„Ich liebe die knarzende Treppe, das grüngelbe Fenster im Treppenhaus, die alten Dielen voller Wurmlöcher und Patina, die wunderschön verzierten alten Türen“, schwärmt Steffi aka @heyheyhaus über den Altbau von 1910 im Hamburger Westen, in dem sie mit ihrem Mann und den gemeinsamen drei kleinen Kindern lebt. Seit die Familie das Haus Anfang 2018 gekauft hat, wurde ständig mit sehr viel Eigenleistung saniert, renoviert und am Haus gewerkelt. „Es gibt noch immer viel zu tun – ein typischer Altbau, wo immer neue Reparaturen und Problemchen warten. Aber das nehmen wir für unser Zuhause gern in Kauf“, erklärt Steffi.
Im Gespräch haben wir erfahren, welcher Interior-Wunsch vorerst ein Traum bleiben wird, wie Steffi zum Einrichten mit Farbe steht und von welchem Sideboard sie vor 11 Jahren nie vermutet hätte, was heute darin aufbewahrt wird …
Euch gefällt Steffis Wohnstil? Den von ihr inspirierten „Shop the Look“ findet ihr am Ende des Beitrags.
Blick vom Wohn- über das Esszimmer in die offene Küche. Insgesamt erstrecken sich die sieben Zimmer des Hauses über 180 qm.
„Ich kann nicht kochen, bin aber eine dankbare und freudige Esserin.“
Liebe Steffi, wie würdest du deinen Wohnstil in drei Worten beschreiben?
Warm, gemütlich, entspannt.
Was liebst du an eurem über 100 Jahre alten Haus besonders?
Den typischen Altbaucharme und die dazugehörige Geschichte. Da muss man gar nicht mehr viel machen – das Haus an sich ist schon gemütlich. Und dann natürlich: unseren Garten.
„Hellblau und Grün mag ich sehr gern, das liegt aber vor allem an der Assoziation von Frühling und Sommer im Garten.“
Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?
Im Esszimmer – mit dem Blick nach draußen ins Grüne und der Küche im Nacken mit gutem Essen.
Um HAYs Copenhague-Esstisch gesellen sich CH24 Wishbone Chairs von Hans J. Wegner für Carl Hansen & Søn.
Uns ist sofort das Bild über dem Sideboard im Esszimmer aufgefallen. Von wem ist es?
Das ist von Lola Donoghue – so viele fragen danach. Ich habe es schon lange und liebe es nach wie vor! Die Farben passen einfach zu allem.
Steffi (40) ist gebürtige Rheinländerin, lebt aber mittlerweile seit fast 20 Jahren in Hamburg. Anfangs nur wegen des Berufs hingezogen, kann sie sich jetzt nicht mehr vorstellen wegzuziehen. „Auch wenn ein Teil meines Herzens immer an Köln und Umgebung hängen wird“, sagt Steffi.
Bist du ein großer Kunstfan?
Ich bin kein Kunstkenner. Ich kann nur sagen, was mir gefällt, was mich anspricht und ob es etwas mit mir macht. Und in was für eine Stimmung es mich versetzt.
Zu dem Mid-Century-Sideboard im Esszimmer hast du auch eine besondere Beziehung …
Ja, mein Mann – damals noch mein Freund – hat es mir zu meinem 29. Geburtstag geschenkt, als wir noch auf St. Pauli gewohnt haben. Dass da mal die Bastelsachen unserer zahlreichen Kinder drin sein werden, hätte ich damals wirklich nicht vermutet.
Das Sideboard – ein eBay-Kleinanzeigen-Fund – war ein Geschenk zu Steffis 29. Geburtstag.
Wie würdest du deine Beziehung zu Farben in Bezug auf die Einrichtung beschreiben?
Farben können so viel! Sie transportieren Stimmungen, geben einen Rahmen, lassen einen runterkommen oder heben die Laune. Dabei denk ich jetzt aber gar nicht unbedingt an bunt. Ist ein Raum in Beige, Weiß und erdigen Tönen eingerichtet, strahlt das Ganze gleich Ruhe und Entspannung aus – wie in unserem Schlafzimmer. In unserem Ess- und Wohnzimmer darf’s dagegen gern ein bisschen lebendiger zugehen, hier finden sich auch kräftigere Farben.
Der Schreibtisch ist von Jan Cray, der Schreibtischstuhl von Thonet.
Im Dachgeschoss befinden sich das Schlafzimmer sowie die angrenzende Ankleide mit Einbauschränken.
Hast du Lieblingsfarben?
Hellblau und Grün mag ich sehr gern, das liegt aber vor allem an der Assoziation von Frühling und Sommer im Garten. Hellblauer Himmel, dazu saftiges Grün – schöner geht’s nicht!
Was würdest du als deinen größten Glückskauf bezeichnen?
Ich glaube, das Haus an sich … Dass wir uns zugetraut haben, so viel selbst zu renovieren. Die ganze Arbeit, das Herzblut und die Liebe, die wir reinstecken, wird aber tatsächlich jeden Tag mit dem guten Vibe belohnt, den das Haus hat.
Von welchem Möbelstück träumst du für euer Zuhause?
Oh, von dem Togo-Sessel von Ligne Roset in Beige träume ich schon lange. Aber ob der auch von unseren drei kleinen Kindern mit ihren dreckigen Patschehändchen träumt? Ich glaube kaum …
Das Sofa im Wohnzimmer ist von Bolia, der Couchtisch davor von Kristina Dam Studio. Als Leselicht am Sofa dient die Wandleuchte Arum von ferm LIVING. Die Pendelleuchte ist vintage.
Dein Einrichtungstipp für uns ist, Räumen Zeit zum Wachsen zu geben …
Genau, hab Geduld und lerne erst mal Lichtverhältnisse, Nutzung und Gewohnheiten kennen. Man möchte natürlich immer alles blitzschnell perfekt eingerichtet haben, aber bei uns hat es fast vier Jahre gedauert, bis ich sagen würde: Jetzt kommt es meiner ursprünglichen Wunschvorstellung nahe.
Welche drei Dinge wissen wir jetzt noch nicht über dich?
- Ich kann nicht kochen (übernimmt zum Glück mein Mann).
- Aber ich kann gut Brote schmieren (sagen meine Kinder).
- Und ich bin eine dankbare und freudige Esserin.
Der blaue Sessel vor der offenen Küche ist von Freistil.
