Dass Stefan aka @Apartment S6 ein glückliches Händchen für Inneneinrichtung besitzt, wurde uns bereits im September bewusst, als wir ihn für eine Homestory in seiner Hamburger Altbauwohnung besuchten. Dass der Architekt nun aber auch unter die Möbelbauer gegangen ist, das ist neu – und absolut großartig! Wie man mit nur 35 € in der Tasche gleich zwei stylishe Beistelltische selbst bauen kann, zeigt Stefan uns in seinem heutigen DIY.
So schick, so günstig: Stefans DIY-Projekt kostet gerade einmal 35 €. Wer wie er bereits Lack und Holzleim zu Hause hat, spart sogar noch mehr. Alle benötigten Werkzeuge und Materialien sind im Baumarkt erhältlich.
Das braucht ihr für eure Beistelltische
- - zwei Leimholzplatten in Fichtenholz: 120 x 40 x 1,8 cm und 120 x 20 x 1,8 cm (oder je nach gewünschter Größe der Tische)
- - Holzleim
- - Lack
Hilfreiche Werkzeuge
- - Bleistift
- - Geodreieck
- - Zollstock
- - Zirkel
- - Stichsäge
- - Exzenterschleifer (geht aber auch per Hand)
- - Schleifpapier
- - Schraubzwingen
- - eine Holzleiste
Und so baut ihr die Holztische
Schritt 1: Aufzeichnen
Für die Tischplatten der beiden Tische werden mit dem Zirkel zwei Kreise mit 39 cm Durchmesser auf dem 120 x 40 cm langen Brett aufgezeichnet. Aus dem restlichen Brett sollen noch die zwei Füße für den zweiten Tisch entstehen – sie haben die Maße 40 x 20 cm. Die genaue Länge der Füße wird später ermittelt.
Aus dem anderen Brett (120 x 20 cm) werden die Füße für den ersten Tisch gefertigt. Dazu muss das Brett selbstständig oder im Baumarkt in drei gleiche Teile (jeweils 39 x 20 cm) geschnitten werden. Nun wird eine der Tischplatten vom Mittelpunkt aus mit dem Geodreieck in drei gleiche Segmente à 120° geteilt.
Schritt 2: Sägen
Nun werden alle vorgezeichneten Teile ausgesägt. Bei den Kreisen kann die Bleistiftmarkierung stehen gelassen und später mit dem Exzenterschleifer entfernt werden.
Bei den geraden Schnitten kann eine Holzleiste zu Hilfe genommen werden, die mit Schraubzwingen am Brett befestigt wird und so als Führungsschiene dient. Hierbei muss aber auf eine Maßzugabe geachtet werden, um die aufgezeichnete Linie auch wirklich zu treffen (Außenkante Stichsäge bis Sägeblatt).
Für die Füße werden die Sichtkanten mit 45° abgewinkelt, so erscheinen sie schlanker und werden zum Designfeature. Hierfür die Stichsäge auf 45° einstellen und jeweils eine Seite pro Fuß mithilfe der Führungsschiene auf Gehrung sägen. Die Länge der Füße für den ersten Tisch sollte ca. 19 cm betragen. Besser etwas zu lang absägen als zu kurz – die Länge kann beim Schleifen im Anschluss noch angepasst werden (Schritt 3).
Für den zweiten Tisch werden die zwei Füße auf die Tischplatte gestellt – so wird Maß genommen, welche Länge die Bretter haben müssen. Anschließend wird auch hier auf Gehrung gesägt. Auf die Gehrung kann auf Wunsch auch verzichtet und die Sichtkanten können stattdessen rechtwinklig gelassen werden.
Ganz ohne handwerkliches Geschick geht es bei Stefans DIY nicht: „Ich denke, das Projekt verdient eine 4 bis 5 von 10 auf der Schwierigkeitsskala. Wenn man die Gehrungskanten weglässt, wird es aber etwas einfacher.“
Schritt 3: Schleifen
Nun werden alle vorher gesägten Bretter geschliffen und aufeinander abgestimmt. Dabei werden zunächst die Ränder der beiden Tischplatten mit dem Exzenterschleifer in Form gebracht und anschließend auf den Boden gelegt. Nun können die Füße probeweise auf dem Tisch platziert werden, um auszumachen, an welchen Stellen wie viel weggeschliffen werden soll. Die Gehrungen der Füße werden nun so geschliffen, dass sie perfekt zur Rundung der Tischplatten passen.
Abschließend werden noch einmal alle Oberflächen glatt geschliffen und die Kanten von Hand gebrochen.
Schritt 4: Verleimen
Alle Bretter sollten für den nächsten Schritt staubfrei sein. Die Füße werden nun mit Holzleim auf die Tischplatten geklebt und beschwert. Die Trocknungszeit sollte mindestens einen Tag betragen.
Schritt 5: Lackieren
Zum Schluss werden die Tische lackiert. Hierfür bietet sich ein lösungsmittelbasierter Buntlack an, der in einer Schicht aufgetragen wird. So kommt die Maserung des Holzes noch zum Vorschein. Ein seidenmattes Finish des Lackes sorgt für eine angenehm matte Oberfläche.
Auch Acryllacke oder Öle kommen infrage. Natürlich können die Tische auch naturbelassen bleiben. Nach dem Lackieren müssen sie ein bis zwei Tage durchtrocknen.
Fertig sind die schönen Beistelltische aus Holz!
Die schlichten schwarzen Beistelltische in unterschiedlichen Höhen fügen sich perfekt in Stefans minimalistisch geradliniges Wohnkonzept ein.
Vielen Dank für dieses tolle DIY-Projekt, lieber Stefan!
Nach mehrfachem Pech mit Vermietern hat Stefan aka @Apartment S6
sein persönliches Wohnglück in einer kleinen Eigentumswohnung in Hamburg gefunden. Mit einem klar durchdachten Konzept und viel Herzblut hat er den renovierungsbedürftigen Altbau saniert und in ein schickes und durchweg modernes Zuhause verwandelt. Hier geht es zu Stefans Homestory und hier zu seinem Profil.