„Mein Tag beginnt meist mit viel Kaffee und einer Runde Katze knuddeln“ – Zu Besuch bei Doitbutdoitnow in Berlin

von LisaSophie

Den Stil ihrer Hauptstadtwohnung beschreibt die 31-jährige Claudi aka @doitbutdoitnow selbst als Berliner Vintage Flair. Die freie Fotografin und Interior-Stylistin liebt es, alten Möbeln neues Leben einzuhauchen und antike Stücke umzufunktionieren. Heute erzählt uns Claudi von ihrer Liebe zu Vintage, von ihren Lieblingsorten und welche Rolle Kaffee dabei spielt.

  
Liebe Claudi, wie lebst du?

Gemeinsam mit meinem Freund und meiner Katze lebe ich in Berlin, zwischen Mitte und Prenzlauer Berg, in einer 66 Quadratmeter großen Altbauwohnung. Allerdings ohne die herrlichen langen Holzdielen oder altes Parkett, ohne Stuck an den Decken oder Flügeltüren. In unseren zwei Zimmern, Küche und Bad fühlen wir uns trotzdem sehr wohl.

Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Meinen Stil würde ich als Berliner Vintage Flair beschreiben. Meine Wohnung muss leben, deshalb brennt mein Herz für Vintage-Möbel und Dinge, die Geschichten erzählen. Ich hauche Dingen gerne neues Leben ein und verwende sie anders als ursprünglich geplant.  Und ich liebe es ungezwungen, deswegen gibt es in meinem Zuhause auch ein wenig von allem – Skandi, Industrial, Vintage und modernes Design. Bei all dem Mix mag ich es natürlich, bunte Dinge wird man in meinen vier Wänden wohl eher nicht finden.

„Meine Wohnung muss leben, deshalb brennt mein Herz für Vintage-Möbel und Dinge, die Geschichten erzählen.“

  
Hat sich dein Wohnstil innerhalb der letzten zehn Jahre verändert?

Auf jeden Fall! Früher waren meine Wände gold, meine Möbel verspielt und ich hatte einen Hang zu Engelsflügeln. Mit der ersten richtigen Wohnung kam dann eher der Skandi-Look durch und nun hat mich der typische Berliner Vintage Flair gepackt.

Apropos Vintage: Was war dein bisher schönster Vintage-Fund?
Ich glaube, das war mein aktueller Couchtisch. Ich hatte dem ehemaligen Besitzer schon ein paar Korbstühle abgenommen. Als er dann bereit war, auch den Tisch zu verkaufen, hat er als Erstes bei mir nachgefragt und ich habe ihn einfach gekauft, obwohl ich ihn eigentlich platztechnisch nicht gebrauchen konnte. Dann erst stellte ich fest, wie cool der Tisch eigentlich ist. Der dänische Designklassiker nennt sich nämlich Elevator-Tisch und lässt sich nach oben „fahren“ und vergrößern, sodass sich aus dem Couchtisch ein Esstisch machen lässt. Das finde ich einfach megacool!

Und hast du ein Möbelstück, das du besonders liebst?
Aktuell ist es unser neuer Küchentisch, der gerade bei uns eingezogen ist. Die alten Dielen stammen aus einem Dachgeschoss in Charlottenburg und die Hair Pin Legs sind auch handgefertigt aus Berlin.

„Unsere Küche hat der Bruder unserer Vormieterin selber gebaut.“

  
Stichwort DIY: Was ist in eurer Wohnung alles selbst gemacht?

Unsere Küche haben zwar nicht wir selbst gebaut, dafür aber der Bruder unserer Vormieterin. Selbst gemacht haben wir beispielsweise unser Bett aus Paletten. Wir haben auch die fehlende Abstellkammer mit einem Eckschrank im Wohnzimmer ersetzt, Regale aus Weinkisten gebaut und der Katze ein Designerkatzenklo gezimmert. Mein Lieblings-DIY ist allerdings der Spiegel zum Anlehnen aus zwei Rundstäben und einem Schrankspiegel.

Das klingt stark nach DIY-Liebe, woher stammt sie?
Das kommt wahrscheinlich davon, dass ich oft keine passende Lösung für etwas auf dem Markt finde und manche Dinge auch einfach nicht neu gekauft werden müssen.

Und wenn du doch mal was kaufen musst? 
Dann fast nur noch über eBay-Kleinanzeigen oder auf Flohmärkten. Ansonsten bringe ich auch gerne Accessoires von Reisen mit.

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Wie sieht es in deinem Kleiderschrank aus und hast du ein bestimmtes Lieblingsstück oder -label?

Ich persönlich besitze gar keinen Kleiderschrank, den habe ich meinem Freund überlassen. Stattdessen habe ich nur vier Besta-Fächer – die reichen mir aber aus. Ich versuche seit Jahren weniger zu konsumieren, bedachter zu leben und einzukaufen. Daher shoppe ich gerne (und mit weniger schlechtem Gewissen) bei ARMEDANGELS. Ansonsten bin ich super schlecht informiert in Sachen Fashion und Labels (haha).

Erzähl uns doch mal, wie ein normaler Tag im Leben von Claudi aussieht.
Mein Tag beginnt meist mit viel Kaffee und einer Runde Katze knuddeln. Dann setze ich mich oft an meinen Rechner und arbeite E-Mails und Aufträge ab. Sobald das Licht stimmt, geht’s ans Fotografieren – entweder bei mir oder bei Kunden. Zum Mittag koche ich meist etwas und gönne mir eine lange Pause, danach geht es dann wieder an den Computer. Gegen 16 Uhr brauche ich dann dringend einen weiteren Kaffee, den ich mir in einem meiner Lieblingscafés genehmige oder ausgiebig daheim zelebriere. Manchmal gehe ich abends zum Sport oder unternehme was mit Freunden, häufig sitze ich aber noch spät abends an der Bildbearbeitung, an Social-Media- oder Blogbeiträgen.   

Verrätst du uns deine Lieblingscafés?
Ja, sehr gerne! Die KAFFEEBAR in der Graefestraße in Kreuzberg ist toll oder das The Visit in der Goltzstraße in Schöneberg. Ansonsten ist auch das Chaussee19 (19grams) in der Chausseestraße sehr außergewöhnlich, und auch ins Refinery nahe der Friedrichstraße gehe ich gerne.


   
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen?

Ich bin Vegetarierin, seitdem ich 14 bin, lache recht laut und liebe es zu fotografieren – nur mich selbst mag ich nie auf Bildern. 

Welche versteckten Talente hast du noch?
Ich fürchte, ich habe nicht viele versteckte Talente, außer dass ich vielleicht einen Blick für Details habe. Ich scanne alles und jeden binnen weniger unbewussten Sekunden ab und nehme so vielleicht mehr wahr als andere. Aber das würde ich jetzt nicht als Talent  bezeichnen, ich kann weder gut singen noch tanzen oder malen :)
Die sichtbaren Talente kann man vielleicht am ehesten auf meinem Blog „Doitbutdoitnow“ sehen, auf dem ich von meinem Leben in Berlin erzähle, Einrichtungstipps sammle und kreative Anleitungen zum Selbermachen zeige.

Welchen Einrichtungstraum würdest du dir gerne irgendwann erfüllen?
Eine ganz klassische Altbauwohnung mit Dielen, Stuck und Flügeltüren oder ein altes Häuschen irgendwo am Meer. Außerdem fände ich Backsteinwände toll oder eine frei stehende Badewanne (Vintage, versteht sich :-D). 

Wohin fährst du gerne in den Urlaub?
Wir haben uns vor Jahren in Kalifornien verliebt – besonders in die Stadt San Diego. Dazu gibt es viele Tipps auf dem Blog. Danach kommt Barcelona und Belgrad.

Thema Kochen: Gibt es ein Gericht, das dir immer gelingt?
Pasta Bolognese (vegetarisch) geht immer (sagt mein Freund) und ansonsten kriegt man mich immer mit Kartoffeln oder Grilled Cheese Sandwich.

Du lebst in Berlin – was macht für dich diese Stadt so besonders?
Berlin ist jeden Tag neu – auch für mich. Es gibt immer wieder was Neues zu sehen, neue Cafés, Events oder Orte zu besuchen. Die Stadt ist schnell, laut und vermittelt das Gefühl, dass alles möglich ist. 
Für einen Tag in Berlin würde ich mit einem Kaffee in der Röststätte Berlin starten und bei gutem Wetter eins der vielen Car-Sharing-Cabrios mieten, um quer durch die Stadt zu düsen. Danach empfehle ich ein Craft Beer samt Essen im BRLO Brwhouse. Bei schlechtem Wetter kann man super durch das Bikini Berlin stromern und den Affen aus dem Zoo zuwinken. 

Nach Hause kommen bedeutet für dich …
Katze streicheln, Serie an und dabei etwas kochen.

Gab es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Ich erinnere mich noch daran, wie ihr am Anfang meiner Bloggerkarriere mein erstes Bild geteilt habt und ich hab mich mega über das Teilen und Feedback gefreut sowie bestätigt gefühlt weiterzumachen. 

Vielen Dank für das schöne Interview! Und hier könnt ihr Claudi folgen.


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