Zu Besuch bei Roomstories: Bienvenidos in Rheda-Wiedenbrück!

von Kati Tiringer

Carlota aka Roomstories wohnt mit ihrer Familie auf 225 Quadratmetern in Rheda-Wiedenbrück. Das Haus haben ihr Mann und sie vor vier Jahren gebaut und dabei eigene Entwürfe wie ein großes Eingangsfenster umgesetzt. Die Einrichtung gestaltet Carlota mit ihrem spanischen Temperament und viel Kreativität: zu ihren geradlinig modernen Möbeln und Designklassikern kombiniert sie verspielte Wohnaccessoires, Urlaubsmitbringsel und eigene Fotografien. So entsteht ein spannender Wohnmix mit viel Individualität, der dank einer durchgängigen Farbgestaltung einer klaren Linie folgt. In ihrer Homestory erzählt Carlota heute vom Familienleben mit ihren drei Söhnen, von ihrer Selbstständigkeit und natürlich von ihrem Wohlfühlort Zuhause. Hereinspaziert!




Liebe Carlota, wie lebst du?
Ich wohne mit meinem Mann und unseren drei Kindern, der Große ist sechs, die Zwillingsbrüder drei Jahre alt, im wunderschönen ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück. Ich bin übrigens selber auch ein eineiiger Zwilling, also hat sich bei mir das Gerücht, Zwillinge überspringen immer eine Generation, als Ammenmärchen entpuppt. Vor vier Jahren haben wir nach langer Suche endlich ein Grundstück für den Hausbau gefunden. Wir haben unseren zweigeschössigen Neubau selbst entworfen; Nächte lang geplant, um dann immer wieder alles zu verändern. Heraus gekommen sind schließlich 225 Quadratmeter Wohnfläche. 

Bitte beschreibe euer Zuhause.
Das große Eingangsfenster war wirklich eine Herausforderung für den Bauträger und wir wussten bis zum Ende nicht, ob es sich so umsetzen lässt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Im Erdgeschoss befindet sich der Flur mit Gäste WC und mein Büro. Durch die Glastür, welche wir in Anlehnung zum Eingangsfenster anfertigen lassen haben, gelangt man in die offene Küche mit Essbereich. Zur Rechten ist dann unser Wohnzimmer. Im oberen Stockwerk des Hauses befinden sich die drei Kinderzimmer, weil aber unsere Zwillinge zusammen schlafen möchten, wird eines davon als Spielzimmer genutzt. Die Kinder haben auch ihr eigenes Badezimmer und unser kleines Reich; Schlafzimmer mit Bad und Ankleidezimmer - kein Carry Bradshaw Kleiderschrank, sondern Pax aus Schweden ;-) Mein Mann wollte übrigens eigentlich unbedingt einen Keller, aber als wir aus unserer alten Wohnung ausgezogen sind und beim Ausräumen des Untergeschosses gesehen haben, was für Sammler wir sind, haben wir uns zum Glück dagegen entschieden. 

     

     



Bitte erzähle uns ein bisschen mehr über dich...
Aufgewachsen bin ich in Alicante, im Süden von Spanien, lebe aber seit 18 Jahren in Deutschland - wenn ich darüber nachdenke fühle ich mich etwas alt, tatsächlich bin ich 37. Aus Spanien habe ich die Angewohnheit mitgebracht, alles auf morgen zu vertagen und von meinem Vater habe ich das viele, laute Reden und mein Temperament geerbt. Ich würde mich als kreativen Menschen beschreiben, in meinem Kopf sprudeln immer neue Ideen und ich lebe sehr nach dem Prinzip „einfach mal machen“. So kam meiner Schwester und mir im Kreativrausch bei einer Flasche Montelpuciano zum Beispiel die verrückte Idee, selbstklebende Bilderrahmen aus Filz zu entwerfen und schon standen wir auf dem Weihnachtsmarkt und verkauften unsere selbstentworfene Produkte. 

Und was machst du hauptberuflich?
Bevor ich Mama wurde, habe ich 15 Jahre lang für einen großen Medienkonzern gearbeitet. Mit den Kindern kam dann endlich der Mut, meine Leidenschaft, die Fotografie, zum Beruf zu machen. Meine Schwester musste natürlich sofort mitziehen und so fotografieren wir nun seit sieben Jahren Hochzeitsreportagen und Familienporträts. Ich kann nur sagen: es ist herrlich glückliche Menschen zu begleiten und ich bin sehr glücklich darüber, das als Arbeit bezeichnen zu können!

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Mich haben schon immer die kleinen Details fasziniert, die ein Zuhause zu einen gemütlichen, wunderschönen und einzigartigen Ort machen! Die Liebe für's Einrichten habe ich aber definitiv von unseren Eltern: Meine Mutter hat immer die schönsten Oster- und Weihnachtischdekorationen gezaubert und das Restaurant meines Vaters wurde zu Weihnachten in ein echtes Winterwunderland verwandelt. Viele Leute sind einfach nur reingekommen, um diese einzigartige Dekoration zu sehen. Beim Gedanken daran werde ich immer wieder sentimental... Unser ganzes Zuhause war mit viel Geschmack und Liebe eingerichtet – bis auf unser Kinderzimmer... Das durften meine Schwester und ich schon mit acht Jahren ganz alleine gestalten, mit dem Ergebnis, dass wir unsere Eltern gezwungen haben das ganze Zimmer bis unter die Decke mit einer Papageien-Stofftapete zu tapezieren. Jetzt wären wir wieder voll im Trend, oder?

     
     



Bitte beschreibe deinen Wohnstil. 
Ich habe keinen klaren Wohnstil. Ich liebe skandinavisches Design aber ich finde, ein Zuhause muss immer die eigene Persönlichkeit ausstrahlen. Mein Zuhause verrät sehr viel über mich selbst: es zeigt meine Liebe zu allen Arten von Holz, alten Möbelstücken und den Farben Grau und Grün, erinnert dank vielen Fotografien an meine Reisen und verrät natürlich auch, dass wir drei wilde Jungs haben. Wenn unsere Wände sprechen könnten, würden sie einfach AUAAAAHHH schreien!

Wie bist du beim Einrichten vorgegangen?
Wir mussten erst eine Zeit lang in unserem Haus wohnen, bis uns ganz klar wurde, was wir alles brauchen. Wir haben zuerst unsere alten Möbel mitgenommen und dann nach und nach viele davon ausgetauscht! So bekam unser Zuhause aber auch seine Seele. Das Sofa war ein großes Thema bei uns. Mein Mann und ich wurden uns einfach nicht einig welches Sofa reinpasst! Mein Mann hatte dann die zündende Idee, ein Sofa bauen zu lassen. Ich fing an, eifrig zu recherchieren und so haben wir schließlich einen tollen Schreiner gefunden, der unsere Wünsche umgesetzt hat! Das hat dann so gut geklappt, dass wir mit der Garderobe am Eingang genauso weitergemacht haben. Mir war auch wichtig ein Farbkonzept zu haben. Ich finde fast alle Farben wunderschön aber ich brauchte ein Grundkonzept! Es sollte alles harmonisch wirken und zueinander passen. Unterschiedliche Farben kann man immer wieder durch kleine Accessoires in Szene setzen aber mir ist es wichtig, dass das Haus eine Linie hat.

     

     



Wer oder was inspiriert dich?
Mich inspiriert wirklich sehr viel. Das kann der kleine Wohnladen um die Ecke, ein individuelles Boutique Hotel, eine Ausstellung, ein Besuch bei Freunden, eine Wohnzeitschrift sein. Aber ich muss wirklich sagen, dass ich mir sehr viel Inspiration bei SoLebIch geholt habe. Ich war ja erst ein heimlicher Zuschauer und Beobachter dieser Community und dann habe ich mich auch getraut! Tja, jetzt habt ihr mich an der Backe...

Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Zuhause darf ich ich sein! Nach Hause zu kommen bedeutet für mich manchmal offline zu sein. Es ist schwer zu erklären, aber wenn ich nach Hause komme habe ich immer das Gefühl ich darf meine alte Jogginghose anziehen! Mit drei Kindern wird es zwar nie ganz ruhig und entspannt, aber es sind dann eben einfach wir! 

Hast du einen liebsten Einrichtungsgegenstand?
Mein Lieblingsstück ist der Rocking Chair von Eames. Den hat mir mein Mann zu Weihnachten geschenkt und unsere Kinder lieben ihn. Und unser großer Esstisch, weil er der Mittelpunkt des Hauses ist. Er ist drei Meter lang und dort spielt sich unser Leben ab.

     


"Die alte Jogginghose anziehen können, das ist mein Zuhause-Gefühl!"

     



Hast du Lieblingsdesigner?
Ich bin ein großer Fan der spanischen Designerin Patricia Urquiola. Firmen wie Hay, Vitra und by Lassen lassen mein Herz auch höher schlagen. Ganz oben auf meiner Wunschliste steht die Neuinterpretation vom Sessel „der müde Mann“ von by Lassen in dunkelgrün! In seinem Sessel, sagte Flemming Lassen einst, fühle man sich „so warm und sicher wie ein Eisbärenjunges im Schoß seiner Mutter auf dem Inlandeis“ - dieses Gefühl möchte ich auch mal haben!

    



Verrätst du uns drei Dinge, die wir noch nicht über dich wussten?
Ich glaube ihr wisst eigentlich schon zu viel über mich aber hier: Ihr könnt mich jederzeit als Telefonjoker bei Günther Jauch zum Thema Film nehmen, immer wenn ich morgens aufstehe sage ich mir „heute gehe ich früher ins Bett“, ich liebe alles was diesen kleinen angebissenen Apfel als Logo hat, ich liebe Ordnung bin aber kein ordentlicher Mensch, mein Lieblingsspruch ist „hätte, hätte, hätte - hätte ich Stachelbeeren rasiert hätte ich Weintrauben“, ich habe eine totale Diskalkulie beim Prozentrechnen und ich kann auch ganz ruhig und gelassen sein - wenn ich schlafe! Ups, das waren mehr als 3 Dinge...

     


"Wir mussten erst eine Zeit lang in unserem Haus wohnen, bis uns ganz klar wurde, was wir alles brauchen."

     

     



Bei dir gibt es keinen Tag ohne…
... Lachen, eine Wohnzeitschrift, Espresso, den Spruch „ich zähle bis Drei sonst…..“ und Gute-Nacht-Küsschen von meinen Jungs - die finde ich so süß und vor allem weiß ich dann auch, dass die Mama danach endlich Ruhe hat ☺

     
     



Wo kaufst du deine Einrichtungsgegenstände und hast du Tipps für bestimmte Läden in deiner Stadt oder Onlineshops?
Ich habe das große Glück, dass wir in unsere kleinen Stadt ganz tolle Einrichtungsläden haben. Fast alle Läden sind noch Inhabergeführt und das bewundere ich in der heutige Zeit sehr! Ich sag dann zu meinen Mann immer: Schatz, ich muss unseren Einzelhandel unterstützen, irgendjemand muss es doch machen! Es gibt ein Laden hier in der Innenstadt, dessen Name "Haus der schönen Dinge“ wirklich Programm ist. Dort habe ich wirklich ein Großteil meiner Lieblingstücke her und auch meine „Kästchen Bilder“ sind von der Inhaberin. Außerdem gibt es noch die Läden Lieblingsräume und Neue Zeiten. Meine liebsten Online-Shops sind LYS Vintage, Car-Möbel, tutze.nl aus Holland und My Homeflair. Gerade habe ich den belgischen Online Shop Coleur Local entdeckt - traumhaft schön, nur leider sehr teuer. Aber es lohnt sich alleine für die Inspiration!





Was sind deine fünf Geheimtipps für deinen Wohnort?
Die Altstadt von Wiedenbrück ist einfach bezaubernd. Bekannt in der Region ist wirklich unser Weihnachtsmarkt. Dieser wird jedes Jahr auf dem Marktplatz aufgebaut und deren Stände sind wirklich einzigartig. Viel handgemachtes und ein Flammkuchen zum niederknien. Wunderbar frühstücken kann man im ältestem Gebäude der Stadt: Die Ankervilla. Und wenn man das weltbeste Wienerschnitzel essen möchte, dann muss man in den Ratskeller vom Romantik Hotel gehen. Jedes Jahr besuchen uns auch die Alltagsmenschen - Betonfiguren von der Künstlerin Christel Lechner in alltäglichen Situationen, eben Alltagsmenschen. Die gehören zum Stadtbild irgendwie dazu und bringen mich immer zum Schmunzeln.





Wie machst du am liebsten Urlaub und hast du Tipps gute Urlaubstipps?
Ich bin schon als Kind sehr viel gereist und hatte das große Glück, dass unsere Großeltern uns immer im Sommer mitgenommen haben. Danach habe ich meinen Mann, der fast nur Camping Urlaub kannte, überzeugt mit mir zu reisen. In ganz besonderer Erinnerung sind mir unsere Reisen nach Südafrika geblieben. Dort haben wir im magischen Phantom Forest übernachtet (Fotos unten). Auch an Kambodscha und die Tour durch Angkor Wat auf dem Rücken eines Elefanten denke ich gern zurück - einfach ein unbeschreiblicher Ort! Und natürlich an das wunderschöne Vietnam...









Dann kamen unsere wunderbaren Kinder und wir mussten etwas umdenken. Wir fahren nun oft an die Ostsee nach Niendorf. Dort gibt es die wunderschöne Unterkunft Ostsee Meerhaus, direkt am Strand! Der Blick ist einfach unbeschreiblich und das Haus ist wunderschön eingerichtet. Über Weihnachten fahren wir oft ins Sauerland nach Schmallenberg. Dort holen wir immer unseren Tannenbaum. Das Bergdorf Liebesgrün ist einfach klasse! Sind super Kinderfreundlich und die Hütten sind mit super viel Liebe zum Detail eingerichtet!





Vielen Dank für das Interview und die Tipps!


In Carlotas SoLebIch-Profil findet ihr noch mehr Bilder aus ihrem schönen Zuhause. Folgt ihr, um kein neues Bild zu verpassen!


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Kommentare (74)

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