Wie Gerardina ihren Garten in drei Worten beschreibt? „Vielfalt, blühend, lebendig.“
Ein bisschen Dolce Vita mit spektakulärem Blick auf die Frankfurter Skyline verspricht das immer blühende Idyll von Gerardina aka @raumatmosphäre . Womöglich hatten ihre italienischen Wurzeln bei der Entstehung der mediterranen Oase die Finger mit im Spiel. Bei einem Rundgang durch den sich um das frei stehende Haus schlängelnden Garten offenbart sich die bunte Vielfalt: Minilavendelfeld trifft auf Hochbeet, lauschige Innenhofatmosphäre auf mondäne Terrasse mit Weitblick.
„Mit meinem Garten bin ich eigentlich erst seit letztem Jahr so richtig zufrieden – nach sieben Jahren!“, sagt Gerardina. Umso spannender also, dass uns Gerardina Tipps zur Gartengestaltung gibt und uns verrät, welche Pflanzen richtig pflegeleicht sind.
Die 50-jährige Interior-Designerin wohnt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einem kleinen Dorf im Hochtaunuskreis in einem kernsanierten Haus von 1898. Gerardinas Homestory findet ihr hier und alles zur Kernsanierung hier.
Liebe Gerardina, habt ihr euren Garten im Zuge der Kernsanierung mit verändert?
Der Voreigentümer hatte den Garten sehr natürlich gelassen: Es gab vielen Stauden und einen Pflaumenbaum, der leider durch die Wohnerweiterung weichen musste. Besonders happy bin ich über unser Hochbeet mit einer Trockenmauer aus Quarzitsteinen, welches wir damals haben neu machen lassen. Die Steine dienten früher als Treppenaufgang zum Haus.
Gerardinas Greenery mit Hortensie und Schneeball. Die Butterfly-Stühle sind sehr gute ‚No-Names‘ aus dem Internet.
Wie können wir uns deinen Garten heute vorstellen?
Um das Hochbeet herum ist mit der Zeit eine Topfoase entstanden. Von Jahr zu Jahr kamen neue Töpfe dazu. So ist eine kleine mediterrane Welt entstanden – vielleicht liegt das an meiner italienischen Herkunft, dass es so geworden ist. Aber der Platz ist nun endgültig ausgeschöpft, die maximale Anzahl der Töpfe ist erreicht :-). Mein Liebster mag es eher reduziert – ich glaube, auch er ist ganz froh darüber!
Die Wellnessliegen sind von Fischer’s Lagerhaus. Die Glanzmispelhecke liebt Gerardina sehr. Sie ist immergrün, hat einen schönen natürlichen Wuchs und bekommt im Frühjahr ritzerote neue Blätter, die dann im Sommer ins Grün übergehen.
Womit hast du die Töpfe und das Hochbeet bepflanzt?
In meinen Töpfen befindet sich viel Blühendes. Im Frühjahr der Schneeball, eine Kirschblüte und seit letztem Jahr eine kleine Magnolie. Dieses Jahr kamen noch Ranunkeln, Stiefmütterchen, Bellis und Tulpen hinzu. Im Sommer die Rose, Hortensie, Klematis, Hibiskus und der Lavendel. Im Herbst pflanze ich in die Töpfe das schöne winterharte Heidekraut in verschiedenen Rottönen.
Der Kirschblütenbaum verschönert bereits seit drei Jahren die kleine Hofterrasse, die kleine Magnolie seit letztem Jahr.
Im Herbst und Winter bringt Heidekraut Farben in die graue Jahreszeit.
Wo befindet sich dein Lieblingsplatz im Garten?
Da setzt sich dann doch mein Innenhof durch!
Wichtig zum Wohlfühlen im Garten, ist …
… die Atmosphäre, die ein Garten ausstrahlt – am Liebsten so natürlich, wie es eben geht.
Euer Haus liegt mittig auf dem Grundstück. Habt ihr in jede Himmelsrichtung eine Terrasse?
Wir haben zwei Terrassen: eine seitlich am Haus und eine hinten am Haus zum Sitzen. Zusätzlich haben wir noch einen lauschigen Platz zum Liegen. Dieser Liegeplatz entstand erst vorletztes Jahr, weil mir wirklich erst dann auffiel, dass wir nur Sitzplätze im Garten haben, aber nichts zum Liegen.
Die Terrassenplanung war dir von Anfang an wichtig, oder?
Ja, sie ging auch von vornherein mit der Sanierung einher. Wir hatten immer den Wunsch nach zwei Terrassenformen: eine eher lauschige, nicht richtig einsehbare Terrasse, um sich mit einem Glas Wein zurückzuziehen – unser heutiger Innenhof – und eine Terrasse klassisch zum Sitzen und Essen mit der Familie.
Von der Hauptterrasse hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Frankfurter Skyline. Von der Anliegerstraße können Passanten die Familie auf der Terrasse sitzen sehen: „Aber daran haben wir uns längst gewöhnt und da wir im Dorf leben, sind es auch nicht wirklich viele“, lacht Gerardina.
Auf der Terrasse geben sich Panton-Stühle von Vitra mit Perillo-Stühlen von Dauphin die Hand.
Was hat es eigentlich mit dem Lavendel auf sich?
Seit letztem Jahr haben wir auf unserer Terrassierung, die auch mit einer Trockenmauer auf zwei Ebenen bestückt ist, Lavendel eingesetzt – 150 Stück! Ich bin schon sehr gespannt, wie der Lavendel in diesem Jahr wiederkommt.
Ob Frühling oder Herbst: Gerardina war bereits vor der Gartenplanung klar, dass sie viele Blüher zu den verschiedenen Jahreszeiten haben möchte: „Und so ist es jetzt auch: Zu jeder Jahreszeit blüht es in unserem Garten.“
Welche deiner Pflanzen würdest du als pflegeleicht bezeichnen?
Mit der Hortensie komme ich sehr gut zurecht, und sie gehört auch zu meinen Lieblingspflanzen.
Und mit welchen Pflanzen kommst du weniger zurecht?
Mit der Rose stehe ich manchmal auf Kriegsfuß, aber das wird von Jahr zu Jahr eigentlich besser. Mit der Margerite komme ich überhaupt nicht zurecht, deshalb kommt sie mir auch nicht mehr ins Haus, obwohl ich sie wirklich hübsch finde.
Margeriten und Rosen empfindet Geraldina nicht als besonders pflegeleicht.
Hast du abschließend noch ein paar Tipps für Gartenneulinge?
Ich denke, dass man sich zunächst klar darüber werden sollte, wie man sich die Wirkung seines eigenen Gartens wünscht. Von der Pflanzenwelt eher ruhig oder eher lebendig? Wie viel Arbeit möchte ich übers Jahr gesehen damit haben? Mag ich es eher grün oder eher mit Steinen versehen? Da gibt es so viele Möglichkeiten! Daher ist es wichtig, vorab zu wissen, wie der eigene Garten auf einen selbst wirken soll. Danach sollte man entsprechend planen und auch einiges an Geduld mitbringen :-). Mit meinem Garten bin ich eigentlich erst seit letztem Jahr so richtig zufrieden – nach sieben Jahren!
