Ist es bei euch in den letzten, ersten Herbsttagen auch etwas ruhiger geworden? Seid ihr nach einem aktiven Sommer wieder zu Hause angekommen? Ich bin es. Und nach einem gründlichen Ausmist-Wochenende und neuen Einrichtungsideen für die bunte Jahreszeit denke ich jetzt über Entschleunigungsmaßnahmen zu Hause nach. Neben ein paar guten Romanen bei duftig dampfenden Tee steht groß auf meiner Ideenliste: Neue DIY-Projekte! Denn Handwerken soll ja sehr meditativ wirken. Nur was und vor allem wie?
Lucie2614 erzählt heute vom Weben und eröffnet damit eine kleine DIY-Serie, in der SoLebIch-Mitglieder tolle Selbermach-Ideen für den Herbst vorstellen. Es geht um neue Techniken, altes Handwerk und schöne Geschenkideen - für Slow Living im Herbst, Auszeiten zu Hause.
Am Webstuhl mit Lucie
"Ich habe Webarbeiten schon immer sehr gemocht und bewundert, allerdings nie gedacht, dass ich das auch selber kann. Ich bin auch keine sehr geduldige Person, deshalb war ich mir nicht sicher, ob das Weben überhaupt das Richtige für mich ist. Als ich dann aber erfahren habe, dass viele Kinder schon im Kindergarten und der Grundschule Weben lernen und mir auch mein Mann Mut gemacht hat, habe ich mir einen kleinen Webstuhl gekauft.
Lucie webt: Der Teppich ist aus mehreren Webstücken zusammen genäht, die am kleinen Schulwebrahmen und dem großen, selbstgebauten Webrahmen entstanden sind.
Ich hatte keine Ahnung vom Weben und kannte auch das Prinzip des einfachen Webrahmens nicht. Also saß ich erst einmal ratlos vor meiner Neuanschaffung. Mein Mann hat mir schließlich gezeigt, wie es geht und ich war hin und weg, weil es ganz einfach geklappt hat! Weben ist gar nicht schwierig und macht sehr viel Spaß!
Bisher habe ich nur einfache Sachen wie die Kissenbezüge und den Teppich gewebt. Es war wirklich nicht schwer, man muss sich nur konzentrieren und darf keine Fehler machen. Für einen Kissenbezug brauche ich ungefähr zwei Tage, am Teppich saß ich eine gute Woche. Ich habe ihn nach dem Vorbild der Teppiche von BCXSY, einem Designstudio aus Amsterdam, aus Wolle gewebt: Er besteht aus mehreren, einzelnen Webteilen, die wir danach zusammen genäht haben – einfach und speziell, aber ich mag ihn sehr. Ich webe sehr gerne mit unregelmäßiger oder recycelter Wolle, das sieht sehr interessant aus.
Auch die Kissenbezüge hat Lucie selbst gewebt. Mit verschieden farbiger Wolle sind schöne Muster entstanden.
Mit dem Webrahmen ist man leider nicht so flexibel wie beim Stricken – das mache ich meist vor dem Fernseher. Mein Webrahmen steht in der Küche und ich benutze ihn oft während dem Kochen, so passt das Weben auch perfekt zu meiner Ungeduld.
Mittlerweile habe ich einen größeren Webstuhl und versuche, neue Techniken zu lernen. Dafür habe ich mir in Polen ein Buch namens „Handweben“ gekauft. Ich sammle viele Ideen für neue Objekte im Internet, zum Beispiel bei Pinterest. Ich träume von einem Wandteppich... Mal sehen ob das in diesem Herbst klappt. Es macht jedenfalls sehr viel Spaß und wenn ich das kann, könnt ihr das auch!"
Weben lernen
Wenn ihr nicht das Glück habt, den Ehemann zum Lehrer zu haben, schaut bei den Mädls von abeautifulmess.com vorbei: Dort gibt es eine gute Step-by-Step-Anleitung. Für euer erstes Web-Projekt braucht ihr zunächst einen Webrahmen. Den gibt es in verschiedenen Größen im Internet ab circa 20 Euro oder im gut sortierten Bastelgeschäft. Bei der Größe könnt ihr euch an eurem ersten Projekt, zum Beispiel am Maß eines Kissens orientieren. Einen Webrahmen kann man aber auch selbst bauen: In einen Holzrahmen auf zwei gegenüberliegende Seiten Nägel schlagen, in die später das Kettgarn eingehängt wird. Zum Weben eignet sich vom feinen Garn bis zur groben Wolle eigentlich alles. Je dicker der Faden, desto schneller wächst das Webstück. Die Wolle am besten im nächsten Kurzwarenladen kaufen, da kann man sich die schönsten Materialien nämlich auch erfühlen und muss nicht nur nach Optik entscheiden. Große Webstücke wie Tischdecken, Teppiche oder Kissenbezüge entstehen immer nach dem gleichen Prinzip: rechteckige Teile weben, dann zusammen nähen. Es gibt verschiedene Webtechniken, mit denen man unterschiedliche Muster weben kann und auch Fransen oder große Maschen ins Webstück einarbeiten. Gute Beispiele sind die gerade so angesagten Wandteppiche. Ein paar schöne Inspirationen haben wir auf Pinterest für euch gesammelt.
Ein großes Dankeschön an Lucie für diese schöne Inspiration! In ihrer Homestory gibt es noch viele andere inspirierende DIY-Projekte zu bestaunen. Habt ihr auch Lust aufs Weben bekommen oder schon eine ganz andere Idee für ein Herbst-DIY-Projekt?
