Gästequartier, Daybed und Stauraumwunder in einem – was fast zu schön klingt, um wahr zu sein, hat Susan alias @2box detail im Handumdrehen verwirklicht. Aus Seekieferplatten vom Baumarkt hat die Architektin in weniger als einer Woche ein tolles Gästebett geplant und gebaut, das definitiv zu gemütlich ist, um nur vom Besuch genutzt zu werden. Hier erklärt sie, wie sie bei ihrem DIY vorgegangen ist.
Liebe Susan, ihr habt einige eurer Möbel selbst entworfen und gebaut. Wie seid ihr auf die Idee für das hübsche Gästebett gekommen?
Bei unseren Kindern stand dringend ein Zimmerumbau an. Für die Umbauzeit benötigten wir ein Ausweichquartier innerhalb der Wohnung, denn für Gäste stand nur die Erkerbank zur Verfügung. Das geht für ein oder zwei Nächte, aber nicht für einen längeren Zeitraum. Also musste ein neues Gästebett her.
Für die Planung und den Aufbau des Gästebettes sollte man ca. 5 bis 6 Tage einplanen. Dadurch, dass alle Verbindungen später sichtbar sind, sollte man außerdem relativ präzise und sorgfältig arbeiten.
Wieso habt ihr euch für Seekieferplatten als Basis entschieden?
Seekiefer ist ein Bausperrholz, das in der Optik etwas rauer ist als Möbelsperrholz. Die Maserung ist lebendiger und es ist auch mal ein Ast im Furnierbild. Wer es feiner möchte, sollte Möbelsperrholz beim Schreiner bestellen, das ist dann aber auch etwas teurer. Seekieferplatten kosten im Baumarkt ca. 18 € pro Quadratmeter, Möbelsperrholz je nach Holzart 25 € bis 37 € pro Quadratmeter.
Das braucht ihr für das DIY-Gästebett
• Seekieferplatten aus dem Baumarkt, auf die entsprechenden Längen gekürzt
• Akkuschrauber
• Stichsäge für Anpassarbeiten
Und so wird das Holzbett gebaut
Schritt 1: Das Aufmaß
Vor der Planung kommt das Aufmaß: Wo soll das Bett stehen, gibt es etwas zu beachten (Steckdosen, Fußbodenleisten, Heizkörper etc.)? Das alles sollte man vorher in einen Plan einzeichnen.
Schritt 2: Die Planung
Wie lang und wie breit soll das Bett sein? Braucht man eine Ablage und wenn ja lieber am Kopf- oder am Fußende? Wie hoch soll das Bett sein? Soll es eingebaute Fächer geben? Sind alle Fragen geklärt, wird unter Berücksichtigung aller Aspekte eine Zeichnung angefertigt und eine Stückliste für die benötigten Holzbretter erstellt.
Schritt 3: Der Aufbau
Nun wird das benötigte Material besorgt und das Bett nach dem zuvor gezeichneten Plan zusammengeschraubt. Eventuelle Anpassarbeiten am Holz können mit der Stichsäge verrichtet werden. Zum Schluss noch einen passenden Lattenrost und eine Matratze nach Wahl auflegen, das Bett frisch beziehen und mit Kissen und Decken dekorieren.
Die Materialkosten für das Holz belaufen sich auf etwa 140 €. Susans Matratze ist 90 x 200 cm groß und hat 120 € gekostet, der Lattenrost 90 €. Insgesamt hat sie für das Gästebett also 350 € ausgegeben.
Fertig ist das gemütliche Gästebett, das sich auch wunderbar als Daybed eignet!
Müsste Susan ihr Gästebett noch einmal bauen, würde sie die Ablage am Fuß- und nicht am Kopfende anordnen, um auch tagsüber eine Abstellmöglichkeit für die Kaffeetasse zu haben. Am Kopfteil könnte stattdessen eine Wandablage für Bücher oder für den Wecker angebracht werden.
Vielen Dank, liebe Susan, für dieses inspirierende DIY!
Susan lebt mit ihrem Mann, den beiden Kindern und Hund Anton in einer 135 qm großen Altbauwohnung in Stuttgart. Ihr Händchen fürs Einrichten wurde ihr als Tochter eines Architekten und einer Künstlerin in die Wiege gelegt, ihr persönlicher Einrichtungsstil ist von zahlreichen Dänemark-Reisen und ihrem Studium an der Kunstakademie geprägt. Seit 2008 leitet sie gemeinsam mit ihrem Mann ein eigenes Architekturbüro. Hier geht es zu Susans Wohnungsbildern und hier zu ihrer Homestory.