„Wir haben vor den Toren Berlins einen Holzbungalow gebaut.“ – Zu Besuch bei Herbstzeitlose

von Sebastian

„Schön, wieder hier zu sein“, denken wir uns, als wir vor dem Haus von Patricia aka @Herbstzeitlose stehen – durch ihr traumhaftes Draußenzimmer durften wir ja bereits für die Gartenstory flanieren. Umso mehr kribbelt es uns in den Fingerspitzen, die 130 qm nun von innen kennenzulernen. „Mein Mann und ich haben 2013 vor den Toren Berlins diesen Holzbungalow gebaut“, erklärt Patricia. „Es hat ewig gedauert, bis wir ein passendes Grundstück gefunden hatten, denn es sollte in einem alten Wohngebiet und trotzdem am Feld liegen.“

Patricia hat uns durch ihren Bungalow voller Lieblingsstücke geführt, die allesamt Geschichten erzählen. Währenddessen haben wir erfahren, weshalb der Rohbau innerhalb von nur einem Tag stand und warum Patricia oft einfach so glücklich durch die Räume läuft. Außerdem hat sie uns verraten, welchem heimlichen Vergnügen sie donnerstags frönt ...

Einen Grundriss von Patricias Holzbungalow findet ihr am Ende des Beitrags.

Lieblingsecken: Neben Gervasonis Ghost-Sessel dient der Beistelltisch Tripod von Ethnicraft als Ablage. In der Küche dekoriert Patricia Getrocknetes in Pflanzgefäßen von House Doctor und Ib Laursen.

Liebe Patricia, du wolltest nie Eigentum, lebst nun aber trotzdem in deinem eigenen Bungalow. Wie kam es und was schätzt du daran?

Stimmt, ich wollte nie Eigentum, aber nach drei Räumungsklagen wegen Mängelmeldung an den Vermieter haben wir uns doch dazu entschieden. Ich liebe es, dass unser Zuhause uns gehört und wir hier machen können, was wir wollen.

Patricia (66) hat gerade ihren Seniorenausweis erhalten. „Hat irgendwie so gar nix mit mir zu tun. Ich glaub, ich werd ihn nie vorzeigen“, lacht sie. Nach einer Ausbildung im Antiquitätengeschäft ihres Vaters wollte Patricia eigentlich Innenarchitektur studieren. Was sie stattdessen gemacht hat, verrät sie uns weiter unten.

Wie können wir uns die Aufteilung eures Hauses vorstellen?

Über den Flur gelangt man vorbei am offenen Kochbereich in einen großen Wohn- und Essbereich. Von dort kommt man auf die große Terrasse und in den hinteren Garten.

Der große Wohnraum ist das Herzstück des Bungalows. Mittlerweile stören Patricia der Essensdunst und die Geräusche, weshalb eine Abtrennung im Industriestil aus schwarzem Stahl und Glas zwischen Küche und Wohnbereich auf ihrer Wunschliste ganz oben steht. Die runden Leuchten über der IKEA-Küche sind von Bolia, die Molecular-Deckenleuchte ist von House Doctor.

Der Bungalow ist als Holzständerwerk konzipiert. „Das ist ökologisch mehr als sinnvoll – geringer Fußabdruck und frisst auch als fertiges Haus Umweltgifte“, erklärt Patricia. Innerhalb eines Tages wurden die einzelnen Wände mit Kränen von Lkws geladen und auf der Bodenplatte verankert.

„Die Bilderwand ist meine liebste Wanddeko. Dort hängt unser gemeinsames 34-jähriges Leben.“

Den Esstisch haben Patricia und ihr Mann vor langer Zeit auf einer Indienreise entdeckt und nach Deutschland verschiffen lassen. „Er hat eine wunderbare alte Platte aus abgewetzten Bodendielen, auf denen Handwerker ihre Spuren hinterlassen haben“, schwärmt Patricia. Vor Kurzem hat Patricia das Untergestell durch Metallkufen von Natural Goods ausgetauscht. Die Cloche-Pendelleuchte ist von Norr11.

Eine Besonderheit des Hauses ist neben dem Grundriss die Form: Die Deckenhöhe des Bungalows fällt von 3,50 m auf 2,70 m ab. Das Lambert-Sofa haben Patricia und ihr Mann schon über 20 Jahre. Das Sideboard rechts daneben ist von Home24, das Bücherregal links von Regalraum. Der Couchtisch ist von Flamant.

„Oft stehe ich auf und laufe nur so durch die Räume, schau mir alles an und bin glücklich!“

Vom Essbereich gelangt man in einen kleinen Raum, der als Arbeits-, Musik- und Gästezimmer dient. Vor einem Home24-Schreibtisch steht der PS-Stuhl von IKEA. Hier befindet sich auch der Ghost-Sessel von Gervasoni, der zu entspannten Lesestunden einlädt – Morgensonne inklusive.

Windhund Barough nutzt gerne Patricias morgendlichen Kaffeeplatz, sobald sie ihn verlassen hat. Im dahinter liegenden Raum befindet sich das Klavier von Patricias Mann, der Musiker ist. „Für mich ein absolutes Zuhausegefühl, wenn er dort spielt“, schwärmt Patricia.

„Kleider und Schuhe haben wir im Hauswirtschaftsraum verstaut, da ich keine Schränke im Schlafzimmer haben wollte.“

Vom Flur gehen ein kleines Gäste-WC, der Hauswirtschaftsraum sowie das Schlafzimmer ab. Dort wiederum führt der Weg in das Badezimmer mit angrenzender kleiner Sauna – beides mit Blick in den Garten.

Zu der Mid-Century-Schubladenkommode im Schlafzimmer hast du eine besondere Beziehung …

Stimmt! Mein Mann hat sie mir zu meinem 60. Geburtstag geschenkt und das, obwohl er den Stil nicht wirklich mag. Und dann steht sie auch noch im Schlafzimmer ...

Auf Patricias Lieblingskommode steht eine Tischleuchte von House Doctor. Das IKEA-Bett rahmen zwei Daphine-Tischleuchten von Lumina. „Kleider und Schuhe haben wir in Einbauschränken im Hauswirtschaftsraum verstaut, da ich keine Schränke im Schlafzimmer haben wollte und auch der Flur möglichst frei sein sollte“, erklärt Patricia.

Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?

Er ist ein Mix aus Lieblingsdingen. Vieles davon erzählt uns Geschichten, wie zum Beispiel die große Bildergalerie, der Esstisch oder auch der umgestrichene Schrank im Wohnzimmer.

Der neu gestrichene Schrank neben der Bilderwand ist ein Erbstück. Die Bilderwand hinter dem Esstisch (hier noch mit den alten Tischbeinen) ist Patricias liebste Wanddeko: „Dort hängt unser gemeinsames 34-jähriges Leben“, sagt sie. „Jedes Bild hat eine Geschichte über Reisen oder über Freunde, die es gemalt haben, zu erzählen.“

Wo hältst du dich zu Hause eigentlich am liebsten auf?

Das ganze Haus ist mein Lieblingsort. Oft stehe ich auf und laufe nur so durch die Räume, schau mir alles an und bin glücklich! Besonders gemütlich ist es im Winter, wenn die Lichter an sind, denn dann kann man vom Bett im Schlafzimmer aus zum Wohnzimmer rüberschauen.

Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
  1. Ich bin seit 1986 mit meinem acht Jahre jüngeren Mann zusammen/verheiratet.
  2. Ich war mal eine Blondine mit langem Haar und nie ohne Faltenrock, High Heels und Lippenstift unterwegs.
  3. Ich habe über zwei Jahrzehnte als internationales Model gearbeitet.

Der außergewöhnliche Grundriss des Holzbungalows erlaubt es, vom Bett im Schlafzimmer aus zum Wohnzimmer hinüberzuschauen.

Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?

Die Frage, was ich am Donnerstag so mache! Normalerweise gehe ich zum Power Workout, aber wenn es wieder so weit ist, sitze ich vor der Glotze und schaue „Germany’s Next Topmodel“ – und zwar JEDE Sendung. In der Zeit muss sich alles danach richten, mein Mann kocht, und ansprechen darf er mich nur in den Werbeblöcken.

Liebe Patricia, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @Herbstzeitlose hier folgen. Und hier geht es zu ihrer Gartenstory.

Zu allen Homestorys geht’s hier entlang.

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