Elke Schwarzer gärtnert - und zwar auf "nur" 70 Quadratmetern. Vor 10 Jahren zog sie mit ihrem Lebensgefährten in ein Reihenhaus mit dafür typischem Garten in Nord-Rhein-Westfalen und gestaltete ihn in den Folgejahren komplett um. Entstanden ist ein wahres Garten-Paradies. Wegen Platzmangel achtet Elke auf klein bleibende Gehölze, wie zum Beispiel Wildrosen und Zieräpfel. Was sie bei ihrer Garten-Planung sonst noch beachtet hat, verrät sie im Interview und auf ihrem Blog, auf dem sie ihre Erfahrungen rund um den Garten teilt.
Vom Dachfenster aus betrachtet, wirkt der Garten mit seinen 70 Quadratmetern recht übersichtlich
Liebe Elke, dein Garten ist ein Traum!
Was war dir bei der Planung der doch recht kleinen Fläche wichtig? Der schmale Reihenhausgarten sollte vor allem spannender werden. Vorher war er in seiner ganzen Länge zu überblicken, auch von den Nachbarn. Wir wollten Sichtschutz an den Seiten haben und durch Querunterteilungen Räume schaffen.
Wie hast du deine Wünsche umgesetzt?
Im hinteren Teil befand sich ein gepflasterter, runder Bereich. Den haben wir zu einem Kräuterkreis entsteint. Als dieses runde Element feststand, haben wir einfach mit einem großen Rasenkreis und einem Halbkreis weitergemacht und sonst im ersten Jahr nur beobachtet und nichts verändert. Wir haben Fotos aus dem Dachfenster heraus gemacht, ausgedruckt und auf den Kopien den Winter über so lange Formen eingezeichnet, bis uns das Ergebnis gefiel – noch mehr Kreise sollten es werden. Im nächsten Frühjahr haben wir dann die runden Elemente abgezirkelt und aus dem Rasen ausgestochen.
Hobby-Gärtnerin Elke Schwarzer teilt auf ihrem Blog viele Erfahrungen mit ihrem Garten und gibt Tipps! Elkes Lieblingsplatz befindet sich vor einer zart blühenden Bibernellrose.
Wo ist jetzt dein Lieblingsplatz?
Zur Blütezeit neben der Bibernellrose! Dann brummt der Laden vor lauter Hummeln und Bienen.
Welche Pflanzen machen außerdem deinen Garten aus?
Wir haben viele wilde Rosen. Meine Kletterrose Manita und die große Büschelrose Rosa multiflora haben im Hochsommer wochenlang üppige Blüten. Die Geranium phaeum Samobor hatte sich dieses Jahr in jedem Beet versamt. Außerdem haben wir viele Bauerngartenblumen, wie Akeleien und Fette Henne.
Auf welches Ereignis im Gartenjahr freust du dich besonders?
Die Stachelbeer-Ernte im Juli ist immer ein ganz besonderes Vergnügen, auch wenn der Strauch keine Gnade kennt und alles daran setzt, seine Früchte nicht ohne schmerzhafte Kratzer abzugeben! Meist kann ich ein Kilogramm ernten, daraus koche ich Marmelade, die uns im Winter ein schönes Stück Sommer beschert.
Auch an vielen anderen Stellen im kleinen Garten blühen tolle Rosensträucher ... und blüht mit der pinken Manita um die Wette
Was wachsen außerdem für Leckereien in deinem Garten?
Der Sommer steht ganz im Zeichen der Tomate: Ich habe Kübel mit Wildtomaten auf der Terrasse stehen, sodass wir im Sommer alles Mögliche daraus zubereiten können. Basilikum wächst gleich daneben. Ansonsten gibt’s Kapuzinerkresse-Blätter klein gehackt im Salat, blüht auch sehr hübsch! Noch mehr Platz für Gemüse wäre ein Traum, aber dafür müssten wir wohl das letzte Stück Rasen opfern.
Mindestens ein Kilo Stachelbeeren erntet Elke Schwarzer pro Jahr im eigenen Garten! Und die kleine Bibernellrose trägt im Hochsommer viele zarte Blüten...
Dein Tipp für alle Garten-Neulinge:
Zu Anfang sollte man nicht gleich übermütig werden und zu den stadtbekannten Diven greifen, wie etwa Kamelien oder krankheitsanfälligen Rosen. Es gibt so viele schön Stauden, die an nahezu jedem Standort glücklich werden und wenig Schädlinge kennen, wie Frauenmantel, Storchschnabel und Akeleien. Auch robuste Rosensorten gibt es, nur sonnig sollten sie stehen. Mein erklärter Liebling ist die Rose de Resht – eine recht alte Sorte, aber kerngesund.
Vielen Dank für das tolle Interview!
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