Von der Oma bis zu den Kindern: Auf Theresias Grundstück leben vier Generationen, die gemeinsam einen bunten Gemüsegarten bewirtschaften.
Gemüse selbst anzupflanzen, braucht zwar Durchhaltevermögen, ist am Ende aber jede Mühe wert. Denn was gibt es Schöneres, als Salat, Gemüse und Kräuter direkt aus dem eigenen Garten zu holen? Das dachte sich auch Theresia alias @twitt und hat sich für den mit der Familie geteilten Garten ein tolles DIY-Projekt überlegt: selbst gebaute Hochbeete, in denen jede der vier Generationen nach Lust und Laune pflanzen und ernten kann.
Hübsch und nützlich zugleich: Hochbeete sind nicht nur ein toller Blickfang im Garten, sie versprechen durch ihr Schichtsystem auch gute Ernteerfolge. In kleinerer Ausführung sind sie sogar auf dem Balkon oder auf der Terrasse möglich. Im Interview erklärt Theresia, wie man beim Hochbeetbauen vorgeht, was man dafür benötigt und was nun alles in ihrem Generationengemüsegarten wächst.
Mit einem geräumigen Pflanztisch und zarten Eukalyptuskränzen als Deko macht das Werkeln im Garten noch mehr Spaß.
Liebe Theresia, wie kann man sich euren Generationengemüsegarten vorstellen?
Der Gemüsegarten wurde ursprünglich von meiner Großtante im Garten gepflegt. Wegen der beschwerlichen Arbeit am Boden musste sie ihn aber mit zunehmendem Alter verkleinern und schließlich ganz aufgeben. So kam der Plan auf, den Garten an einem anderen Ort weiterzuführen und – in weiser Voraussicht – Hochbeete anzulegen. Schnell haben sich alle angeschlossen – und so haben wir einen Gemeinschaftsgemüsegarten geschaffen, in dem jeder sein Beet pflegen kann: die Großtante, die Oma, wir selbst und mein Schwager mit Familie.
Für die Vorbereitung, den Aufbau und das Befüllen der Hochbeete sollte man einen Arbeitstag und rund 350 € pro Beet einplanen. Auch handwerkliches Geschick ist von Vorteil: „Unserer Meinung nach ist das Projekt etwa eine 5 von 10 auf der Schwierigkeitsskala. Mit zwei Personen lässt es sich gut umsetzen.“
Habt ihr alles selbst gemacht oder hattet ihr Hilfe?
Wir haben tatsächlich alles selbst gemacht, ausreichend Werkzeug und Maschinen waren vorhanden. Einzig die Wasserleitung hat ein befreundeter Spengler verlängert.
Was wächst nun alles in eurem Garten?
Da jede Familie ihr eigenes Hochbeet bewirtschaftet, ist eine große Vielfalt vorhanden. Wir haben viel verschiedenes Gemüse wie Zucchini, Gurken, Kohlrabi, Fenchel, Karotten, Spinat, Tomaten, sogar Auberginen. Außerdem Salat in allen Variationen wie Kopf-, Feld- und Endiviensalat, dazu noch Radicchio. Für unsere Kräuter haben wir ein eigenes Beet angelegt, hier darf sich jeder nach Bedarf bedienen.
Das Schönste am geteilten Gemüsegarten? „Das gegenseitige Austauschen von reifem Gemüse und Salat“, findet Theresia.
Das wird für die selbst gebauten Hochbeete benötigt
• 4 cm starke Fichtenbretter
• Eckpfosten 8 x 8 cm, 8 Stück pro Beet (4 x Ecke, je 2 dazwischen)
• Wühlmausgitter
• Noppenfolie zum Schutz des Holzes
• verschiedene Schrauben
• jeweils 2 Gewindestangen M 16 (in der Mitte zur Stabilität des Hochbeetes)
• Pflastersteine für die Unterkonstruktion
Hilfreiche Werkzeuge
• Kreissäge oder Handkreissäge
• evtl. Hobelbank
• Oberfräse
• Akkuschrauber
• Wasserwaage
• Meterstab und Bleistift
Die Beete sind 3,80 m lang und 1,20 m breit, die Höhe der Oberkante beträgt ca. 85 cm. Zwischen den einzelnen Brettern wurde ein Abstand von 1,5 bis 2 cm zur besseren Hinterlüftung gelassen.
Die Gewindestangen dienen der Verstärkung, damit sich das jeweilige Beet durch das Eigengewicht nicht auseinanderdrückt.
Und so werden die Hochbeete gebaut
Schritt 1: Vorbereitung des Holzes
Zu Beginn werden die Holzbretter für die Hochbeete präpariert – das heißt abgelängt, gehobelt und gestrichen.
Streicharbeiten der Holzbretter, aus denen dann die selbst gebauten Hochbeete entstehen
Schritt 2: Vorbereitung des Untergrundes
Nun wird der Untergrund für die Hochbeete vorbereitet. Dabei wird das Gelände geebnet und eine Reihe Pflastersteine als Fundament verlegt.
Das Gartenhaus ist der Mehrgenerationentreffpunkt. Hier werden gerade Pflasterarbeiten zur Vorbereitung des Untergrundes verrichtet.
Schritt 3: Aufbau des Beetes
Für den Aufbau des Beetes zunächst die erste Reihe Bretter mit den Eckpfosten verschrauben. Mithilfe der Wasserwaage ausrichten, dann die Abstandshölzer auflegen und anschließend das nächste Brett auflegen und verschrauben. Bis zum letzten Brett genauso weiter verfahren, eventuell die Eckpfosten kürzen.
Schritt 4: Die Innenauskleidung des Beetes
Mäuseschutzgitter am Boden des Beetes auslegen, seitlich festtackern, danach die Noppenfolien – mit den Noppen zum Holz! – an den Innenwänden anbringen. Gewindestangen an den langen Seiten ein- und festziehen. Um die Beete optisch abzurunden, wurde auf der Oberseite ein umlaufendes Deckbrett mit abgerundeter Kante angebracht. Hierfür dient die Oberfräse. Somit ist das Beet bereit zum Befüllen!
Untergrund ebnen und Anbringen der Noppenfolie im Inneren der Beete
Schritt 5: Befüllen des Beetes
Das Befüllen des Beetes ist der letzte, aber auch aufwendigste Schritt, bevor angepflanzt werden kann. Dazu werden verschiedene Materialien in insgesamt fünf Schichten in den Beeten verteilt:
1. Schicht: Wurzelstöcke und grober Gehölzschnitt
2. Schicht: feines Häckselgut
3. Schicht: Stallmist
4. Schicht: Kompost aus dem Garten
5. Schicht: neue Erde bzw. Pflanzsubstrat
Mist einstampfen
Schichtweise Material auffüllen – fertig!
Fertig sind die selbst gebauten Hochbeete und der Pflanzspaß kann beginnen!
In den fertigen Hochbeeten wachsen nun die verschiedensten Salat- und Gemüsesorten sowie Kräuter. Zwischen ihnen wurden Hackschnitzel als Weg verteilt.
Vielen Dank, liebe Theresia, für dieses inspirierende DIY!
Theresia (32) lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in der Oberpfalz. Angrenzend an ihr Elternhaus haben sie vor ein paar Jahren ihr Zuhause gebaut und teilen das Grundstück und den circa 2.000 qm großen Garten seither mit ihrer Familie. Neben den neuen Hochbeeten und einem Bereich für Hühner und Bienen gibt es hier noch das ehemalige Gartenhäuschen der Urgroßeltern, in dem alle vier Generationen bis heute gerne zusammenkommen. Hier geht es zu Theresias Wohnungsbildern.