-, Grau- und Naturtönen gehalten. Farbe kommt höchtens in Form von zarten Pastelltönen über leicht austauschbare Deko zum Einsatz. Kräftige Farben kann ich immer nur kurz ertragen. Ich mag helles Holz, Sichtbeton, matte Oberflächen, Leinenstoffe, Strick, Felle, schöne Keramik, grafische Muster, Zweige, Steine und habe am liebsten immer frisches Grün im Haus. Ich kombiniere gerne unterschiedliche Materialen und Formen, Derbes mit Feinem und Rundes mit Eckigem und finde Hell-Dunkel-Kontraste spannend.
Im offenen Wohnraum befinden sich zwei Sofaecken, Essplatz und Küche. Mit einer zurückhaltenden Farbpalette und schlichten Möbeln gelingt Kerstin die durchgängige Gestaltung. Sofas "Tufty" von B&B Italia und "Extrasoft" von Living Divani, Beistelltische "Fat Fat" von B&B Italia, Stehleuchte aus Glas "Caboche" von Foscarini, Sessel "Easy Chair" Hans J. Wegner, Tischleuchte von Kaiser Idell, Hängeleuchte "PH5" von Louis Poulsen, Wandkerzenhalter "Pov" von Menu, Vasen "Omaggio" von Kähler
War es eine Herausforderung die großen Räume einzurichten?
Die Größe der Räume war keine besondere Herausforderung. Im Gegenteil; ich hätte mich leichter getan, wenn jeder Raum noch ein paar Quadratmeter mehr gehabt hätte. Die einzelnen Räume sind nicht so groß, wie sie vielleicht auf den Fotos wirken. Eine Herausforderung waren aber die vielen Fenster- und die wenigen Wandflächen, die teilweise auch noch mit Wandheizungen ausgestattet sind. Dadurch hatten wir nur wenig Spielraum bei der Möblierung. Des Weiteren war es nicht einfach, trotz der modernen Architektur eine heimelige Atmosphäre und eine angenehme Raumakustik zu schaffen. Hier musste viel Stoff in Form von Vorhängen, Teppichen, Kissen sowie Pflanzen zum Einsatz kommen.
Wie lang hat es gedauert, bis ihr fertig eingerichtet wart?
Wir haben uns sehr viel Zeit gelassen und erst seit ein, zwei Jahren das Gefühl, endlich fertig zu werden. Wir sind nur mit dem Allernötigsten eingezogen und haben erstmal über ein Jahr lang den Platz genossen und die leeren Räume auf uns wirken lassen. In dieser Zeit haben wir uns überlegt, welche Möbel an welcher Stelle sinnvoll wären und welche Materialen und Farben zum Einsatz kommen sollen. Ich habe Unmengen an Wohnzeitschriften, Einrichtungsbüchern und Katalogen gewälzt und das Internet durchstöbert. Außerdem bin ich in unzählige Einrichtungsgeschäfte im Raum München, Ulm, Stuttgart und Bodensee gefahren, um mir erst einmal einen Überblick über das große Möbelangebot zu verschaffen.
Wir haben Wert auf eine langlebige, qualitativ hochwertige, schlichte aber dennoch gemütliche Einrichtung gelegt. Trotz Möblierung sollte die Weitläufigkeit der Räume möglichst erhalten bleiben. Ein weiteres Augenmerk haben wir auf eine funktionale und stimmungsvolle Beleuchtung gelegt. Aufgrund unserer Designliebe wollten wir einige zeitlose Klassiker in Form von Sesseln, Lampen und Wohnaccessoires in die Einrichtung integrieren.
Da wir keinen Keller und keinen Dachboden haben, war es uns wichtig, möglichst viele Stauraumflächen in Form von Einbauschränken einzuplanen. Ich mag es gar nicht, wenn zu viel herumliegt. In der Wohnzimmerstufe wurden drei große Schubladen für Kinderspielzeug integriert. Somit ist das Wohnzimmer immer relativ schnell aufgeräumt. Auch in der Küche sind einige Schubladen mit Spielsachen gefüllt.
"Der Essbereich ist mein Lieblingsplatz. Hier verbringen wir die meiste gemeinsame Zeit, es wird gegessen, gespielt, diskutiert, gelesen, gesurft, hier werden Hausaufgaben gemacht, Kämpfe ausgetragen und Urlaube geplant."
Hängeleuchten "PH5" von Louis Poulsen, Esstisch "Tix" von Mobimex, Stühle "Taormina Chairs" von Alias, Kerzenständer "Kubus 4" von byLassen
Wo genau lässt du dich für die Gestaltung eures Zuhauses inspirieren?
Mich inspirieren vor allem schöne Bilder. Ich hole mir inzwischen immer mehr Anregungen aus dem Internet, hier bei SolebIch oder auf Pinterest. Ich mag aber nach wie vor auch Wohn- und Architekturzeitschriften wie die 20 privaten Wohnträume, die Schöner Wohnen, oder Häuser und verschiedene Einrichtungs- und Architekturbücher. Außerdem inspirieren mich Städtereisen, Einrichtungsläden, Messen und tolle Ferienhäuser.
Also hast du das Sagen wenn es ums Einrichten geht?
Kleinere Dinge entscheide ich im Alleingang. Bei größeren Dingen treffe ich eine Vorauswahl. Entscheiden tun wir dann gemeinsam. Aber meistens ist mein allerliebster Mann mit meinen Vorschlägen einverstanden, sodass unser Haus doch eher meine Handschrift trägt…. Mein Mann hat anfangs für die Einrichtung nicht wirklich viel übrig gehabt und schon gar nichts für unnütze Wohnacceessoires. Inzwischen hat er auch seine Freude daran gefunden und fährt mit mir sogar auf die Möbelmesse nach Mailand oder auf die Art Karlsruhe, was früher undenkbar gewesen wäre.
"Ich bin ein harmoniebedürftiger Familienmensch, ruhig, sensibel, ehrgeizig, manchmal dickköpfig, freiheits- und ordnungsliebend, häuslich, naturverbunden und zu meinem Leidwesen oft zu perfektionistisch, ungeduldig und zu gutmütig."
Die großzügige Küche von Bulthaup bildet den kommunikativen Kochpunkt im Wohnbereich - mit toller Aussicht! Beistelltisch "LTR Occasional Table" von Vitra,
Welcher ist dein liebster Einrichtungsgegenstand?
Das ist eine schwierige Frage. Hier sind fast ausschließlich Sachen eingezogen, die ich sehr gerne mag. Vielleicht der Egg-Chair. Das war das erste Möbelstück, das wir uns angeschafft haben. Mit dem Begann unsere Design-Liebe. Ich mag ihn, weil er aussieht wie eine Skulptur. Der Drehfuß ist super praktisch. So kann man entweder den Blick in den Garten oder in den Wohnraum genießen. Jeder Besucher, der zu uns ins Haus kommt, setzt sich erst einmal da rein. Die Kids lieben ihn auch, da er ein wunderbares Karussell ist.
Ihr wohnt mit vielen Designklassikern. Hast du einen Lieblingsdesigner?
Meine Lieblingsdesigner sind Arne Jacobsen und Hans J. Wegner. Ich mag die organische Formensprache und das toll verarbeitete Holz von Weger, seinen Wishbone-Chair, den Teddy-Bear-Chair, den Shell Chair oder CH07 und den CH 25. Letzteren haben wir schon, ein Teddy-Bear-Chair und ein Essplatz mit Wishbone-Stühlen wäre noch ein Traum!
Wo kaufst du deine Möbel und Wohnaccessoires?
Ich mag kleine, individuelle Einrichtungsläden sehr gerne, wie zum Beispiel Thiersch 15 und Room to dream in München, Romy Ries in Karlsruhe oder Lys Vintage in Hamburg. Möbel, bei denen Stoff- oder Materialmuster benötigt werden, kaufe ich auch am Liebsten in kleinen Geschäften mit guter Beratung. Kleinere Möbel und Wohnaccessoires kaufe ich standortbedingt in der Regel online, sehr gerne bei Connox. Das geht schnell und unkompliziert und ist bei Nutzung von Rabattaktionen preislich auch oft sehr interessant. Keramik, Bilder oder Leinenstoffe bringen wir aber auch sehr gerne aus unseren Urlauben mit.
Welche Kunst darf an deine Wände?
Bei uns im Haus gibt es nicht viele freie und geeignete Wandflächen für Kunst. Wir haben erst drei richtige Bilder, ansonsten nur Prints von Playtype und Therese Sennerholt und einige Ausstellungsplakate aus Museen. Ich mag abstrakte Acryl-Bilder und Kohlezeichnungen. Vom Stil her gefallen mir schlichte Zeichnungen von Henri Matisse oder die Farbfeldmalerei von Mark Rothko. Außerdem bin ich ein Fan von Skulpturen, wie von Alberto Giacometti, Holzobjekten von Ernst Gamperl oder afrikanischen Holzfiguren und Masken. Für unser Zuhause bin ich auf der Suche nach abstrakten Gemälden in ruhigen (Nicht-)Farben. Ich finde die Bilder der türkischen Malerin Nurcan Giz, welche wir letztes Jahr auf der Art Karlsruhe entdeckt haben, ganz toll. Wenn wir im Urlaub sind, schlendern wir sehr gerne durch Galerien oder Museen. Unser Francoise-Danel-Bild am Esstisch ist uns auf dem Weg zum Parkhaus im Schaufenster einer kleinen Galerie in Saint Tropez aufgefallen. Wir haben uns gleich verliebt und das Bild, nachdem wir fast zwei Wochen um das Schaufenster geschlichen sind, schließlich gekauft. Unsere anderen beiden Bilder sind von Lumas. Gerne würde ich mir auch Kinderkunst an die Wand hängen. Leider malt unser Sohn - im Gegensatz zu mir - nur widerwillig und mir fehlt einfach die Zeit dazu.
Entspannt auf den Terrassen: Die schöne Bepflanzung verleiht den Aussenflächen einen asiatischen Touch. Stühle: Hardony Butterfly Sessel, Tisch und Bank: Conmoto, Pflanzgefäße: Atelier Vierkant
Hereinspaziert! Die Materialkontraste aus hellem Holz, Beton und Glas erzeugen ein spannendes Raumgefühl schon im Eingangsbereich. Stuhl: Eames Armchair, Print: Playtype, Vasen: Lyngby
Das schöne Regal "Random" von mdf Italia wird zur Ausstellungsfläche für Kerstins Lieblingsstücke aus Holz und Keramik. Stuhl: Eames Side Chair, Kissen: Philuko, gestreifte Vase: "Omaggio" von Kähler, Holzaffe: Kay Bojesen, Vasen von Lyngby, Schalen von Siv Andrèason
Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Diese Leidenschaft hatte ich schon als Kind. Mit dem Hausbau ist die Leidenschaft fürs Einrichten dann richtig entfacht. Der Bau und das Einrichten eines eigenen Hauses war schon immer ein großer Traum von mir. Außerdem ist Einrichten ein toller Gegensatz zu meinem trockenen Beruf.
Was macht deiner Meinung nach ein schönes Zuhause aus?
Zuerst mal die lieben Menschen, die darin wohnen. Ein schönes Zuhause erkennt man daran, dass man sich sofort wohlfühlt. Es muss Geborgenheit, Harmonie und Ruhe ausstrahlen. Es muss hell und aufgeräumt sein und einem Luft zum Atmen lassen. Designermöbel sind für ein schönes Zuhause meiner Meinung nach nicht erforderlich. Auf SoLebIch gibt es unendlich viele Beispiele, die zeigen, dass man auch ohne teures Design wunderschön wohnen kann.
Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Mir geht noch immer das Herz auf, wenn ich nach Hause komme. Ich komme sehr gerne heim – auch nach wunderschönen Urlauben. Hier kann ich abschalten, durchatmen, auftanken, mich wohlfühlen und vor allem wertvolle Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen!
Dank viel Stauraum im Möbelsystem "Stuva" von Ikea ist das Kinderzimmer schnell aufgeräumt. Schreibtisch: Egon Eiermann, Stuhl: Eames RAR Armchair, Wandregal: String, Leuchte "Milk" von andTradition, Sessel "Swan Chair" von Arne Jacobsen, Vogel "House Bird" von Vitra, Stehleuchte: Arne Jacobsen, Kerzenständer: Applicata
Das Schlafzimmer wird mit viel weiß und natürlichen Materialien zum perfekten Ort zum Entspannen und Erholen. Bett "Ghost" von Gervasoni, Bettwäsche: Society Limonta, Beistelltisch: Sideboard, Vasen: Kose Milano, Bild "Crossing III" über Lumas, Stehleuchte: Arne Jacobsen
Bitte beschriebe euer Grundstück.
Unser Grundstück liegt in einem Baugebiet aus den 60iger Jahren. Es liegt in zweiter Reihe und ist nur über einen Fußweg erreichbar. Es war großes Glück, dass wir als Auswärtige an so ein noch unbebautes Sahnestückchen gekommen sind. Unsere Nachbarn haben große Grundstücke mit alten Baumbeständen, welche teilweise in unser Grundstück hineinragen. So hat unser Grundstück ein wenig Parkcharakter. Da unser Haus zum Garten hin weitgehend voll verglast ist, rechnet dieser für uns optisch mit zum Wohnraum. Deswegen und natürlich auch, weil wir im Sommer gerne möglichst viel Zeit draußen verbringen, war uns die Gartengestaltung absolut wichtig.
Wie seid ihr bei der Gestaltung des Gartens vorgegangen?
Den Garten haben wir weitgehend ohne Gartenarchitekten angelegt. Das war für uns noch eine viel größere Herausforderung als die Einrichtung, da es zum Thema moderne Gartengestaltung meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig Anregungen gibt – zumindest spricht mich in Gartenbüchern ganz selten was an. Wir wollten einen formalen, pflegeleichten Garten, der zum Haus, zum Grundstück und zur Nachbarbepflanzung passt und unseren merkwürdigen Grundstücksschnitt kaschiert. Er sollte ruhig wirken und zu jeder Jahreszeit seinen Reiz entfalten. Außerdem muss er einen immergrünen Sichtschutz zu unseren Hauptnachbarn bieten. Er sollte verschiedene Sitzplätze sowie einen Grillplatz haben, Sichtbeton, Kiesflächen und Findlinge integrieren und das Element Wasser berücksichtigen. Zudem war es erforderlich ein Trampolin, eine Schaukel und einen Sandkasten möglichst unauffällig einzubeziehen. Aktuell haben wir auch wieder eine große Gartenbaustelle. Wir sind dabei ein Wasserbecken unter die in unser Grundstück hineinragenden Nachbarbuchen anzulegen. Daneben wird noch eine weitere, nach Westen ausgerichtete Holzterrasse entstehen, auf der man die milde Abendsonne bis zum Untergehen genießen kann. Außerdem ist zu unseren neuen Nachbarn zusätzlicher Sichtschutz erforderlich und eine andere Nachbarseite muss noch komplett bepflanzt werden. Wenn wir das geschafft haben, sollten wir auch hinter dem Thema Gartengestaltung endlich einen Haken setzen können.
Welche Gartenmöbel und Pflanzen habt ihr?
Bei der Pflanzauswahl haben wir uns weitgehend von japanischen Gärten inspirieren lassen. Wir mögen die ruhige Ausstrahlung dieser Gärten total gerne. Wir wollten keine Pflanzenausstellung, deshalb findet man bei uns nur wenige Pflanzenarten, welche sich immer wieder wiederholen. Als blickdichte Hintergrundbepflanzung haben wir Eibenelemente gewählt. Wir haben verschiedene Ahornsorten, Felsenbirnen, Buchskugeln, einen japanischen Blumenhartriegel, eine Tulpenmagnolie, eine japanische Zierkirsche, Säulenbuchen und Buchenhecken und als Blickfang zwei Bonsai-Mädchenkiefern. Daneben gibt es verschiedene Gräserarten, Bambus, Sternmoos, Kräuter, Dickmännchen, Farne, Hostas, Hortensien, Herbstanemonen, Azaleen, Rodgersia und eine Clematis. Vor unserem Haus steht lediglich eine Reihe Platanen auf einer schlichten Kiesfläche. Für ein ruhiges Erscheinungsbild haben wir ausschließlich weiß- und zartrosablühende Pflanzen gewählt. Außerdem haben wir darauf geachtet, verschiedene Grüntöne miteinander zu kombinieren.
"Meine Lieblingsadressen in Sachen Garten sind Hauser Living in Freienbach, nahe Zürich, Garten von Ehren in Hamburg und die Baumschule Wörlein am Ammersee."
Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?
Als berufstätige Mama mit Haus und Garten bleibt leider nicht so wahnsinnig viel Zeit für Leidenschaften. Neben Familie und Verreisen habe ich eine Leidenschaft für gutes Essen und Kaffee. Ich koche gerne, treibe gerne, leider aber oft nur phasenweise, Sport und mag Gartenarbeit. Durch SoLebIch hab ich Spaß am Fotografieren gefunden. Wenn ich mal irgendwann gaaanz viel Zeit habe, würde ich mich sehr gerne mal ausgiebig mit dem Thema Fotografie beschäftigen.
Deine fünf Geheimtipps für deinen Wohnort:
Wir leben hier in einer Kleinstadt. Da ist nicht wirklich viel geboten. Viele sind extrem sport- und freizeitverrückt. Hier ist eindeutig die Natur der Star. Das reicht uns auch. Wenn wir das Bedürfnis nach einer größeren Stadt haben - was selten vorkommt - fahren wir nach München.
Ausflugsziele gibt es in unserer Nähe jede Menge: Füssen mit seinen Königsschlössern und den vielen schönen Seen ist nicht weit. Den ersten Skilift erreichen wir in 15 Minuten. Mit Kindern ist die Breitachklamm (Oberstdorf), die Starzlachklamm (Sonthofen), der Eistobel (Maierhöfen) sowie das Bergbauernmuseum in Diepolz interessant. Der große Alpsee in Immenstadt ist auch nicht weit weg. Dort kann man zur Alpe Obere Kalle wandern, leckeren Kuchen essen, im Hochseilgarten klettern und mit dem Alpseecoaster wieder ins Tal sausen. Trotz des großen Freizeit-Angebots hier suchen wir in unserer Freizeit am liebsten Plätze auf, an denen wir möglichst alleine sind. Wir gehen gerne einfach in den Wald um Steinpilze zu suchen. Wir haben etwa 20 Auto-Minuten von hier eine kleine Berghütte gemietet, mitten in einer Kuhweide, mit Plumpsklo, ohne Strom und fließend Wasser. Die Hütte ist im Winter nur mit Schneeschuhen erreichbar. Das ist ein tolles Kontrastprogramm zu unserem Zuhause und uns viel lieber als überlaufene, touristische Ausflugsziele.
Wie und wo machst ihr sonst noch Urlaub?
Nach mehrjähriger Urlaubspause während der Bauphase verreisen wir gerade wieder sehr oft. Aufgrund unserer stressigen Berufe und der immer hektischer werdenden Zeit, haben wir ein extrem großes Bedürfnis nach Ruhe und Privatsphäre und mieten uns deshalb am liebsten ein schönes Ferienhaus am Meer. Wie viele hier, zieht es uns derzeit sehr Richtung Norden. Die Sommerurlaube verbringen wir gerne auf Sylt, abseits von Schickimicki. Dort genießen wir die Natur, endlos lange Strandspaziergänge an teilweise menschenleeren Stränden, leckeres Essen und hausgemachte Kuchen. Sylt fühlt sich für uns an wie nach Hause kommen. Dieses Jahr waren wir über Ostern an der dänischen Nordseeküste in einem wunderschönen Ferienhaus, etwas oberhalb von Sylt. Die Landschaft dort war zwar ähnlich – aber vom Flair her war das kein Vergleich zu Sylt, da sehr touristisch aufgezogen. Seit kurzem machen wir auch wieder vermehrt Städtereisen. Da wir für unseren Junior immer viele Highlights mit einplanen, geht das mit ihm inzwischen super gut. Letztes Jahr waren wir in Mailand und Kopenhagen, dieses Jahr in Hamburg und Stockholm. In Hamburg haben wir im 25hours hotel übernachtet, eine Empfehlung von Rosmarina. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. In Stockholm waren wir etwas außerhalb, dafür mit Meerblick, im Hotel J untergebracht. Wenn man in Stockholm ist, sollte man unbedingt einen Ausflug in den Schärengarten machen. Wir haben uns sofort in diese Landschaft verliebt. Ein schnuckeliges Ferienhäuschen auf so einer kleinen Insel – das wär ein Traum! In Zürich verbringen wir auch ab und zu mal ein Wochenende und außerdem kehren wir seit fast 15 Jahren immer wieder auf die Malediven zurück. Wir lieben die Unterwasserwelt, die tollen Farben, die Wärme, das Barfußfeeling und die Privatsphäre, die man dort genießen kann.
Das 25 hours Design Hotel in Hamburg liegt direkt in der Hafencity
Traumurlaub an Traumstränden: Die Malediven
Wie bist du eigentlich zu SoLebIch gekommen?
Auf der Suche nach einem Kissen bin ich hier gelandet und nicht mehr losgekommen. Mir gefällt es, dass bei SoLebIch Bilder aus dem echten Leben gezeigt werden. Ich liebe die Vielfalt an Einrichtungsstilen, die tollen Altbauwohnungen, die farbenfrohen Wohnungen, die vielen Deko- und DIY-Anregungen. Ich finde es interessant, ein bisschen was über die Menschen zu erfahren, die hinter den Bildern stehen und ich finde es spannend zu sehen, wie toll sich viele Wohnungen entwickeln. In meinem Bekanntenkreis gibt es keine Wohnverrückten. Deshalb schätze ich den Austausch mit Gleichgesinnten auf SoLebIch und freue mich über den respektvollen Umgang der Mitglieder untereinander. Leider habe ich die Seite erst entdeckt, nachdem wir weitgehend eingerichtet waren. Dennoch hat mir SoLebIch dabei geholfen, meinen eigenen Stil zu finden. Auch von mir hier ein großes Dankeschön an das SoLebIch-Team für Euren großartigen Einsatz und lieben Dank an alle Mitglieder, die diese Seite mit ihren wunderschönen Bildern bereichern. Das erste Foto einzustellen, war ein ganz besonderer Moment für mich. Das hat mich ziemliche Überwindung gekostet und war ganz schön aufregend.
Danke für das schöne Interview!
Wenn ihr jetzt kein neues Bild von Kerstin mehr verpassen wollt, folgt ihr über ihr SoLebIch-Profil. Dort könnt ihr all ihre Einrichtungsideen sehen und bleibt immer auf dem neusten Stand - sicher gibt es auch bald neue Fotos vom Garten!