Man sieht sie gerade immer häufiger – Installationen, die an verträumte Wolkengebilde oder an in die Luft geworfenen Sand erinnern. Umso mehr freuen wir uns, dass uns @Anastasia Benko zeigt, wie es geht. Ihre Installation aus Trockenblumen gleicht einem pittoresken Kunstobjekt – oder mit anderen Worten: an die verbildlichte Poesie in Blumenform. Was an der Konstruktion zunächst komplex erscheint, lässt sich leichter umsetzen als gedacht. Außerdem verrät sie uns, wie ein solches Gesteck schon für wenige Euro umsetzbar ist.
Liebe Anastasia, welche Materialien und welches Arbeitszubehör benötigt man für die Installation?
- Stroh
- Getrocknete Hortensien. So ein Gesteck lässt sich aber auch mit frisch abgeschnittenen Hortensien anfertigen, denn sie werden im hängenden Zustand genau so schön eintrocknen.
- Gräser aller Art
- Hängevorrichtung als Befestigungsmöglichkeit an der Decke (in meinem Fall ein Haken mit einer dünnen Metallstange, an der dünne Metalldrähte fixiert werden)
- Draht
- Schere oder Zange
Wie bist du bei der Anfertigung der Trockenblumenwolke vorgegangen?
Ich hatte zunächst an eine Basis aus Kaninchendraht gedacht. Im Grunde braucht man ja nur eine Basis mit ganz vielen „Löchern“ und Steckmöglichkeiten, in die man später die Blüten und Gräser stecken kann. Um die Installation so leicht wie möglich zu halten, habe ich mich gegen Kaninchendraht entschieden und ganz viel Stroh zu einem unregelmäßigen Haufen geformt. Diesen habe ich mit Draht umwickelt, damit er später als stabiles Gerüst und Steckmasse dienen kann.
Tipp: Das Gebinde aus Stroh sollte nicht allzu fest gebunden werden, damit die Gräser und Blüten bequem gesteckt werden können.
Lose mit Draht zusammengebundenes Stroh als Basis für das Gesteck
Das Strohgebinde habe ich dann am Draht befestigt, den ich vorher an der Decke fixiert hatte. Sobald die Strohsteckmasse an der Decke hängt, können die größten und formgebenden Teile verarbeitet werden – in diesem Fall die getrockneten Hortensien. Beim Aufbau sieht man schnell, wie die Form von den ausgewählten „Zutaten“ abhängt: Die Form kann mit viel herausragendem Stroh wild gelassen werden oder ein bisschen runder und weicher gestaltet werden, wenn man mehr runde Blütenköpfe hinzufügt.
Da es einzigartige und natürliche Elemente sind, lässt sich die Form vorher nur bedingt bestimmen, aber genau das ist ja der Spaß, mit einer so großen Masse an natürlichem Material zu arbeiten: Man wird von der Natur geleitet.
Zum Schluss habe ich die Gräser verteilt. Da mittlerweile eine kompakte Wolke entstanden war, wollte ich diese ein wenig auflockern. Die sehr langen Gräser brechen die Fläche auf und ragen luftig zu allen Seiten.
Und hier noch mal eine kurze Zusammengefassung:
- Aus Stroh und Draht eine kompakte Basis schaffen.
- Das Gebinde unter die Decke hängen.
- Sobald die Basis hängt, mit den größten Elementen beginnen, denn diese geben die spätere Form an.
- Im Anschluss die kleineren Elemente hinzustecken.
Tipp: Immer der Form der Pflanzen folgen – wenn die Pflanze zur Seite gebogen ist, kann man das in die Konstruktion einbauen, statt die Pflanze zu verbiegen.
Wie viel hast du für die Installation ausgegeben?
Da ich alles zu Hause hatte, lässt sich das rückwirkend schwer bestimmen. Die getrockneten Hortensien habe ich Saison für Saison gesammelt und getrocknet, die meisten Gräser sind aus dem Garten, selbst das Stroh habe ich vom Nachbarn. Ich versuche, alles zu verwerten und in einem Karton im Keller aufzubewahren. Alle Gräser kann man bei einem Spaziergang sammeln. Und Strohballen werden schon für wenige Euro angeboten. Wichtig ist es, offen und flexibel für die Möglichkeiten zu bleiben, die die Natur einem bietet, und das zu verwerten, was die Umgebung hergibt.
Wie würdest du den Schwierigkeitsgrad einschätzen?
Auf einer Skala von 1 bis 10 ist es eine 5 ☺️
Wie lange hält sich so eine Installation?
Das ist ja das Beste daran! Mittlerweile hängt sie in meinem Atelier. Dort wird sie wahrscheinlich lange, lange, lange hängen, bis die ersten frischen Blüten ihr nächstes Jahr Konkurrenz machen.
Vielen Dank, liebe Anastasia, für diese wunderbare Trockenblumen-Installation!
Wenn ihr kein Bild mehr von Anastasia verpassen möchtet, dann folgt ihr hier.
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Anastasia aka @Anastasia Benko ist gebürtige Ukrainerin. Sie lebt in Dortmund in einem Bungalow aus den 1960er-Jahren und arbeitet heute als Stylistin und Fotografin. Für ihre Arbeiten wurde sie bereits mit mehreren Awards ausgezeichnet. Seit einigen Jahren teilt sie ihr Wissen auch in Workshops. Ihre Kunst wird mittlerweile auch bei The Poster Club geführt. Ihre DIY-Ideen findet ihr auch auf ihrem Blog.