Während unser Blick über die atemberaubende Kulisse der Allgäuer Berglandschaft schweift, plätschert im Hintergrund sanft ein Brunnen. In diesem idyllischen Moment möchten wir kurz innehalten, bevor wir über das 4.000 qm große Grundstück von Sabine aka @Lilalaunegarten spazieren. Neben Obstbäumen gehören auch ein kleiner Weiher und ein kunterbunter Staudengarten zum Grundstück. Der Weitblick versprechende Garten zeigt sich als aufgeräumte Wildnis und geht offen in eine Kuhweide über.
Wir sind mit Sabine durchs Grün flaniert und haben uns über liebste Draußenplätze und Lieblingspflanzen unterhalten – ein paar wertvolle Tipps für Gartenneulinge inklusive.
Entlang des Staketenzaunes blüht ein gemischtes Staudenbeet. An der Hauswand sorgen Frauenmantel und Rittersporn für Farbtupfer – Letzterer bereitet Sabine eher Probleme, da nicht nur sie, sondern leider auch die Schnecken ihn lieben. Die Schindeln, die das Haus einkleiden, sind übrigens aus handgespalteter Fichte. Durch die Sonne bekommen sie mit den Jahren diesen schönen sonnenverbrannten Farbton. Das Taubenblau der Fensterläden ist der der RAL-Ton 5014.
„Zäune gibt es bei mir nur als Dekoelement.“
Sabine (53) lebt hier am Rand eines 100-Seelen-Dörfchens auf gut 200 qm mit ihrem Mann und ihrem Sohn (21). Ihre Tochter (23) studiert und ist nur noch manchmal zu Besuch da. Sabine ist Erzieherin für Sonderpädagogik und arbeitet mit geistig behinderten und psychisch erkrankten Menschen. „Ich unterstütze sie ambulant in ihrem Alltag, ganz individuell, wo Hilfe benötigt wird“, erklärt sie.
Während auf der Terrasse und auf dem Balkon unbehandelte Lärchenholzdielen als Bodenbelag dienen, wurde auf dem Weg zum Hauseingang Kopfsteinpflaster verlegt. Der Brunnen ist selbst gebaut.
Durch die offene Haus- und Terrassentür in der Küche wird der Blick auf die malerische Umgebung freigegeben. „Ein Großteil meines Gartens ist eigentlich das Dach der in den Hang gebauten Garage“, erklärt Sabine.
„Mein Garten soll immer etwas für meine Vasen im Haus liefern.“
Herbststimmung am Weiher. Der Sonnenhut und vereinzelt Rosen gehören zu den letzten blühenden Pflanzen in Sabines Gartenjahr.
Liebe Sabine, wie würdest du den Stil deines Gartens kurz und knapp beschreiben?
Blumig, gemütlich und mit Bergblick.
Wie können wir uns deinen Garten vorstellen?
- Größe: Der Garten liegt auf einem großen Grundstück von 4.000 qm inklusive Weiher und Obstbäumen. Davon nutze ich ungefähr 500 qm als wirklichen Garten.
- Aufteilung: Mein Garten besteht aus einem großen Staudenbeet oberhalb der Terrasse und drei weiteren Beeten im Eingangsbereich. Die Gartenbereiche sind über eine große Blumenwiese und den Balkon miteinander verbunden. Der Weiher befindet sich im südöstlichen Teil des Grundstücks.
- Ausrichtung: Der Garten liegt Richtung Südost.
Die Gartenmöbel auf der Wiese hat Sabine auf dem Gartenflohmarkt entdeckt. Pflegeleichte Pflanzen, die Sabine gerne weiterempfiehlt, sind Phlox, Sonnenhut und Herbstanemonen: „Da kann man auch als Anfänger nichts falsch machen.“
Was wächst alles in deinem Garten?
Mehrjährige Blumen – Stauden und Frühjahrsblüher –, Rosen und Gräser. Die Beete werden von meinen vielen Pflanzkübeln und -kästen rund ums Haus ergänzt, die ich je nach Jahreszeit immer wieder neu bepflanze.
Und welche Pflanzen zu welcher Jahreszeit?
Vergissmeinnicht, Tulpen, Traubenhyazinthen und Akelei im Frühjahr. Frauenmantel und Pfingstrosen im Frühsommer, Rittersporn, Phlox, Sonnenhut und Herbstanemonen im (Spät-)Sommer, Fetthenne und Schafgarbe für die Bienen – und natürlich auch für mich.
Akeleiwiese und Sonnenhut
„Stauden machen wenig Arbeit und bringen schöne Blumen fürs Zuhause.“
Herbstanemonen im Spätsommer und der am idyllischen Weiher gelegene Steg
Auf was legst du in deinem Garten Wert?
Er soll insektenfreundlich und pflegeleicht sein und gleichzeitig immer etwas für meine Vasen im Haus liefern. Und ich liebe meine vielen verschiedenen Sitzecken für jede Tages- und Jahreszeit. Diese sind neben Sonne und Schatten oder dem plätschernden Wasser aus dem Brunnen sehr wichtig zum Wohlfühlen.
Manches wie die Wiese darf einfach wachsen. Sie wird immer erst nach der Margeritenblüte gemäht. Im Sommer bietet die Baumbank um die Buche ein schattiges Plätzchen. Hier wachsen auch im Spätsommer Blumen wie Herbstanemonen und Phlox in Hülle und Fülle.
Wo befindet sich dein Lieblingsplatz im Garten?
Auf der großen Holzterrasse, die direkt an die Wohnküche angrenzt. Hier gönne ich mir am Morgen oder nach der Gartenarbeit gerne einen Cappuccino.
Sabine mag es, wenn das Holz nicht behandelt ist und mit der Zeit vergraut.
Morgendlicher Bergblick mit einmaligem Lichtspiel. Im von wildem Wein umrankten Fenster spiegelt sich die Bergwelt. Der Garten geht offen in die Kuhweide über, die die Familie an einen Landwirt verpachtet hat. „Zäune gibt es bei mir nur als Dekoelement“, lacht Sabine.
Im November ist ein neues Hochbeet auf der Dachterrasse entstanden und gleich mit Herbstschnitt aus dem Garten gefüllt worden. Nachdem sich über den Winter alles setzen konnte, freut sich Sabine nun darauf, sich zum ersten Mal als Gemüsegärtnerin zu versuchen. Mittlerweile wurde der erste Salatspinat gepflanzt. Es folgen noch Karotten, Radieschen, Pflücksalat und Kohlrabi.
Die meisten Gartenmöbel hat Sabines Mann als Schreinermeister aus unbehandeltem Lärchenholz selbst gefertigt. Ansonsten ist vieles vom Flohmarkt, von Depot und von IKEA.
Hast du Tipps für Gartenneulinge?
1. Stauden machen wenig Arbeit und bringen schöne Blumen fürs Zuhause.
2. Der Garten muss sich entwickeln und wachsen dürfen, dafür braucht man Geduld.
3. Akzeptieren, dass nicht jede Pflanze in meinem Garten wächst.
4. Lieber etwas mehr Geld für Stauden ausgeben, die auch schon eine ordentliche Größe haben.
Abschließend noch eine Frage: Hast du eigentlich eine Lieblingspflanze?
Das ist schwierig – ich mag so viele wie zum Beispiel Vergissmeinnicht, Phlox und Herbstanemone …
Liebe Sabine, vielen Dank für das schöne und spannende Interview im Grünen!
Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @Lilalaunegarten hier folgen.
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