In den Holzboden und den kleinen Stadtbalkon hat sich Franzi (30) aka @frau_nilsson_ bei der Besichtigung der Münchner Zweizimmerwohnung sofort verliebt. Mittlerweile lebt sie hier seit gut zwei Jahren mit ihrem Freund auf gerade mal 48 qm. Hohe Decken, sanfte Erdtöne und die zurückhaltende Einrichtung lassen die gut geschnittene Altbauwohnung jedoch deutlich größer wirken. Franzi hat uns ein paar Tipps gegeben, wie man kleinen Räumen mehr Größe verleiht. Außerdem erfahren wir, woher die Idee zum selbst gebauten Sofa stammt und an welchen Einrichtungsgegenständen sie sich wirklich erfreut. Hereinspaziert!
Franzi liebt natürliche Materialien wie Holz und Leinen und – unschwer zu erkennen – Erdtöne.
Liebe Franzi, was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Da wir jetzt doch schon öfter umgezogen sind, ist für mich zu Hause nicht unbedingt ein Ort. Ich finde, zu Hause ist auch da, wo meine Familie, meine über alles geliebten Nichten und Neffen und auch meine Freunde in der Nähe sind. Das macht für mich ein Heimatgefühl aus.
Wie Franzi ihren Wohnstil in drei Worten beschreibt? „Alt, Erdtöne, klar.“
Das Sofa und der Wohnzimmertisch sind selbst gebaut: „Ich habe quasi einen privaten, ziemlich begabten Handwerker: den Papa meines Freundes. Ein Anruf genügt – wir verstehen uns quasi blind – und sofort wird losgelegt.“
Lieber Altes oder Neues?
Ich finde, man muss nicht alles neu kaufen. Wir haben ein Mix aus Neu und Alt. Ich glaube aber, mittlerweile überwiegen die alten Gegenstände. Mir gefallen Möbel mit Geschichte. Außerdem ist bei uns zu Hause auch vieles selbst gebaut. So hat jedes Möbelstück seine eigene Geschichte.
Euer selbst gebautes Sofa hat ja auch eine eigene Geschichte …
Die Idee dazu ist mir nach unserer Schwedenreise vor sieben Jahren gekommen, da haben wir so ein ähnliches Sofa in unserer Ferienwohnung gesehen.
Die Idee zum selbst gebauten Sofa kommt aus einer Ferienwohnung in Lönneberga.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Abgesehen von unserer neuen Werkbank, dem Spind und meinem Mitbewohner unseren superschönen Boden und den Balkon, der in München echt nicht selbstverständlich ist.
Den runden Esstisch würde Franzi als ihren größten Glücksfund bezeichnen. Der Tisch ist klein und kompakt. Sind Freunde zu Besuch, wird er ganz schnell ausgeklappt. Gefunden hat sie ihn auf Kleinanzeigen. Eine alte Dame hat ihn ihr geschenkt.
Den Spind hat Franzi von einer Fußballjugendmannschaft aus ihrer Heimat gegen eine kleine Spende bekommen.
Welche drei Einrichtungsgegenstände würdest du aus deinem Zuhause retten, wenn es brennen würde?
Spind, Werkbank und Sofa.
In welchen Merkmalen deines Zuhauses erkennst du dich am deutlichsten wieder?
Wenn ich ehrlich bin: am Inhalt meiner Schränke. Die ihr natürlich nie sehen werdet. Das spiegelt einfach mein kreatives Chaos im Kopf wider. Man muss sich quasi vor den Spind stellen, um sicherzugehen, dass einem nicht der ganze Inhalt entgegenkommt.
Feigenliebe
Du bist vor knapp zwei Monaten 30 geworden …
Das ist eine Zahl, die ich irgendwie immer noch nicht realisieren kann. Ich dachte immer, mit 30 ist man erwachsen. Jetzt bin ich es und fühle mich immer noch ziemlich kindlich – vielleicht liegt es auch an meiner Größe: Ich bin gerade mal 1,60 m ;-)
Was machst du beruflich?
Ich arbeite im sozialen Bereich an einer Grundschule in München – also ebenfalls mit Minimenschen zusammen.
Bei dir vergeht kein Tag ohne:
Kaffee, Schokolade, Lachen.
Die kleine Bank auf dem Balkon hat ebenfalls der Vater von Franzis Freund gebaut.
Wo zuvor ein kleiner Küchentisch stand, befindet sich heute die Werkbank.
Hattest du schon immer eine Vorliebe für Erdtöne bei der Einrichtung?
Wenn ich Bilder von meiner ersten WG in Regensburg sehe, dann denke ich, so ziemlich alles war etwas schräg, bunt und zusammengewürfelt. In unserer ersten Wohnung in Mannheim hatten wir bunte Stühle. Würde ich auch nie mehr machen.
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Mein Mund geht oft schneller auf als mein Kopf denken kann.
2. Meine Orientierung bewegt sich im Minusbereich.
3. Ich mag es gar nicht, Lebensmittel einkaufen zu gehen. Neben der Orientierung überlasse ich auch das dann einfach immer meinem lieben Freund.
Welche großen Wünsche würdest du dir erfüllen, wenn Geld keine Rolle spielen würde?
Also prinzipiell bin ich ein ziemlich zufriedener Mensch. Ich brauch keine Markenteile, um glücklich zu sein. Ich erfreue mich eher am uralten Sessel meiner Oma oder einer Vase von meiner schwedischen Tante. Ein großer Traum, den wir uns hoffentlich irgendwann einmal erfüllen, ist ein Haus mit einem großen Garten und einer frei stehenden Badewanne im Badezimmer.
Der Sessel ist von Franzis Oma. Auf Franzis Interior-Wunschzettel steht derzeit kein Objekt der Begierde: „Hätte ich allerdings mehr Platz und ein Zimmer mehr, würde das sich schnell füllen. Ein schöner, stylisher TV wäre zum Beispiel auch noch toll.“
„Ich bin ein absoluter Familienmensch.“
Bei Franzi hat alles seinen Platz. Das schmale Schuhregal ist – passend für den Flur – selbst gebaut.
Hast du Tipps zum Einrichten von kleinen Wohnungen?
Möglichst minimalistisch halten, dass es nicht zu voll aussieht. Und noch ganz wichtig: Jedes Teil braucht seinen Platz, so hat man keine Unordnung und verschiebt nicht nur von der einen Ecke in die nächste ;-)
Mit welchen Charaktereigenschaften würdest du dich beschreiben?
Würde man meinen Freund fragen, kommt als Erstes: Ungeduld. Vor allem in Bezug auf die Wohnung und das Einrichten. Ansonsten würde ich mich als ziemlich aufgeschlossenen und lebensfrohen Menschen bezeichnen. Optimismus hilft mir auch im Job oft weiter.
Abgesehen vom Einrichten – wie verbringst du am liebsten deine Freizeit?
Ich nähe gerne und liebe es, Zeit mit meinen drei Geschwistern zu verbringen und noch viel mehr mit meinen Nichten und Neffen. Ich bin ein absoluter Familienmensch! Außerdem verreise ich total gerne.
Das Patenkind ist zu Besuch.
Wohin ging eure letzte Reise?
Nach Südafrika – ein absoluter Traum, den wir uns erfüllen durften, und dafür bin ich so dankbar! Einen Babyelefanten live zu sehen ist einfach unbeschreiblich schön. Natürlich nehme ich von jeder Reise entweder Ideen oder auch Gegenstände – meistens Keramik – als Erinnerung mit.
Neben Südafrika zählt auch Island zu Franzis schönsten Reisen.
Gibt es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Oh ja, das war letztes Jahr im SoLebIch-Sommer-Apartment in München, als ich viele meiner „Insta-Interior-Verrückten“ zum ersten Mal dank euch in echt treffen durfte. Und dann natürlich Anfang dieses Jahres in Köln auch noch mal. Vielen Dank dafür – es sind echt Freundschaften dadurch entstanden!