„Unser Garten entsteht intuitiv“, erzählt Katharina (38) aka @Katuescha über ihr grünes Wohnzimmer, das sich wie die Wohnräume selbst zeigt: unaufgeregt, im harmonischen Mix und einfach zum Wohlfühlen. Hier dürfen Wildblumen wachsen und Fugen von der Natur eingenommen werden. Es ist ein romantischer Bauerngarten, der sich mit mediterranen und russischen Elementen schmückt. Das schönste Juwel aber ist der „hauseigene“ Bach am Ende des Grundstücks.
Warum Katharina von Glück spricht, dass sie erst drei Jahre nach dem Hauskauf Zeit für die Gartengestaltung gefunden hat, und welchen Tipp sie für Gartenneulinge hat? Ein Gespräch im Grünen gibt Aufschluss.
An heißen Tagen flüchtet Katharina gerne nach unten an den Bach, wo es immer angenehm frisch ist. „Dort haben wir sogar schon meinen Geburtstag im Hochsommer bei 36 Grad gefeiert – mit der Bierbankgarnitur quer übers Wasser gestellt und den Füßen im Wasser“, schwelgt Katharina in Erinnerungen.
Liebe Katharina, am Ende eures 325 qm großen Grundstücks habt ihr Zugang zu einem kleinen Bächlein ...
Genau. Der Bach ist auf beiden Seiten von Bäumen und Sträuchern gesäumt, sodass man im Sommer das Gefühl hat, mitten in der wilden Natur zu sein, obwohl wir am Rande einer großen Stadt mit 40.000 Einwohnern leben.
Den Weg aus antikem Kopfsteinpflaster hat Katharina letztes Frühjahr spontan selbst verlegt, nachdem sie die Steine in den Kleinanzeigen entdeckt und sich sofort in ihre Optik verliebt hatte. Die BRUSEN-Gartenbank ist von IKEA.
Folgt ihr bei der Gartengestaltung einem bestimmten Stil?
Wie schon in unserem Haus gibt es auch bei der Gartengestaltung keinen einheitlichen Stil: Unser Garten entsteht intuitiv und ist eine Mischung aus einem Bauern- und einem romantischen Garten mit mediterranen und russischen Elementen.
Wie würdest du deinen Garten in wenigen Worten beschreiben?
Als romantisch, abwechslungsreich und individuell.
Welche deiner Pflanzen ist pflegeleicht?
Meine sämtlichen Steingartenpflanzen wie die verschiedenen Hauswurzsorten, Steinbrech, kriechender Thymian und Lavendel sind wohl die pflegeleichtesten, da sie selten zurückgeschnitten und gegossen werden müssen.
Und welche sind deine Lieblingspflanzen?
Schwer zu sagen, da ich so viele mag: Pfingstrosen, Akeleien, Hortensien, Rittersporn, Echinacea, Anemonen ...
Wie können wir uns die Aufteilung des Gartens vorstellen?
Zu den Nachbarn links und rechts gibt es keinen Zaun, wodurch das Grundstück großzügiger wirkt. Lediglich im vorderen Bereich auf der Höhe des Wohnwintergartens gibt es zu der einen Seite eine Sichtschutzhecke. Zwischen dieser und dem Wintergarten befindet sich unser kleiner Schattengarten. Zur anderen Seite haben wir ein Sichtschutzelement.
Wenn Katharina Sonne tanken möchte, nimmt sie auf der 1 m breiten Sitztreppe aus Kanfanar Platz, die nur barfuß betreten werden darf.
„Wir hatten das ‚Glück‘, dass uns durch die Haussanierung die Zeit fehlte, uns mit der Gartenplanung auseinanderzusetzen.“
Der Garten wurde von der Vorbesitzerin angelegt. Habt ihr sofort mit der Neugestaltung begonnen?
Wir hatten das „Glück“, dass uns durch die Haussanierung und die Pflege unseres Schrebergartens die Zeit fehlte, uns mit der Gartenplanung auseinanderzusetzen. Erst drei Jahre nach dem Hauskauf begannen wir außer mit dem Anbau des Wohnwintergartens auch mit der notgedrungenen Neugestaltung des Gartens. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir bereits, was wir wirklich benötigen und welche Stellen für welchen Zweck am geeignetsten sind.
Katharina arbeitet als Sonderpädagogin mit den Schwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung und Lernförderung. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt sie in einer 1964 erbauten Doppelhaushälfte auf ca. 143 qm südöstlich von Stuttgart. Ihre Homestory findet ihr hier.
Was habt ihr im Garten alles neu gemacht?
Wir haben entlang der Südseite einen schmalen Steingarten angelegt, in dem die Abbruchmaterialien von der alten Terrasse komplett verbaut worden sind. Dort haben wir viele kriechende Stauden und verschiedene Wurzeln gepflanzt. Ebenfalls neu sind die beiden Blumenbeete mit Hortensien und verschiedenen insektenfreundlichen Stauden rechts vom Wintergarten und auf beiden Seiten des Eingangs, wo vorher eine Rasenfläche war. Es ist auch ein kleines Kräuterbeet neben dem neu angelegten Grillplatz entstanden. Außerdem gibt es entlang der Grundstücksgrenze zu den Nachbarn zur Rechten einen kleinen Nutzgarten, wo letztes Jahr beispielsweise Tomaten, Zucchini, Mangold und Bohnen wuchsen.
Grillplatz und Steingarten
Welchen Tipp hast du für Gartenneulinge?
Tatsächlich den Garten sukzessive an die eigenen Bedürfnisse, die sich oft erst später herausstellen, anzupassen. Außerdem finde ich es toll, dass wir trotz der relativ kleinen Grundstücksgröße mehrere kleine Sitzplätze geschaffen haben, die den Garten gefühlt großzügiger wirken lassen.
Zu den antiken Holztischen (eigentlich eine Zwischenlösung) hat sich die Familie letzte Saison TYP4-Stühle von MAGAZIN und die Vendia-Stühle von Skagerak zugelegt. Nun fehlt nur noch ein größerer Gartentisch.
Wo befindet sich dein Lieblingsplatz im Garten?
Es gibt tatsächlich mehrere Plätze, die ich je nach Tageszeit sehr mag: In der ersten Tageshälfte des Sommers erreicht den Schattengarten, wo ich meinen geschwungenen Weg aus recycelten Steinen gepflastert habe, keine direkte Sonne, sodass ich dort gerne sitze und lese.
Am späten Nachmittag sitzt Katharina gerne in ihrem Hängestuhl vor der Schatten spendenden Hecke.
Es gibt eine schöne Geschichte zu dem märchenhaften Upcycling-Spielhäuschen, das dein Vater vor Jahren ausschließlich aus dem Holz von großen Versandpaletten für seinen Garten gebaut hatte ...
Das Haus sollte eigentlich entsorgt werden, als die Stadt das gepachtete Stück zurückforderte. Das konnte ich natürlich nicht zulassen. So lag das Häuschen jahrelang in Einzelteilen zersägt auf unserem Grundstück, bis ich meinen Papa überredete, es wieder aufzubauen.
Letzten Sommer wurden noch zwei alte Stallfenster eingebaut, die es über die Kleinanzeigen zu verschenken gab. Von innen hat Katharina das Häuschen mit russischen Elementen mit Holzbrettern verkleidet, sodass ein gemütliches Spielzimmer auf 2 qm für ihre Tochter entstand. „Ich nutze es auch als Minifotostudio“, lacht Katharina.
Was ist für dich wichtig, damit du dich in einem Garten wohlfühlst?
Dass er farbenfroh, naturnah und abwechslungsreich ist. Außerdem sollte er natürliche Materialien und fließende Formen aufweisen. Ich liebe es zum Beispiel, barfuß über den Weg aus antikem Kopfsteinpflaster zu laufen, die Ecken des Gartens zu entdecken, die hinter höheren Pflanzen, Staketenzaun oder dem Häuschen versteckt sind, und mir bei meinen Streifzügen Kräuter, Beeren oder Gemüse für die Küche oder den Grill zu holen.
„In einem Garten, in dem ich mich wohlfühle, dürfen Wildblumen wachsen, wenn sie den Weg dorthin gefunden haben. Auch die Fugen dürfen von der Natur eingenommen werden, solange sie zu keinen Stolperfallen werden“, sagt Katharina.
Liebe Katharina, vielen Dank für das schöne und spannende Interview im Grünen!
Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @Katuescha hier folgen. Hier geht es zur Homestory mit Katharina.
Über die SoLebIch-Gartenstorys: Es grünt und blüht überall, doch niemals gleich: In unseren grünen Homestorys versammeln sich individuelle Fragen und Antworten, Bildergalerien und Pflanztipps von Hobbygärtnern, Profis und Interessierten zum Thema Garten. Ob kleiner Stadtgarten oder großes, ländliches Grundstück – all diese Gärten sind traumhaft schön und inspirierend. Ladet jetzt eure ersten Gartenbilder auf SoLebIch hoch und werdet Teil unserer Serie!