Katrin (48) aka @art_gerechtwohnen lebt gemeinsam mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und Hund in ihrem selbst gebauten Zuhause. Weshalb sie kurz nach ihrem Einzug gleich ins warme Kalifornien gezogen sind, woher ihre Leidenschaft fürs Einrichten kommt und warum sich im Erdgeschoss nur eine Tür befindet, erzählt sie uns heute in ihrer Homestory. Hereinspaziert!
Liebe Katrin, seid ihr mittlerweile wieder aus den USA zurück?
Ja. Fünf Jahre hat unser Haus auf uns gewartet und wird nun erneut mit Leben gefüllt. Denn 1,5 Jahre nach dem Einzug in unser Eigenheim wurde mein Mann von seinem Arbeitgeber nach Kalifornien entsendet. Dann hieß es wieder: Kisten packen, einem noch nicht ganz fertigen Haus den Rücken kehren. Nun haben wir erneut unsere Komfortzone in den USA verlassen, haben unser „Hab und Gut“ in den Container gepackt und sind nach Deutschland zurückgekehrt.
Was bedeutet es dir denn, nach Hause zu kommen?
Nach Hause kommen bedeutet für mich: Entschleunigung, Ruhe, Geborgenheit, Sicherheit. Zuhause ist für mich dort, wo mein Mann und meine Kinder sind.
Und was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Ein Traum von mir war schon immer eine weiße Küche mit Kücheninsel. Die Küchenplanung hatten wir als Erstes fertig. Wir haben sozusagen das Haus um die Küche gebaut ;-)
Vier Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
Ich mag und kann nicht kochen. Das hat sich auch mit der neuen Küche nicht geändert. ;-) Ich hasse Unordnung, Unpünktlichkeit und Ungerechtigkeit. Ich kann nicht auf Stöckelschuhen laufen, und wenn ich mich bei einem Einkauf zwischen einem Kerzenhalter und einem Kleidungsstück entscheiden müsste, dann würde ich mich wohl für den Kerzenhalter entscheiden.
Bitte erzähle uns noch ein bisschen über dich.
Bis vor unserem Umzug in die USA habe ich als Krankenschwester in einem Hospiz gearbeitet. Kein einfacher Job, aber für mich eine besondere Gelegenheit, Menschen zu begegnen und in der letzten Lebensphase zu begleiten. Dafür bin ich sehr dankbar!
Und jetzt wohnt ihr wieder in Bayern?
Wir sind vor 20 Jahren nach Bayern gezogen und anfangs hatte ich den ersten „Kulturschock“. Denn eigentlich bin ich eine echte Kieler Sprotte, vielleicht kommt auch daher meine Liebe zum skandinavischen Wohnstil. Heute fühle ich mich hier sehr wohl und mache gerne Urlaub im Norden.
Ihr habt euch 2010 den Traum vom Einfamilienhaus erfüllt. Was war euch bei der Planung des 155 qm großen Hauses besonders wichtig?
Vor allem ein offener Wohnbereich! Ausschlaggebend dafür waren unsere unzähligen Urlaube in Dänemark. Im Erdgeschoss haben wir tatsächlich nur eine Tür. Ich mag unsere weißen Wände und die großen Fenster, die ich sogar gerne putze. In den USA haben wir mit gelb/orangen Wänden und geblümten Fliesen gelebt. Geht auch, ist aber so gar nicht mein Fall.
Welche Muster, Farben und Materialien magst du persönlich besonders?
Wir mögen es unkompliziert/alltagstauglich, reduziert, hell und gemütlich. Die Grau/Weiß/Holz-Variante findet man bei uns in jedem Raum.
Ganz oben auf deinem Wunschzettel steht:
Ein alter Hans-Wegner-Sessel CH25.
Konntet ihr beim Haus viel selbst machen?
Mein Mann und ich haben viel Eigenleistung erbracht. Wir wissen genau, wo welche Rohre und Kabel laufen, wie die Steine gemauert sind und was unter dem Estrich liegt. Unsere Kinder waren beim Hausbau auch voll integriert und haben fleißig mitgeholfen. Beide behaupten heute, dass unser Hausbau für sie eine tolle gemeinsame Zeit gewesen ist, und ich bin ziemlich stolz, wie wir das alles ohne große Familie im Hintergrund geschafft haben.
„In den USA bin ich ausschließlich gut gelaunten, freundlichen Menschen begegnet.“
Sind dir Unterschiede zwischen dem Wohnen in Deutschland und in den USA aufgefallen?
Das Wohnen in Deutschland ist komfortabler als in den USA. Vor allem die Haustechnik lässt dort zu wünschen übrig (zumindest in den Häusern, die wir bewohnt haben). Mit Mäusen, schwarzen Witwen, Kojoten und Schlangen lernt man mit der Zeit zu leben. Allerdings ist die wirkliche Lebensqualität dort höher. Das liegt wohl auch an dem schönen Wetter, das man das ganze Jahr über hat.
Und die Menschen? Wie hast du die Amerikaner empfunden?
In den USA bin ich ausschließlich gut gelaunten, freundlichen Menschen begegnet. In den Geschäften ist der Kunde noch König! Hier in Deutschland fühlt es sich an, als ob jeder gestresst ist. Jeder will der Erste sein, an der Kasse, an der Kreuzung … und dieses Gedrängel … Als Fußgänger muss man hier ganz schön aufpassen. Das ist mir früher nie aufgefallen! Manchmal ist es ganz gut, einmal die Komfortzone zu verlassen und über den Tellerrand zu schauen. Beides hat also gute und weniger gute Seiten. Ich bin froh, nun wieder hier zu sein. Ich genieße unser Haus, unsere Nachbarschaft und die wirklich unkomplizierten Spaziergänge mit unserem Hund in der Natur. Wenn wir in den USA geblieben wären, dann hätte uns jetzt das Malibu-Feuer voll erwischt und wir wären evakuiert worden.
Welche sind deine liebsten Einrichtungsgegenstände?
Ich bin absolut detailverliebt und mag Wohnaccessoires aus Holz besonders gern. Meine liebsten Einrichtungsgegenstände sind Kerzenhalter, Stühle, Vasen, Lampen und Beistelltische. Hier bei SoLebIch wurde ich vom Keramikvirus infiziert und habe meine Liebe zu Vasen entdeckt. Momentan bin ich ganz verliebt in meine Wandbilder, die ich in den USA von einem ortsansässigen Fotografen gekauft habe. Eine tolle Erinnerung an eine schöne Zeit dort!
Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Schon als Kind habe ich meine Möbel durch das Kinderzimmer geschoben und angestrichen, ganz zum Leid meiner Eltern. Als ich mit 21 dann meine erste gemietete Wohnung bezogen habe, konnte ich mich so richtig austoben. Ich liebe es noch heute, Wände zu streichen und Dinge im Haus zu verändern. Ich glaube, dass ist der perfekte Ausgleich zu meinem Job.
Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?
Ich mache fast täglich Sport. Ich bin früher schon viel gelaufen und habe zwei Halbmarathons geschafft! In den USA bin ich dann zum ersten Mal in meinem Leben in einem Fitnessstudio gelandet. Ich glaube, ich habe mehr Sport-/Jogginghosen im Schrank als Jeans. Wo wir gleich bei meiner nächsten Leidenschaft wären: Ich esse gerne Kuchen, Schokolade und trinke viel zu viel Kaffee.
Wie und wohin reist du gerne?
Wir reisen gerne mit dem Wohnmobil. Mit zwei Kindern und Hund einfach perfekt für uns. Wohin? Irgendwo ans Meer, wo die Sonne scheint. Am liebsten nach Italien oder in den Norden. Während unseres Aufenthaltes in den USA waren wir viel mit dem Auto unterwegs. Haben viele Städte gesehen, in Motels übernachtet und sind dann weiter. Teilweise war es ganz schön stressig und alles andere als erholsam.
Wie alt wärst du, wenn du die Zeit anhalten könntest?
Wenn ich die Zeit anhalten könnte, dann würde ich genau jetzt auf den Stoppknopf drücken. Wir sind alle gesund, die Kinder fast selbstständig und wir rundum zufrieden. Natürlich gibt es auch bei uns Momente, wo Dinge nicht „nach Plan“ laufen, aber so ist das Leben. Rückblickend kann ich sagen, dass wir an solchen Phasen gewachsen sind.
Gab es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Ein toller SoLebIch-Moment war für mich das SoLebIch-Treffen 2016 in München. Es war ganz schön aufregend, das Team und die vielen Gesichter zu den Wohnungen/Häusern kennenzulernen. Mit einigen Mitgliedern stehe ich seit diesem Treffen in Kontakt – und das freut mich sehr!
Vielen Dank, liebe Katrin, für das interessante Interview und die wundervollen Einblicke in dein Zuhause! Um kein neues Bild zu verpassen, könnt ihr Katrin hier folgen.