Als Architektin kann Nina aka Labelfrei gar nicht anders, als wohnsinnig sein! Wir besuchen sie heute in ihrem schönen Zuhause in der Münchner Maxvorstadt; hier wohnt sie gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern auf 80 Quadratmetern. Nicht nur bei platzsparenden Lösungen fürs Kinderzimmer hilft ihr beim Einrichten ihr fachliches Know-how, es sind auch schon wunderschöne Möbel der Marke Eigenbau entstanden. Hereinspaziert in Ninas Welt der raffinierten Wohnideen!
Wir beginnen im Wohn-Essbereich mit tollem Parkettboden: Am selbst designten Esstisch ist viel Platz für gesellige Stunden - im selbst gebauten Regal viel Platz für Bücher und Magazine! Stühle von Egon Eiermann und Ikea, Hocker von Ikea, Teppich von ferm Living, Pendelleuchte von Eno Studio, Bilder von Onemustdash, Typealive, Philuko, artboxOne und Junique
Liebe Nina, du arbeitest als Architektin in München. Hat dein Job deine Leidenschaft fürs Einrichten geweckt?
Ganz klar: ja! In meinem Beruf bevorzuge ich Projekte mit geraden Linien und schlichten Formen. Auch beim Einrichten mag ich es tendenziell eher klar, schlicht und optisch aufgeräumt. Mit Materialien wie Holz und Beton trifft man bei mir eigentlich immer ins Schwarze. Womit wir schon bei Farben wären. Weiß ist bei mir die Ausgangsfarbe zu allem anderen.
Wie wohnst du?
Meine Familie und ich wohnen zu viert in einer drei Zimmer Wohnung auf 78 Quadratmetern in der Münchner Maxvorstadt. Hier haben mein Mann und ich auch schon vor den Kindern gelebt. Mittlerweile wohnen wir jetzt schon seit elf Jahren dort und langsam wird es dann doch etwas eng. Unser großes Glück ist unsere Kreativität und das fachliche Know-how, das unser Beruf als Architekten mit sich bringt. Aus diesem Grund behelfen wir uns immer wieder mit neuen Einbauten und Umbauten. Die angespannte Wohnungssituation in München lässt uns leider seit Jahren nur von einem größeren Zuhause träumen...
Wie bist du beim Einrichten vorgegangen?
Da mein Mann und ich an einer Fachhochschule mit Innenarchitekturzweig studiert haben, waren wir immer nah dran am Interior Bereich. Schon im Studium sind wir dann mit zur Möbelmesse nach Mailand gefahren. Die Stimmungen und Inspirationen dort lassen sich mit Worten eigentlich nicht einfangen. Dennoch haben wir oft Designer und Produkte entdeckt, die uns gefallen haben. Bei der Einrichtung der Wohnung haben wir uns Zeit gelassen und vieles blieb zunächst ein Provisorium, bis das richtige Möbel gefunden oder entworfen war!
Ihr habt Möbel selbst entworfen?
Ja, unser Sideboard war zum Beispiel eines der ersten Möbelstücke, das wir gemeinsam entworfen und gebaut haben. Bis heute beherbergt es meine hochheilige CD-Sammlung. Unsere Möbel sind nahezu alle individuelle Lösungen, die wir speziell auf unsere Bedürfnisse und die der Wohnung abgestimmt entworfen haben.
"Trends kommen und gehen, wichtig ist aber, seinen eigenen Stil zu finden!"
Was macht deiner Meinung nach ein schönes Zuhause aus?
Ich würde jetzt einfach mal sagen, es ist wichtig, dass eine Wohnung etwas Besonderes hat! Das sie auch die Persönlichkeit der Bewohner widerspiegelt. Trends kommen und gehen, von denen kann man sich inspirieren lassen, aber seinen Stil muss man selbst finden!
Was oder wer inspiriert dich?
Ich geb’s zu, ich bin süchtig nach Wohnzeitschriften- und büchern, bin auf dem einen oder anderen Blog unterwegs und finde auch viel Inspiration auf Instagram, Pinterest und hier auf SoLebIch.
Um viele Bereiche im Wohnzimmer optisch zu vereinen, wählt Nina immer die Farbe weiß als Ausgangspunkt. Dazu kombiniert sie Möbel und Accessoires aus verschiedenen Hölzern. Sideboard: selbst gebaut, Stuhl "Eames Plastic Side Chair" von Vitra, Sofa von Machalke, Kissen von Hema, Sprossenstuhl vom Flohmarkt
Nina dekoriert gerne mit Sukkulenten, Kakteen und Accessoires aus Holz, zum Beispiel auf dem Regal über dem Sofa. Stehleuchte "Slim Sophie", Holzaffe von Kay Bojesen, Holzhand vom Künstlerbedarf, Übertöpfe vom Flohmarkt, von Ikea und Obi
Hast du Lieblingsdesigner oder Hersteller?
Ich könnte mich jetzt nicht auf einen bestimmten Hersteller festlegen. Generell tendiere ich zu skandinavischen Designern, bin aber genauso begeistert von Möbeln einiger deutscher Jungdesigner. Naja, und die 50er bzw. 60er Jahre stehen immer hoch im Kurs bei mir. Auf meiner aktuellen Wunschliste steht der Tray Table von Hay, den schmachte ich eigentlich schon seit Jahren an.
Wo kaufst du deine Einrichtungsgegenstände?
Viele unserer letzten Möbel haben wir einfach selbst gebaut, weil wir lange nichts passendes gefunden haben. Ansonsten gehe ich hier in München gerne mal zu Bolia oder ins Magazin! Aber auch Ikea ist immer wieder unsere Anlaufstelle. Online kaufe ich ab und an bei Connox, geliebtes Zuhause, Westwing oder das Tropenhaus.
Wo trifft man dich sonst in München?
Die meiste Zeit pendel ich zwischen den Stadtteilen Schwabing (Wohnen), Isarvorstadt (Kiga) und Neuhausen (Arbeit) hin- und her. In den wärmeren Jahreszeiten trifft man uns dann oft auf Spielplätzen. Ich mag die Ecken um den Gärtnerplatz sehr gerne, das Univiertel mit seinen Läden und Cafés und ganz klassisch unser Museumsviertel. Shoppen kann man gut um die Ecke in der Türkenstraße bei AnniBazaar (Kinderbekleidung) und Nia Pret-à-Porter. Auch Kauf dich Glücklich in der Schellingstraße ist ein guter Tipp. Danach ins Restaurant Picnic in der Barerstraße 48 oder zum Kaffee ins Lost Weekend in der Schellingstraße 3. Auch lecker ist's im zumLaden in der Türkenstraße 37.
Bei dir gibt es keinen Tag ohne...?
Kaffee!
Auch in der Küche tobt sich Nina immer wieder mit tollen Dekoideen aus - zum Beispiel mit der Wanddeko aus Washi-Tape oder der wunderschönen Blatt-Girlande!
Deine beiden Kinder teilen sich ein Zimmer. Wie habt ihr beim Einrichten beide glücklich machen können?
In erster Linie haben wir versucht ihnen jeweils eigene Bereiche zu schaffen. Der Große hat seine eigene Schreibtischecke und die Kleine ihren Maltisch in der Mitte des Raumes. Rein farbtechnisch ist es sich in unserem Kinderzimmer ziemlich bunt gemischt! Beide Kinder haben ihre Vorlieben und die möchte ich ihnen auch zugestehen. Wir haben außerdem ein Doppelhochbett gebaut, damit darunter Platz für Schränke und zum Spielen entsteht. Die andere Kinderzimmerwand ist komplett mit dem Ikea Stuva System bestückt, zum einen als Kleiderschrank, zum anderen für Spielzeug.
Im Kinderzimmer hat Nina eigene Ecken und Rückzugsorte für Tochter und Sohn geschaffen. Schreibtisch, Lampenschirme, Stuhl und Fell von Ikea, Stoffkorb von HouseDoctor, Medizinball, Schulstuhl, Kästchen und Regal geerbt, orange Uhr vom Flohmarkt
Das Bett im Schlafzimmer ist ebenfalls selbst gebaut: Küchenöberschränke von Ikea bilden den Bettkasten und bieten viel Stauraum. Daneben befindet sich der Arbeitsplatz der Eltern - eingerahmt von einem witzigen Wellensittich-Wandtattoo! Stuhl "Eames Plastic Side Chair" von Vitra, Schreibtischleuchte "Tolomeo" von Artemide, Wandregal aus Boxen von Ikea, Leuchte von Ikea, großes Wandbild von Ninas Vater selbst gemalt (KlausJahnArt)
Drei Dinge, die wir sicher noch nicht über dich wussten:
Ich gehe nicht gerne ins Schwimmbad, außerdem habe ich ganz üble Flugangst, steige aber trotzdem ein, weil man manche Orte mit dem Auto einfach so schlecht erreichen kann! Naja, und meist muss es am Abend einfach Serien Trash TV anstatt der History Channel oder arte bei mir sein.
Wo entspannst du?
Zum einen natürlich im Urlaub; in den letzten Jahren machen wir wegen der Kinder vermehrt Familienurlaub mit Selbstverpflegung und das oft mit Freunden. Letzten Sommer ging es in die Toskana. Italien ist und bleibt einfach ein tolles Land zum Urlaub machen. Wir hatten eine große Ferienwohnung auf einem alten Landgut, die wir über Interchalet gefunden hatten.
Aber auch rund um München gibt es tolle Orte, die einen Ausflug wert sind. Mein Tipp ist eine Wanderung durch die Maisinger Schlucht - ideal auch an heißen Sommertagen! Startpunkt ist der Wanderparkplatz am Ende der Maisinger-Schlucht-Straße in Starnberg. Von Starnberg aus geht es dann am Maisinger Bach entlang. Die Wanderung führt über gut befestigte Schotterwege - nicht ganz ideal für Kinderwägen, aber machbar - unter großen Bäumen am Maisinger Bach entlang und dauert knapp drei Stunden, je nachdem, wie viel es zu entdecken gibt. Wer Lust hat, kann vorher kleine Boote basteln und mit den Kindern ein Wettfahren veranstalten. Es gibt immer wieder gute Stellen, an denen man ans Wasser kommt.
Danke für das Interview und die tollen Tipps!
In Ninas SoLebIch-Profil findet ihr noch mehr Fotos aus ihrem schönen Zuhause. Folgt ihr, um kein neues Bild zu verpassen!