Kaum etwas hebt ihre Laune so sehr wie Sonnenstrahlen, erfahren wir über Julia alias @julias.choice , als wir sie in ihrer luftigen Altbauwohnung im Kölner Süden besuchen. Kein Wunder, schließlich lockt nicht nur ihr hübscher Balkon mit sonnigen Outdoormomenten, auch der große Wohnraum lässt im richtigen Licht gerne seinen Charme spielen. Seit dem Kauf vor ein paar Jahren hat Julia ihre 95 qm einmal komplett auf den Kopf gestellt, sie entkernt, saniert und sich für einen neuen Grundriss entschieden.
„Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich nachts aufgestanden bin, um eine neue Idee aufzuzeichnen“, schmunzelt sie heute. Wir finden, es hat sich gelohnt! Wie ihr Zuhause nun aussieht, welche Tipps sie hat und was sie rückblickend anders machen würde, verrät sie im Interview.
Euch gefällt Julias Wohnstil? Den von ihr inspirierten „Shop the Look“ findet ihr am Ende des Beitrags.
„Ich habe die Wohnung ohne Innenarchitekt umgebaut, aber sicherheitshalber einen Statiker zurate gezogen, bevor wir die Wände rausgerissen haben“, erklärt Julia. Aus ursprünglich fünf Zimmern sind nach der Sanierung drei Zimmer geworden. Das Herzstück der Wohnung ist der lichtdurchflutete Wohnraum mit Küche.
Julia (41) arbeitet als TV-Producerin und verantwortet Unterhaltungsshows und Kochformate bei einem großen Privatsender. Die Küche in ihrer Wohnung ist von IKEA und wurde vom Schreiner angepasst und verkleidet.
Liebe Julia, wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Als hell und geradlinig. Bei mir vermischen sich Designklassiker mit kleinen verspielten Elementen.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Das absolute Herzstück und der Raum, in dem ich mich am meisten aufhalte, ist der große Wohnraum mit integrierter Küche. Ursprünglich waren das drei einzelne, kleine Zimmer und die Küche befand sich im heutigen Arbeits- und Gästezimmer. Dadurch, dass wir die Wände rausgerissen haben, hat sich ein lichtdurchfluteter, luftiger Raum ergeben, der mich immer wieder in seinen Bann zieht, sobald die ersten Sonnenstrahlen durch die großzügigen Fenster fallen.
„Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als ich bei den Sanierungsarbeiten bis zu den Knöcheln in Schutt stand und hier das erste Mal die Sonne in den neu geschaffenen Raum fiel“, erinnert sich Julia. „Ich war total von den Socken und bin es bis heute jedes Mal!“
Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?
Das ist der Sessel in meinem Erker. Dort morgens mit dem ersten Kaffee zu sitzen, zuzuschauen, wie auf der Straße das Leben erwacht, ist einfach jeden Tag der beste Start.
Julia teilt sich einen kleinen Mischlingshund aus der Tierrettung mit einer Freundin. „Die drei Tage in der Woche, wenn Ole hier ist, habe ich keine Chance mehr auf meinen Lieblingssessel“, lacht sie.
„Auf dem Balkon habe ich bis mittags Sonne und einen herrlichen Blick in den Innenhof!“
Im Sommer trinkt Julia ihren morgendlichen Kaffee auch gerne auf dem Balkon. „Dort habe ich bis mittags Sonne und einen herrlichen Blick in den Innenhof“, schwärmt sie.
Dein größter Glückskauf?
Definitiv die Louis-Poulsen-Vintage-Leuchten über meiner Kücheninsel! Sie stammen aus der Auflösung eines kirchlichen Jugendheims und sind total schlecht lackiert, aber ich habe mich sofort in den Look und das Orange verliebt. Wegen ihnen habe ich mich auch entschieden, die Küchenwand im Kontrast rosa zu streichen.
„Ich habe es nicht so mit dem Emotionalisieren von Möbelstücken, dafür verändere ich meine Einrichtung zu gerne.“
„Ich habe es nicht so mit dem Emotionalisieren von Möbelstücken“, verrät Julia. „Dafür verändere ich meine Einrichtung zu gerne.“ Die Vintage-Louis-Poulsen-Leuchten in der Küche zählen dennoch zu ihren Lieblingsstücken. Ihr Esstisch stammt aus dem Partykeller von Bekannten, die Stühle sind von Vitra.
Welchen Interior-Wunsch würdest du dir gerne noch erfüllen?
Momentan hätte ich gerne ein neues Sofa. Ich habe gerade erst umgestellt und das Sofa ist mehr ins Zentrum des Raums gerückt. Die Entscheidung finde ich aber total schwierig, denn ein qualitativ gutes Sofa ist immer eine größere Anschaffung. Ich habe schon etwas im Auge, aber das sprengt momentan noch den Budgetrahmen. Deshalb bin ich noch auf der Suche – oder muss ein wenig sparen!
Julias aktuelles Sofa ist von IKEA, der Couchtisch von Johannes Budde. Gegenüber befindet sich ein weißes Sideboard von USM Haller.
Auf der anderen Seite des Wohnzimmers ergeben der Container DS Raw aus der Magazin-1971-Edition und der Pflanztopf von Bolia ein stimmiges Ensemble.
Welche Einrichtungstipps würdest du anderen mit auf den Weg geben?
1. Gut Ding will Weile haben. Als ich mit der Sanierung der Wohnung fertig war, wollte ich natürlich alles am liebsten sofort einrichten. Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass das nicht zum gewünschten Ziel führt. Man muss in einer Wohnung auch erst mal leben und das Wohngefühl „aufsaugen“. Da ergeben sich ganz von selbst neue Lieblingsplätze und Wohnkonzepte.
2. Grundsätzlich rate ich dazu, „vom Großen ins Kleine“ einzurichten. Es bringt meistens nichts, sich zuerst einen neuen Teppich oder einen neuen Couchtisch zuzulegen, bevor man sich für ein Sofa entschieden hat. Außerdem – und da sind wir wieder beim finanziellen Faktor – ist ein kleiner Tisch auch schneller ausgetauscht, sollte er doch nicht passen.
„Meine Erfahrung ist: Man kann auf dem Papier so viel planen, wie man möchte, am Ende muss man in seinem Zuhause leben und auf sein Gefühl hören“, erklärt Julia. Ihr Bett ist von IKEA, der Kleiderschrank eine Schreinerarbeit.
„Man kann auf dem Papier so viel planen, wie man möchte, am Ende muss man in seinem Zuhause leben und auf sein Gefühl hören.“
Bei der Sanierung ihrer Wohnung hatte Julia Unterstützung von einem kleinen Allrounder-Bautrupp. Sie hat aber auch selbst mit angepackt: „Vor allem beim Abriss konnte ich viel selber machen, beim Aufbau eher nicht. Das habe ich lieber den Profis überlassen, besonders wenn es um Leitungen oder Ähnliches ging.“
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Ich mache die weltbeste Bollo.
2. Mein „Friends“-Wissen übersteigt ein peinliches Maß.
3. Ich habe mal M&M’s für Usher sortiert.
Auf die Planung des Badezimmers ist Julia besonders stolz, denn aus dem kleinen Altbaubad ist im Rahmen der Sanierungen eine großzügige Wohlfühloase geworden.
„Am Ende musste ein Teil des ursprünglichen Flurs weichen, um mir meinen Traum von Dusche und Badewanne zu erfüllen“, erklärt Julia. „Aber es hat sich gelohnt!“
Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?
Warum ich Holzboden ins Bad habe legen lassen. Das war nämlich eine richtig dumme Idee. Zumindest wenn man es von einem Parkettleger machen lässt, der sich nicht wirklich mit dem Thema Holz in Nassräumen auskennt. Habe ich erst letzte Woche wieder gemerkt, als meine Waschmaschine ausgelaufen ist. Schön finde ich es aber trotzdem noch!
Der Grundriss von Julias Wohnung nach der Sanierung. „Ich liebe den großen offenen Wohnraum sehr, hätte aber vielleicht doch eine Wand stehen lassen sollen, um eine abgetrennte Wohnlounge zu schaffen“, sagt sie rückblickend.