Farbwechsel – So streichst du deine Wände

von Nina

Wer seinem Zuhause einen neuen Look verpassen will, für den ist das Wändestreichen die schnellste und günstigste Variante. Doch was braucht man alles, um seinen Wänden eine frische Farbe zu verleihen? Pinsel, Farbrolle, Abklebeband – wir zeigen euch, was ihr alles benötigt, und haben ein paar Tipps und Tricks, um ein tolles Farbergebnis zu bekommen.

1. Farbauswahl

Für unser Büro-Makeover haben wir Resist-Farben von Anna von Mangoldt verwendet.

Zu Beginn muss natürlich erst einmal ein Farbton ausgewählt werden. Im Baumarkt oder im Farbenfachmarkt gibt es eine große Auswahl an bereits fertig gemischten Wandfarben. Doch es gibt auch die Möglichkeit, Farben anmischen zu lassen – zum Beispiel nach Farbfächern: Die Gängigsten sind der RAL-, der Pantone- und der HKS-Farbfächer. Viele Farbenhersteller haben aber auch ihre eigenen Farbwelten kreiert. Beim Kauf der Farbe empfiehlt es sich durchaus, eine etwas bessere Qualität zu wählen. Ihr braucht nicht die teuerste Farbe zu wählen, aber es sollte auch nicht die günstigste sein. Günstige Farben sind oft sehr wässrig, weshalb man insgesamt mehr Farbe benötigt, denn man muss mehrmals streichen, um ein brillantes Farbergebnis zu bekommen. Je hochwertiger die Farbe ist, desto mehr Pigmente enthält sie, deckt damit besser und auch die Leuchtkraft der Farbe ist stärker. Vor allem bei dunkleren Tönen solltet ihr nicht die günstigste Variante wählen.

Kleiner Tipp: Für ein harmonisches Raumgefühl die Wandfarbe auf die Möbel abstimmen. Das zarte Grau passt wunderbar zum Chromgestell und zu Schwarz.

Grundsätzlich gibt es Acryl- und Latexfarben. Acrylfarbe ist der Klassiker und beruht auf einer Wasserbasis. Latexfarbe enthielt früher wirklich Latex, weshalb sie sehr kostspielig war. Mittlerweile wurde Latex durch Kunstharz als Bindemittel ersetzt. Insbesondere, wenn ihr feuchte Räume wie das Badezimmer streichen wollt oder in der Küche an Stellen, die viel Wasser abbekommen, sind Latexfarben von Vorteil, denn sie sind resistent gegen Wasserflecken und können mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Doch auch für Wände, die großer Beanspruchung ausgesetzt sind wie zum Beispiel das Treppenhaus, ist Latexfarbe von Vorteil, denn die Farbe reibt sich sonst schnell ab und ihr habt insbesondere bei dunklen Tönen schnell weiße Schleier auf der Wand. Doch Achtung: Latexfarben haben aufgrund ihrer Kunstharzbasis meist eine glänzende Oberfläche.
Mittlerweile gibt es aber abriebfeste Farben mit einem matten Finish, wie zum Beispiel die Resist-Farbe von Anna von Mangoldt, die wir auch für unser Büro verwendet haben. Sie verzichtet sogar auf Kunstharz und ist trotz Acrylbasis abriebfest.

2. Richtig streichen: Das benötigt ihr

Um die Farbe an die Wand zu bringen, solltet ihr folgende Utensilien besorgen:

- Abklebeband
- Malerfolie und/oder Malervlies
- Pinsel
- Farbrolle
- Farbwanne oder Farbgitter für große Eimer
- Umrührholz

Abklebeband

Mit dem Kreppband klebt ihr Türrahmen, Fußleisten und die Decke ab.

Malerfolie und/oder Malervlies

Um den Boden vor Farbspritzern zu schützen, verwendet ihr ein Malervlies. Wenn ihr noch Möbel abdecken müsst, eignet sich eine Malerfolie am besten. Diese gibt es in vielen Größen, sodass beispielsweise auch eine ganze Küchenzeile darunter verschwinden kann.

Pinsel

Mit dem Pinsel streicht ihr die Kanten und Ecken vor, denn dort kommt man mit der Farbrolle nicht hin.

Farbrolle

Die Auswahl an Farbrollen ist groß. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Länge der Fasern. Es ist wichtig, dass ihr die Rolle passend zu eurer Wand wählt, um einen gleichmäßigen Farbauftrag zu gewährleisten. Bei rauen, strukturierten Untergründen, zum Beispiel Raufasertapete oder grobem Putz, ist eine Rolle mit langen Florfasern und flauschiger Oberfläche optimal. Die langen Fasern können viel Farbe aufnehmen, sodass sie den unregelmäßigen Untergrund optimal deckt. Habt ihr jedoch eine glatt verputzte Wand, ist eine Rolle mit kurzen Fasern besser, da ihr sonst zu viel Farbe auftragt, die die Wand nicht aufnehmen kann. Wenn ihr unsicher seid, lasst euch vor Ort beraten.
Nicht zwingend notwendig, aber sehr hilfreich, ist zusätzlich eine kleine Farbrolle. Sie ermöglicht euch, auch Stellen zu streichen, an denen ihr mit der dicken Rolle schwer hinkommt, beispielsweise um den Heizkörper herum oder an den Innenseiten der Fenster.

Farbwanne oder Farbgitter

Diese braucht ihr, um die Farbe gleichmäßig auf der Rolle zu verteilen. Wenn ihr einen großen Farbeimer habt, in den die Rolle hineinpasst, könnt ihr die Farbe mithilfe eines Farbgitters direkt aus dem Eimer nehmen. Habt ihr jedoch nur einen kleinen Eimer oder eine Dose, braucht ihr eine Farbwanne, in die ihr die Farbe umschüttet, sodass ihr sie dank der Abrollfläche gleichmäßig auf die Rolle auftragen könnt.

Umrührholz

Da sich die Farbe nach längerem Stehen absetzt, solltet ihr sie auf jeden Fall vor dem Auftragen noch mal gut umrühren. Am besten geht das mit einem Umrührholz. Ihr könnt aber auch eine alte Holzlatte nehmen.

3. Streichen – Step by Step

Die richtige Vorbereitung

Vor dem Streichen ist nach dem Streichen. Je sorgfältiger ihr alles abklebt, desto weniger Arbeit habt ihr hinterher mit Nachbessern und Putzen. Mit dem Kreppband alle Tür- und Fensterrahmen, die Decke und die Fußleisten, Fensterbänke und Heizkörper abkleben. Kleiner Tipp: Die Fußleisten einfach abschrauben, dann ist das Ergebnis noch ordentlicher.
Auf dem Boden Malervlies ausrollen, die zu schützenden Möbel mit Folie abdecken.

Achtung: Wenn ihr eine dunkle Wand in einer hellen Farbe streichen wollt, unbedingt vorab den dunklen Ton mit einem hellen Grau einmal überstreichen, bevor ihr mit eurer Wunschfarbe loslegt. Dadurch wird der dunkle Ton neutralisiert und ihr habt die perfekte Grundlage, damit die helle Farbe anschließend leuchten kann.

Tipp: Ein kleiner weißer Streifen zur Decke hin lässt den Raum optisch höher wirken und sorgt für einen sauberen Abschluss. Ist die Wand vorher farbig, zählt es noch zur Vorbereitung vorab, einen weißen Streifen zu streichen (macht diesen breiter, als er am Ende sein soll). Nachdem die Farbe getrocknet ist, parallel zur Decke mit Kreppband abkleben. Je nachdem, wie dick ihr das Kreppband wählt, habt ihr direkt den passenden Abstand zwischen Decke und Farbkante.

Los geht’s
Die Farbe gut umrühren und mit dem Pinsel die Kanten und Ecken vorstreichen. Anschließend die großen Flächen mit der dicken Rolle streichen.

Tipp: Um ein möglichst gleichmäßiges Farbergebnis ohne Streifen zu erhalten, ist es wichtig, lange Rollbewegungen zu machen und gleichmäßigen Druck auf die Rolle zu geben. Arbeitet zügig, damit ihr nass in nass streicht, das vermeidet auch Streifen.
Je nach Farbe sind generell oft zwei Anstriche notwendig, besonders bei dunklen Tönen. Plant daher unbedingt beim Kauf die doppelte Menge ein, damit ihr genügend Farbe habt!

Nach dem Streichen
Bevor ihr aufräumt, unbedingt warten, bis die Farbe trocken ist, und ihr seht, ob ihr mit dem Farbergebnis zufrieden seid. Solltet ihr noch mal streichen müssen, müsst ihr sonst noch mal abkleben.
Seid ihr zufrieden, könnt ihr das Malerkrepp abziehen. Farbrollen und Pinsel sowie Farbwanne und Farbgitter könnt ihr einfach mit lauwarmem Wasser gründlich auswaschen, dann könnt ihr sie mehrmals verwenden.

Das große Vorher-Nachher

Unser Büro haben wir in die Farben von Anna von Mangoldt getaucht. Vorher: Meryl 233 ...

… und nachher: Skyline 54.

Eine neue Farbe verleiht dem Raum sofort eine andere Stimmung. Wir lieben unseren neuen Farbanstrich im Büro – vom frohen Mintgrün zum edlen Grau!
Kleiner Tipp: Macht unbedingt ein Vorher-Nachher-Foto, dann ist die Freude nach getaner Arbeit noch größer …

Hat euer Zuhause auch schon einen neuen Farbanstrich bekommen?

Eindrücke von unserem letzten Büro-Makeover seht ihr hier.

Mehr über Anna von Mangoldt erfahrt ihr hier.

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