Der Kleiderschrank platzt aus allen Nähten und dennoch stehe ich jedes Mal davor und sage mir: Ich habe nichts zum Anziehen! Geht euch das auch so? Für mich hat sich herausgestellt, dass mir schlichtweg ein Ordnungssystem im Schrank fehlte. Und damit soll endlich Schluss sein: Ich habe recherchiert und verschiedenste Ratgeber durchwühlt, um meinen Kleiderschrank neu zu organisieren. Ich zeige euch heute meine top Tipps und Ideen, wie man Schritt für Schritt den Kleiderschrank mit System einräumt!
Das findet ihr in unserem Ratgeber:
1. Ausräumen, anprobieren und aussortieren
2. Einräumen mit System
3. 8 Tipps und Ideen für den Kleiderschrank
4. 5 kurze DIY-Hacks für die Aufbewahrung im Kleiderschrank
Schöne Ankleidezimmer bzw. Kleiderschränke wie das offene System bei @Villa Neustadt und der Ankleidebereich von @altbremerhausmomente sind für mich eine tolle Inspiration!
1. Ausräumen, anprobieren und aussortieren
Ausräumen:
Alles komplett leer räumen, um es dann wieder systematisch einzuräumen – es ist wichtig, sich einen Überblick über alle Kleidungsstücke zu verschaffen, bevor es ans effektive Einräumen des Kleiderschranks geht. Also: alle Kleider vom Bügel nehmen, Schubladen leeren und gehäuft auf dem Bett, dem Teppich oder dem Boden sammeln.
Anprobieren:
Alle Klamotten aus dem Schrank geräumt, gilt es nun, nicht an dem anfänglichen Chaos zu verzweifeln. Jetzt heißt es: Jedes Kleidungsstück, bei dem ihr euch nicht sicher seid, anprobieren – passt es, gefällt es, ist es noch in gutem Zustand …? Nein? Dann weg damit!
Ausmisten:
Das Anprobieren hilft zu entscheiden, welche Kleidung man tatsächlich noch trägt. Hilfreich ist auch die 12-Monats-Regel – hat man etwas im letzten Jahr nicht getragen, wird es wahrscheinlich weiterhin im Schrank verweilen. Hier heißt es: Mut haben und sich von Altem trennen! Aussortierte Kleidung könnt ihr auf Flohmärkten oder online verkaufen. Eine schöne Alternative ist es auch, für den guten Zweck zu spenden.
Tipp: Wem das zu radikal und chaotisch ist, der kann die Regel schrittweise anwenden, indem man zum Beispiel erst die Kommode ausräumt und entrümpelt, dann den linken Teil des Kleiderschranks, dann den rechten und so weiter. Außerdem kann man auch Ausnahmen machen – Kleidungsstücke, die man länger nicht anhatte, an denen man aber emotional hängt, dürfen bleiben. Wer sich unsicher ist, kann sie auch erst einmal ‚verstecken‘ und nach ein paar Monaten noch mal prüfen, ob sie wirklich vermisst wurden.
@glücks kind zeigt uns ein schönes Vorher/Nachher ihres leeren und dann einsortierten Kleiderschranks.
2. Einräumen mit System
Der Kleiderschrank ist leer und die Kleidungsstücke auf das wirklich Wichtige reduziert – so ist eine gute Basis für einen ordentlichen Kleiderschrank geschaffen. Jetzt geht es ans Einräumen! Es ist wichtig, schrittweise vorzugehen, um den Kleiderschrank systematisch neu zu sortieren.
Putzen:
Die Schubladen, Schränke und Regale sind leer – da bietet es sich an, vor dem Einräumen noch einmal alles zu wischen oder zu saugen.
Kleidung sortieren:
Um zu entscheiden, nach welchem System der Schrank geordnet werden soll, sollten die Klamotten zunächst nach Art kategorisiert werden. Auch kann gleich nach Jahreszeit sortiert werden – ist es Sommer, so müssen dicke Winterpullover nicht im Schrank kostbaren Platz wegnehmen. Erstellt verschiedene Stapel zum Beispiel für Shirts, Tops, Pullover, Hosen, Kleider, Röcke, Unterwäsche, Socken etc.
@Frilo hat ihre Wintergarderobe in einem separaten Schränkchen verstaut. Bei @kristin.pli finden ihre liebsten Herbstpullover, die sie während der kühlen Jahreszeit oft trägt, einen exklusiven Platz im Kleiderschrank.
Ordnungssystem planen:
Ist die Kleidung kategorisiert, hilft das dabei, sich für ein System zu entscheiden. Besonders wenn ein neuer Schrank angeschafft wird, ist es wichtig, sich die gewünschte Aufteilung im Voraus zu überlegen – und das ist abhängig von der eigenen Garderobe: Wer viele Kleider hat, wird mehr Kleiderbügel benötigen, wer mehr Shirts und Hosen anzieht, hat wahrscheinlich mehr Nutzen an Schubladen, Regalen und Aufbewahrungsboxen. Kommt der bestehende anstatt eines neuen Schranks zum Einsatz, solltet ihr euch einen Überblick über den vorhandenen Platz verschaffen und entscheiden, welche Teile ihr wie aufbewahren möchtet. Kleider werden aufgehängt, Hosen, Shirts und Pullover können sowohl hängend als auch gefaltet eingeräumt werden. Passt das System also euren Bedürfnissen an.
@LENZZ88 hat sich für einen Mix aus Schubladen, Regalen und Kleiderstange entschieden – und auch für ihre Accessoires hat sie an der Wand einen eigenen Platz geschaffen. Im Ankleidezimmer von @Kleinealtbauwohnung wurde mehr Platz für Schuhe geschaffen, die auch nach Schuhart und Farbe sortiert sind.
Einräumen mit System:
Habt ihr euch entschieden, was hängen und was liegen soll, steht nun das Einräumen auf dem Plan. Aber auch hier muss noch mal sortiert werden. Dabei kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und die Sortierung den eigenen Wünschen anpassen. Mögliche und hilfreiche Arten, die Kleidung im Schrank zu sortieren, sind:
– Basics und oft Getragenes nach vorne
– selten getragene Teile nach hinten
– nach Kleidungstyp (zum Beispiel Shirts ganz links, Pullover mittig, Blazer rechts)
– nach Farben (oft wird innerhalb der Farben von Hell nach Dunkel sortiert)
– nach Saison (Winterkleidung im Sommer in eine extra Kommode auslagern)
– nach Zweck (zum Beispiel Arbeitskleidung, Sportkleidung, Alltagskleidung)
Bei @Fiesco ist die Kleidung auf der Stange nach Farbe sortiert – das sorgt für Übersichtlichkeit und sieht auch noch toll aus! Auch bei @Petit Sourire sind die Kleidchen im Kinderzimmer mit ihren pastelligen Farbtönen perfekt aufeinander abgestimmt.
Neu falten heißt das Gebot der Stunde:
Für die Aufbewahrung in Schubladen müssen die Kleidungsstücke nicht zu einem riesigen Turm gestapelt werden. Wenn dann das unterste Teil herausgenommen wird, fällt meist der gesamte Turm und damit auch die Ordnung auseinander. Eine praktische Art, Kleidung zu falten, habe ich in der Netflix-Dokuserie „Marie Kondo räumt auf“ gesehen: Die Kleidung wird so gefaltet, dass sie ein flaches Viereck ergibt – so kann in Schubladen und Boxen die Kleidung hintereinander eingeräumt werden, man hat einen perfekten Überblick und jedes Teil kann leicht entnommen werden. Eine wirklich praktische Inneneinteilung für Schubläden, besonders für T-Shirts und Hosen!
@SophiaSunshine hat in ihrer Strumpfschublade die einzelnen Teile hintereinander angeordnet und so eine wunderbare Ordnung geschaffen.
Auch @imSeptember und [@Live.Love.Laugh.] haben sich von Marie Kondo inspirieren lassen und die Schubladen mit ihrer Faltmethode so schön geordnet.
Nach und nach wird so der Schrank wieder eingeräumt – ordentlich und systematisch. Es gibt noch viele Tipps, Ordnungshelfer und Hacks für die Aufbewahrung, die für einen ordentlichen Kleiderschrank und eine übersichtliche Inneneinteilung sorgen. Einige habe ich für euch noch abschließend zusammengefasst:
3. 8 Tipps und Ideen für den Kleiderschrank
Tipp #1: Kleidung sofort wieder einräumen
Vielleicht kennt ihr ihn, den berühmten Klamotten-Stuhl – der Ort, an dem sich alle Kleidungsstücke häufen, die man aus dem Schrank entnimmt und aus Faulheit oder Zeitmangel nicht sofort wieder einräumt. Bei mir ist das mein Sofa, das bietet mehr Platz. Nach einiger Zeit muss das aber wieder aufgeräumt werden. Um das zu vermeiden, habe ich mir eine Regel gesetzt:
Alles, was nicht länger als 5 Minuten zum Falten und Einräumen benötigt, wird sofort erledigt!
Tipp #2: Eins kommt, eins geht
Damit der Schrank nicht bald wieder platzt vor lauter Kleidung, sollte man sich bei jedem Shopping-Trip gut überlegen: Brauche ich das wirklich? Mir hilft es immer, wenn ich den Kompromiss eingehe:
Für jedes neue Teil muss ein altes Teil gehen!
Tipp #3: Mehr Kleiderstangen einbauen
Kleidung, die an Bügeln hängt, ist oft übersichtlicher und leichter zu finden. Doch der Platz auf einer Kleiderstange reicht manchmal nicht aus. Erweitere diesen Platz durch eine externe Kleiderstange – hier könnt ihr eure Lieblingsteile dann schön in Szene setzen und ihnen einen besonderen Platz geben. Ihr könnt den Schrank auch in der Höhe in zwei Hälften teilen und zwei Kleiderstangen einbauen – eine oben und eine auf mittlerer Höhe –, so nutzt ihr den Platz optimal aus!
So viel aufhängen wie möglich mit mehr Kleiderstangen!
Tipp #4: Freiräume lassen
Um auf der Kleiderstange einen schönen Überblick zu bewahren, sollte nicht zu eng aneinandergehängt werden. So vermeidet man, dass beim Herausnehmen eines Teils ein anderes mitgezogen wird – und auch optisch macht es einen schönen Eindruck!
Kleidung nicht zu eng aneinanderhängen!
@Dori_vom_Dorf und @le.lolie haben sich mit einer Garderobe bzw. einer DIY-Kleiderstange zusätzlichen Platz zum Aufhängen geschaffen. Beide hängen ihre Kleidung auf eine Kleiderstange luftig-locker aneinander. So können sie alles gut organisieren und ihre liebsten Teile im Ankleidezimmer perfekt in Szene setzen.
Tipp #5: Organisationshilfen benutzen
Für mehr Ordnung im Kleiderschrank gibt es viele kleine Helfer wie Körbe, Boxen, Haken, Einlegeböden … Accessoires lassen sich besonders gut in kleinen Boxen aufbewahren, die dann beschriftet werden – so weiß man auf den ersten Blick, was sich darin befindet, egal ob Schals, Ketten, Haargummis, Gürtel etc. Auch in Schubladen ist es sehr hilfreich, eine zusätzliche Einteilung mithilfe von verschieden großen Boxen zu schaffen. So können zum Beispiel Unterwäsche und Socken ordentlich verstaut werden.
Organisationshilfen wie Boxen, Körbe, Haken und Einlegeböden für eine übersichtliche Inneneinteilung im Schrank nutzen!
Tipp #6: Kleidung mit einem Vorhang vor Licht und Staub schützen
Damit die Kleidung an offenen Kleiderstangen durch die Sonneneinstrahlung nicht verblasst und auch Staub vermindert wird, kann ein schöner Vorhang Abhilfe schaffen. Dieser hat noch einen weiteren Vorteil: Er verwandelt jede Kleiderstange gewissermaßen in einen eigenen kleinen, begehbaren Kleiderschrank!
Vorhang vor Kleiderstangen anbringen, um vor Licht und Staub zu schützen!
@ich-natalie verwendet in ihrem Ankleidezimmer beschriftete Boxen, die zu einem übersichtlichen und ordentlichen Ordnungssystem beitragen. @BRITTA BLOGGT hat vor den Kleiderschrank ihrer Tochter einen Vorhang angebracht.
Tipp #7: Lieblingsstücke mit Beleuchtung in Szene setzen
Seine liebsten Teile aus dem Kleiderschrank möchte man oft besonders in Szene setzen. Das ist aber nicht nur mit Kleidung zum Beispiel auf schönen DIY-Kleiderstangen möglich, sondern auch mit Schuhen in besonderen, individualisierten Schuhregalen. Unabhängig davon, ob Kleidung oder Schuhwerk, hilft die richtige Beleuchtung, die Lieblinge in den Fokus zu setzen. Ganz leicht geht das mit LED-Lichtern, die einfach über Stangen, in Schubladen oder Regalen angebracht werden können.
Lieblingsstücke mit LED-Lichtern in Szene setzen!
Tipp #8: Offenes Schranksystem motiviert zur Ordnung
Schränke und Kommoden werden oft genutzt, um herumliegende Klamotten ‚mal schnell‘ zu verstauen, kurz bevor der Besuch kommt. Versäumt man es, diese dann zeitnah aufzuräumen, quillt die ein oder andere Schublade schon mal über. Um das zu vermeiden, helfen offene Schranksysteme. Sobald keine Türen vorhanden sind, hinter denen die Unordnung schnell verschwinden kann, oder Schubladen durchsichtige Verkleidungen haben, ist man gewissermaßen zum Aufräumen gezwungen, um ein ordentliches Schlafzimmer oder Ankleidezimmer für die Roomtour für den Besuch zu schaffen.
Ein offenes Schranksystem oder teilweise offenes Ordnungssystem einführen, in dem Unordnung nicht schnell hinter Türen versteckt werden kann!
@yellowgirl hat ihren liebsten Schuhen in ihrem DIY-Schuhregal gekonnt mit der richtigen Beleuchtung einen besonderen Platz gegeben. @lillivonKCMYR hat sich für ein teilweise offenes Schranksystem mit ihrem PAX-Kleiderschrank von IKEA entschieden.
4. 5 kurze DIY-Hacks für die Aufbewahrung im Kleiderschrank
Zum Schluss habe ich noch fünf kurze DIY-Ideen, die dabei helfen, die Ordnung im Schrank zu bewahren.
DIY #1: Dosenlaschen am Hänger eines Kleiderbügels
Die eine Seite des Dosenverschlusses über einen Kleiderbügel hängen und in den freien Ring einen weiteren Bügel einhängen. So können Kleidungsstücke leicht versetzt untereinander einsortiert werden und der Kleiderschrank bietet mehr Platz.
DIY #2: Kleiderbügel für Accessoires platzsparend nutzen
Wäscheklammern oder Ringe von Duschvorhängen nebeneinander an die Querstange eines Bügels aufhängen: Tücher, Tops, Krawatten, Gürtel oder andere Accessoires können nun an die Wäscheklammern oder in die Ringe gehängt werden.
DIY #3: Eierkartons für Schmuck
Eierkarton passend zuschneiden und in die Schublade einlegen: Jetzt können Ringe, Armbänder, Ketten und Co, aber auch Haargummis und Spangen darin ordentlich verstaut und sortiert werden.
DIY #4: Kleiderbügelstopper aus Stoff für einen besseren Halt
Damit Kleidungsstücke nicht vom Bügel rutschen, kleine Stoffstücke an die Oberseite des Bügels anbringen – glatte Kleidung wird dadurch automatisch gestoppt.
DIY #5: Düfte als Accessoire für den Kleiderschrank
Hübsche Duftkerzen oder Raumdüfte in den Kleiderschrank stellen – das verschönert nicht nur die Optik, sondern verleiht der Kleidung auch einen angenehmen Duft.
@queens1997 hat ein wunderbares Ordnungssystem in ihrem Kleiderschrank geschaffen: Schubladen unterschiedlicher Größen, Kleiderstangen, Aufbewahrungsboxen und Regale – für jedes Kleidungsstück ist damit ein Platz geschaffen.
Ihr seht: Ein ordentlicher Kleiderschrank ist keine Glückssache – es steckt viel System und auch Planung dahinter. Diese Tipps und Ideen sind daher gute Anhaltspunkte, um die Ordnung des Kleiderschranks anzugehen.
Welche Tipps und Hacks habt ihr für einen ordentlichen und gut sortierten Schrank?